Aktuelle Meldungen aus dem Jagdverein


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Willi Kramer – 75 Jahre Mitglied im „Hubertus“ Gießen

17. April 2025

 

Unser Vereinsmitglied Wili Kramer aus Biebertal begeht in diesen Tagen sein 

75- jähriges Vereinsjubiläum.

 

 

Hubertus-Chef Dieter Mackenrodt und die beiden Vorstandsmitglieder Dr. Michael Gaudchau und Nicol Müller machten sich daher mit der Hubertus-Bläsergruppe unter der Leitung von Ehrenmitglied Oswald Henzel auf den Weg um dem Jubilar persönlich im Pflegeheim in Biebertal die Glückwünsche seines Hubertus Gießen zu überbringen.

 

Es war den drei Vorstandsmitgliedern eine große Ehre dem Vereinskameraden Willi Kramer anlässlich seiner 75-jährigen (!) Mitgliedschaft im „Hubertus“ Gießen und damit auch im Landesjagdverband Hessen und dem Deutschen Jagdverband persönlich zu gratulieren und ihm die Urkunde nebst Ehrennadel im AWO Pflegeheim zu überreichen. 

Willi Kramer ist ein Kind seiner oberhessischen Heimat. Früh in der Kindheit war „Willi“ bereits eng verbunden mit der Natur und mit großem Interesse für alles, was da wächst, und was da kreucht und fleucht. Er war schon früh entschlossen sich der Jägerschaft anzuschließen. In 1949 meldete er sich zum Vorbereitungslehrgang zur Jägerprüfung beim „Hubertus“ Gießen an und legte im Folgejahr 1950 erfolgreich seine Jägerprüfung ab. Bis zum heutigen Tag sind das 75 Mitgliedsjahre!

 

Gemeinsam mit der Bläsergruppe überbrachten wir dem 94-jährigen Vereinsmitglied, der am 28. September 1930 in Gießen geboren und aufgewachsen ist die Glückwünsche des Vereins und die besten Wünsche auch des Landesjagdverbandes Hessen in seiner Pflegestätte. Das Pflegeheim war auf den Besuch vorbereitet und die Bewohner hatten großes Interesse an der musikalischen Besucherschar.

 

Dieter Mackenrodt war voll des Lobes über das Lebenswerk unseres langjährigen engagierten Mitglieds, der das Vereinsleben aktiv mitgestaltete und ab 1962 einige Jahre als Kassenwart im Hubertus Vorstand erfolgreich wirkte. Der Vorsitzende kündigte bereits einen Besuch zum 95. Geburtstag im September in Biebertal an.

Ein besonders großes Interesse galt Willi Friedel immer der Hundearbeit. Auch hier hatte sich der passionierte Rüdemann ehrenamtlich engagiert und war für den Jagdgebrauchshundeverband über 50 Jahre lang als Verbandsrichter für alle Fächer tätig.

 

Die große Liebe zu den vierbeinigen Jagdhelfern ist bis heute nicht abgeschwächt   und wir durften bei unserem Besuch auch seine Tochter Sybille Kramer mit dem Jagdgebrauchshund kennen lernen. 

 

Heute noch nimmt der Jubilar rege am Vereinsleben teil und liest die Vereinsbroschüre mit großem Interesse. Es besteht noch immer Kontakt zu Hubertus-Vereinsmitgliedern im schönen Biebertal.

 

Im Beisein seiner lieben Tochter Sybille Kramer, vielen Heimbewohnern und Pflegern überreichte wir Willi Kramer im Gästeraum des Pflegeheims die Urkunde nebst Ehrennadel. Ein Präsent vom Weingut Menger durfte dabei natürlich nicht fehlen.  

Wir bedanken uns bei Willi Kramer für die Gastfreundschaft und dass er schon so lange Teil unserer „Hubertus“-Familie ist.

 

Wir wünschen ihm alles erdenklich Gute für die Zukunft, dass er noch lange fit und gesund bleibt und die Begeisterung für seinen „Hubertus“ Gießen und die damit verbundene Jagd und Natur noch lange erhält.

 

Unser Willi Kramer und sämtliche Heimbewohner waren gerührt vom Besuch der Bläsergruppe und des Vorstands und bedankten sich ganz herzlich für diesen Besuch. Die Bläsergruppe blies einige von Willi Kramer gewünschten Stücke und unterhielt sich mit der Familie und Weggefährten des Jubilars. 


Jahreshauptversammlung Jagdverein Hubertus Gießen 2025

14. April 2025

 

Ehrungen/Wertschätzung des Ehrenamts

 

Im großen Saal des Kulturzentrums Großen-Buseck hielten wir Anfang April unsere gut besuchte Jahreshauptversammlung ab und begrüßten ganz besonders die Ehrenmitglieder Wilfried Graf, Peter Seller, Günter Weisel, Oswald Henzel, Hans Algeyer und den Ehrenvorsitzenden Peter N. Werner.  

 

Der erste Vorsitzende Dieter Mackenrodt hieß ebenso herzlich die Ehrengäste Prof. Dr. Jürgen Ellenberger (Präsident LJV Hessen), Frederik Bouffier (Bundestagsabgeordneter), den LJV Geschäftsführer Alexander Michel, Markus Stifter (Pressesprecher LJV) sowie den neuen Forstamtsleiter des Forstamts Wettenberg Herrn Christian Zehring willkommen. Auch die bisherigen Kreisjagdberater Dr. Ekkehart Hammermann, Hedi Jung, der neue Kreisjagdberater Moritz Mattern sowie der Vorsitzende des Wurftauben- Club Oberhessen-Giessen, Hans Jörg Schwan, weilten unter den Gästen. 

 

Herzliche Grußworte sprachen der LJV-Präsident Prof. Dr. Jürgen Ellenberger, Bundestagsabgeordneter Frederik Bouffier und der Forstamtsleiter Christian Zehring vom Forstamt Wettenberg. 

 

Der Vorsitzende ließ an die verstorbenen Vereinsmitglieder gedenken und sprach hierzu einige Worte. Die Jagdhornbläser bliesen dazu die Abschiedssignale „Jagd vorbei“ und „Halali“.

Für langjährige und treue Mitgliedschaften (25, 40, 50, 60, 70 und 75 Jahre) im Jagdverein Hubertus“ Gießen und im Deutschen Jagdverband wurden eine große Anzahl von Vereinsmitgliedern mit Urkunden und Treuenadeln ausgezeichnet. Karl-Heinz Müller (Lich) Hans-Joachim Häuser (Linden) und Christian Gozdz sind beispielsweise schon seit 60 Jahren Mitglied im „Hubertus“ Gießen.

 

Für 70 Jahre Mitgliedschaft wurde Walter Burk (Allendorf) mit der Treuenadel und Urkunde ausgezeichnet. Die Ehrung für 75 Jahre Mitgliedschaft an Willi Kramer (Biebertal) wird der Vorsitzende persönlich mit einer Delegation an seinem Wohnort durchführen.  

 

In dankbarer Anerkennung und langjährigen Wirkens für Wild und Waidwerk erhielten einige Vereinsmitglieder die Ehrennadeln mit Urkunden des Landesjagdverband Hessen sowie des Deutschen Jagdverband überreicht. Diese Mitglieder hatten sich in besonderem Maße und besonderer Anerkennung in ihrem Wirken für den Verein oder das Waidwerk ausgezeichnet.

 

Der Hubertus-Vorsitzende und wiedergewählte Vizepräsident des Landesjagdverbandes Hessen, Dieter Mackenrodt, überreichte diese Ehrennadeln an Rainer Schwan (LJV Bronze), Rüdiger Weissensee (DJV Bronze), und Dr. Ekkehard Hammermann (LJV Silber). 

Der Jagdverein „Hubertus“ Gießen und Umgebung e.V. ist stolz auf diese außergewöhnlichen ehrenamtlichen Leistungen. Unter großem Applaus der Hauptversammlung wurden die Ehrungen ausgesprochen. Die Jagdhornbläser bliesen nach den Ehrungen die Ehrenfanfare!

 

Dieter Mackenrodt dankte allen Vereinsmitgliedern, die sich ehrenamtlich und in den Ausschüssen engagieren. Indem sie mehr tun, als sie müssten, leisten sie einen unverzichtbaren Dienst für den Verein. Das Ehrenamt lebt aus Wurzeln wie Mitmenschlichkeit, Ideenreichtum, Spontanität und Hilfsbereitschaft. Wer ehrenamtlich tätig ist, hebt sich schon bewusst von denen ab, die sich ausklingen, abseitsstehen oder sich zurückziehen. Das Ehrenamt lebt vom Engagement eines jeden Einzelnen. 

Anschließend informierte der Hubertus-Chef Dieter Mackenrodt in seinem Jahresbericht über das vergangene Vereinsjahr und gab in seinem Bericht einen Einblick über das aktive Vereinsgeschehen: 

 

Er berichtete über Vorstandssitzungen und einem arbeitsreichen, erfolgreichen Vereinsjahr mit vielen Terminen bei Behörden, Vereinsveranstaltungen, Geburtstagen, Beerdigungen, Betreuungen von Senioren und Kooperationsgesprächen mit Werbepartnern des über 1500 mitgliederstarken „Hubertus“ Gießen. Dazu Besuche in den Vorbereitungslehrgängen der Jungjäger, bei den einzelnen Ausschüssen und im Ausbildungs- und Lehrrevier. Er informierte weiterhin über Arbeitseinsätze am Hundewasser und am Schießstand. 

 

Das Ehrenamt in Hessens größtem Jagdverein „Hubertus“ geht mittlerweile an seine Grenzen und man benötigt viele ehrenamtliche Helfer, Steuerberatung, Rechtsbeistand und Hausmeister am Schießstand. 

 

Dieter Mackenrodt informierte weiterhin über den vereinseigenen Lernort Natur Anhänger, die Aktivitäten am Schießstand und große Bereitschaft der Mitglieder für ehrenamtliche Vereinsarbeit, bspw. der über 120 freiwilligen Aufsichten jährlich am Schießstand. 

 

Auch die Mitgliederzahlen stiegen weiter und im Vorbereitungslehrgang zur Jägerprüfung befinden sich aktuell 25 Kursteilnehmer.

 

Die Kosten des Schießstandes und dessen Erhaltung wurde angesprochen und auch die Wichtigkeit von finanziellen Rücklagen im „Hubertus“ Gießen. Gute Beziehungen bestehen zum Landesjagdverband Hessen, den Nachbarvereinen, den Hegegemeinschaften und auch dem Landkreis Gießen.

 

Der Vorsitzende berichtete weiter über den enormen Arbeitsaufwand in der Hubertus-Geschäftsstelle auf dem Hofgut Bubenrod in Biebertal, einer wichtigen Beitragsanpassung wegen künftig erhöhter Verbandsabgaben und den bewilligten Förderbescheiden auf dem Schießstandgelände. Aus den Ministerien wurde die Digitalisierung gefördert, eine neue Kipphasenanlage (auf Schienen) im Dezember bereits eingebaut und mit der kompletten elektronischen Sanierung auf der Anlage begonnen. 

 

Dieter Mackenrodt bedankte sich beim Hubertus-Vorstand für die gute Arbeit.

Der Vorstand und die Ausschüsse sind das Herzstück und damit die wichtigste Grundlage des Jagdvereins „Hubertus“ Gießen. Er warb für Einigkeit unter den Mitgliedern. 

 

Mit der Unteren Jagdbehörde und dem Landkreis Gießen steht man in gutem Austausch. Der Kreis Gießen ist von der Jagdsteuer und den Gebühren bei der Trichinenbeprobung befreit. Dafür bedankte sich der Hubertus-Chef beim Landkreis Gießen.

 

Der Vorsitzende informierte über die gute Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern Leica, Menger, Schmidt & Bender, Frankonia, Faber & Schnepp, Wurftaubenclub und seinen Bemühungen um die guten Beziehungen. Ebenso bestehen große Bemühungen um die guten Beziehungen in den Kommunen nahe des vereinseigenen Schießstands. Die Jagdgenossenschaften Garbenteich und Dorf-Güll richten mittlerweile ihre Hauptversammlungen im Vereinsheim am Schießstand aus. 

Mit Rücksicht auf die Feiertage, Schießzeiten und Besucherzahlen bemühe man sich um die guten Beziehungen in der Bevölkerung und unterstütze deren Aktivitäten; bspw. mit dem Lernort-Natur-Anhänger. 

 

Im Interesse an der Straffung des Ablaufes waren die Berichte der Ausschüsse alle im letzten Mitteilungsblatt abgedruckt. Die Ausschussvorsitzenden standen für eine Erläuterung zur Verfügung. 

 

Auf der Tagesordnung war die Festsetzung der Mitgliedsbeiträge 2026 abgedruckt. Wegen einer Gebührenanhebung des Landesjagdverband Hessen und dem Inflationsausgleich schlug der Vorstand eine moderate Beitragserhöhung vor. Mit großer Mehrheit wurde der Beitragsanhebung zugestimmt. 

 

Zum letzten Tagesordnungspunkt Verschiedenes informierte der Vorsitzende über aktuelle Termine und Fortbildungsveranstaltungen und lud die Jägerschaft zur Teilnahme ein. Beispielsweise plane man im November 2025 wieder die beliebte Hubertus-Messe im Dormitorium des Kloster Arnsburg bei Lich. 

 

Auf eignen Wunsch wurde die Rechnerin Heike Gillat aus dem Vorstand verabschiedet und der Vorsitzende überreichte dazu ein Blumenpräsent. 

 

Der ausgebaute Lernort-Naturanhänger stand allen Teilnehmern der Jahreshauptversammlung vor dem Kulturzentrum zur Besichtigung bereit. Die Besucher waren begeistert von der umfangreichen Ausstattung und den zahlreichen ehrenamtlichen Veranstaltungen. 

 

Bei der Verabschiedung der Hauptversammlung forderte der Hubertus-Chef die Mitgliederversammlung auf, sich weiter ehrenamtlich mit Herz und Sachverstand zu engagieren. Davon habe die Jägerschaft reichlich! Er dankte für die Teilnahme der großen Gästeschar bei der diesjährigen Hauptversammlung. Mit dem Besuch an der Jahreshauptversammlung zeigen die Mitglieder, dass sie zu der Mehrheit der deutschen Jägerinnen und Jäger gehören, die kultiviert in Traditionen verankert sein wollen und dass Jagd für sie mehr ist als Schädlingsbekämpfung. Sie zeigen mit Ihrer Anwesenheit in Großen-Buseck, dass Jagd für sie Passion ist, die sie als „Huberten“ ganz erfasst, so seine abschließenden Worte!    

 

Vereinsmitglieder und die Baumschule Engelhardt hatten den großen Saal im Kulturzentrum in Großen-Buseck dekorativ und liebevoll ausgestattet.

 

Dieter Mackenrodt wünschte den Mitgliedern weiterhin viel Gesundheit und Freude mit ihrem Jagdverein „Hubertus“ Gießen und bedankte sich für ihre Mitgliedschaft.

 

Nach etwa 2 Stunden endete die harmonische Mitgliederversammlung in dem liebevoll geschmückten großen Saal des Kulturzentrums in Großen-Buseck unter Applaus der Mitglieder.


Rekordstrecke bei Waschbären – Weniger Wildschweine vor die Büchse Landkreis Gießen folgt dem Hessentrend

3. April 2025

In Hessen haben Jäger und Jägerinnen in der Jagdsaison 2024/2025 weniger Wildschweine erlegt als in der Vorjahressaison. Der Landkreis Gießen folgt diesem Hessentrend deutlich. Der Vorsitzende des Jagdbeirats für den Kreis Gießen, Dieter Mackenrodt, zieht ein Resümee des vergangenen Jagdjahres:

Die Jägerschaft im Kreis Gießen hat Bilanz über das abgelaufene Jagdjahr gezogen. Man habe sich den klimabedingten Veränderungen stellen müssen – jedoch mit Erfolg. Dies betont Dieter Mackenrodt, Vorsitzender des Jagdbeirats für den Kreis Gießen, nach Abschluss der Jagdsaison 2024/2025.

 

Insgesamt wurden 2.656 Wildschweine (inklusive Fallwild: 2.870) im Landkreis Gießen erlegt. Das ist deutlich weniger als in den Vorjahren.

 

Laut Rückmeldungen der Jägerinnen und Jäger im Kreis Gießen wurden in der vergangenen Jagdsaison allgemein weniger Wildschweine gesichtet und weniger Wildschäden festgestellt.

 

Auch die Afrikanische Schweinepest spielt glücklicherweise im Kreis Gießen (noch) keine Rolle. Die Jägerinnen und Jäger stellen sich ihren Aufgaben und bewirtschaften die Wildbestände nach den jeweiligen Erfordernissen. Das aktuelle Seuchengeschehen der Afrikanischen Schweinepest betrifft derzeit den Süden Hessens.

 

Allerdings ist der Landkreis Gießen auf einen möglichen Eintrag der Afrikanischen Schweinepest vorbereitet. Bereits diverse präventive Maßnahmen wurden ergriffen, wie das Veterinäramt des Kreises Gießen mitteilt.

 

Da die Hauptgefahr der Einschleppung durch weggeworfene, infizierte Lebensmittel besteht, die von Wildschweinen aufgenommen werden, wurden weiterhin Warnschilder an Auto-Rastplätzen und Autobahntankstellen aufgestellt. So soll die Aufmerksamkeit der Reisenden und Fernfahrer erhöht bleiben.

 

Bei Seuchenübungen wurden Abläufe trainiert, Krisenpläne erstellt und Mitarbeiter geschult. Mackenrodt dankt dem Landkreis Gießen dafür, dass weiterhin die Gebühren für die Beprobung von Wildschweinen auf Trichinen ausgesetzt sind und die Jägerschaft von der Jagdsteuer befreit bleibt. Er appelliert an den Landkreis, diese Honorierung der aktiven Jagd auch in den kommenden Jahren aufrechtzuerhalten.

Aufgrund drohender Wildschäden muss die Bejagung in hohem Maß unter Beachtung des Elterntierschutzes fortgeführt werden, um Schäden an Feld und Wiesen in Grenzen zu halten, erklärt Mackenrodt. Besonders in den nächsten Wochen sei mit einer großen Zahl an Frischlingen zu rechnen.

 

Die besondere Bedeutung der Jagd ergibt sich aus ihrer Mitwirkung in der Tierseuchenprävention – insbesondere durch die verstärkte Bejagung von Wildschweinen zur Verhinderung der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP).

 

Ein weiterer wichtiger Aspekt sei laut Mackenrodt die Bejagung von Reh- und Rotwild. Durch eine engagierte Jagd unterstützen die Jäger die Aufforstung sowie die Entwicklung der Naturverjüngung. Zugleich erhöhe dies die Widerstandsfähigkeit der Wälder, insbesondere im Hinblick auf den Klimaschutz. Denn auch „die Jägerei ist voll im Wandel“, so Mackenrodt, der zudem Vizepräsident des Landesjagdverbandes Hessen ist.

 

Der Artenschwund in der Natur werde jedoch nur bedingt wahrgenommen, bedauert er. Feldhasen und Rebhühner, als Schlüsselarten bekannt, seien Opfer des Strukturwandels in der Landwirtschaft. Die Bestände beider Arten gingen weiterhin zurück. Hier sollten Jäger in Partnerschaft mit der Landwirtschaft aktiv an der Verbesserung der Lebensbedingungen des Niederwildes mitwirken. Die Gründung des Rebhuhnhegerings Gießen-Wetterau vor einigen Jahren sei ein richtiger Schritt in die richtige Richtung gewesen. In diesem Zusammenhang forderte Mackenrodt auch eine verstärkte Bejagung von Beutegreifern – insbesondere von Waschbären, Füchsen und Elstern.

Die Abschusszahlen beim Rehwild seien in den zuständigen Hegegemeinschaften gestiegen, und die Abschusspläne wurden überall erfüllt.

 

Hohe Jagdstrecken wurden bei Reh- und Rotwild sowie der Nilgans erzielt. Besonders bemerkenswert war die Rekordstrecke beim Waschbären: Mit 2.601 erlegten Waschbären (davon 904 durch Fangjagd) wurde ein neuer Höchstwert erreicht – im Einklang mit dem Bundestrend. Bundesweit wurden 250.000 Waschbären erlegt (meist durch Fangjagd). Studien schätzen den Waschbärenbestand in Deutschland auf etwa 1,2 Millionen Tiere. Wenn man bedenkt, dass ein Waschbär jährlich etwa 200 Wirbeltiere frisst, ergibt das insgesamt 360 Millionen Individuen – dazu kommen zahlreiche wirbellose Beutetiere.

 

Auf kommunaler und Kreisebene wurden bereits erste Maßnahmen zur Waschbärregulierung mit einem gezielten Waschbärmanagement angestoßen. Hierbei unterstützen Kommunen und der Landkreis insbesondere die Fangjagd auf diesen nächtlichen Räuber – nicht zuletzt im Hinblick auf eingeschleppte Krankheiten und Parasiten.

 

Für die kommende Jagdzeit riet Mackenrodt zu einer Schwerpunktbejagung, insbesondere auf Verjüngungsflächen. Die Jäger kämen ihrer Verantwortung mit hohem persönlichem und zeitlichem Einsatz nach – vor allem nachts.

 

Er erinnerte auch daran, dass die Jagd der Gewinnung von schmackhaftem, wertvollem Wildfleisch diene. Wildtiere führten ein „artgerechtes Leben“ in der Natur. Wer Wildfleisch direkt bei Jägern erwerbe, profitiere zudem von der regionalen Herkunft und kurzen Lieferketten. Besonders für die kommende Grillsaison empfahl er die Wildbratwurst der heimischen Jägerinnen und Jäger – ein vielfältiges und preiswertes Angebot.

 

Abschließend bedankte er sich bei der Unteren Jagdbehörde, der Waffenbehörde und dem Landkreis Gießen für die gute Zusammenarbeit.

 

Abschusszahlen

Hier die Abschusszahlen im Landkreis Gießen aus dem Jagdjahr 2024/2025. Die Differenz zwischen Jagd und Gesamtstrecke ergibt sich durch die Zahl des sogenannten Fallwilds, also verendeter Tiere, beispielsweise Unfallwild auf der Straße:

 

Rotwild

Jagdstrecke: 83

Gesamtstrecke: 87

 

Damwild 

Jagdstrecke: 36

Gesamtstrecke: 43

 

Muffelwild 

Jagdstrecke: 42

Gesamtstrecke: 43

 

Rehwild

Jagdstrecke: 3784

Gesamtstrecke: 4794

 

Schwarzwild

Jagdstrecke: 2656

Gesamtstrecke: 2870

 

Hasen

Jagdstrecke: 119

Gesamtstrecke: 230

 

Kaninchen

Jagdstrecke: 190

Gesamtstrecke: 363

 

Füchse

Jagdstrecke: 1160

Gesamtstrecke: 1640

 

 

Dachse

Jagdstrecke: 219 

Gesamtstrecke: 279

 

Waschbären

Jagdstrecke: 2401

Gesamtstrecke:  2601

 

Steinmarder: 55, Stockerpel: 94, Stockenten: 75, Nilgänse: 298, Kanadagänse: 17, Graugänse: 51

Rabenkrähen: 521, Elstern: 231, Ringeltauben: 174, Fasane: 6 

 


Kampf für die Zigarre! Betriebsbesichtigung Zigarrenmanufaktur Don Stefano

31. März 2025

Eine Delegation unseres Hubertus Gießen besichtigte die Zigarrenmanufaktur Don Stefano bei Inhaber und Hubertus-Vereinsmitglied Steffen Rinn in Heuchelheim. In seinen „heiligen Hallen“ der Don Stefano Zigarrenmanufaktur in Heuchelheim begrüßte uns unser langjähriges Vereinsmitglied und informierte über Herkunft, die Anbaugebiete und die Mischungen der Rohstoffe einer Zigarre. Auch die Historie des traditionsreichen Unternehmens über mehrere Generationen hinweg kam dabei nicht zu kurz. Für die Produkte werden ausschließlich beste Tabake der traditionellen Anbaugebiete aus Brasilien, Cuba und Indonesien verwendet. 

In der zweiten Etage der Fabrik konnten die laufenden Maschinen besichtigt werden, an denen die Mitarbeiterinnen der Zigarrenmanufaktur edle Zigarren herstellten. Somit konnte durch den Inhaber eindrucksvoll der Arbeitsablauf der Zigarrenherstellung an den interessanten Maschinen erklärt werden. Im Erdgeschoss der Fabrik durfte im Lagerraum der Tabak, welcher zur Herstellung der Zigarren weiterverarbeitet wird, angeschaut werden. Für die 12-köpfige Hubertus-Delegation eine eindrucksvolle Betriebsbesichtigung. 

Bereits 1967 begann Steffen Rinn seine Karriere mit der Ausbildung bei dem renommierten Zigarrenhersteller Rinn & Cloos AG in Heuchelheim, der in der ersten Hälfte des 20. Jahr-hunderts eines der größten Unternehmen in Deutschland war. Dort durchlief er während seiner Ausbildung alle Produktionsstufen. Der Betrieb wurde 1991 geschlossen. Zwei Jahre später gründete unser Vereinsmitglied Steffen Rinn seine Don Stefano GmbH, eine „kleine edle Zigarrenmanufaktur mit familiärer Atmosphäre. 

 

Diese Zigarrenmanufaktur am traditionsreichen Standort Heuchelheim ist die einzige in Hessen noch existierende Zigarrenmanufaktur mit dem Namen Don Stefano. Sie steht in der Tradition von Rinn & Cloos in Heuchelheim. Rinn & Closs, gegründet 1895 bot zeitweise bis zu 6000 Menschen in der Region sowie am Rennsteig in Thüringen und im Raum Minden (Westfalen) Brot und Lohn. 

Der „Spross“ des einst bundesweit bekannten Zigarrenunternehmens Rinn & Cloos plauderte mit den Gästen bei Rumlikör und edlen Zigarren über Höhen und Tiefen in der Geschichte der Zigarre als Genussmittel. 

 

„Wir sind eine kleine familiengeführte Zigarrenmanufaktur und die letzte Zigarrenmanufaktur in Hessen. Meine Familie produziert seit 1895 hier in Heuchelheim Zigarren. Die Zigarrenproduktion hat in dieser Zeit zwei Weltkriege, Luftangriffe und Wirtschaftskrisen überstanden.  

 

Der Hubertus-Vorsitzende Dieter Mackenrodt bedankte sich im Namen der Hubertus-Delegation beim Firmengründer Steffen Rinn, der vor wenigen Tagen seinen 84. Geburtstag hatte, für die interessante Betriebsbesichtigung.

 


Wildkochkurs im HOTEL & RESTAURANT heyligenstaedt in Gießen

20. Februar 2025

 

Köstliche Wildgerichte mit „Hubertus“ Gießen

 

Für einen zarten Hirschrücken, serviert mit einer fruchtigen Soße, Pilzen und feinem Gemüse, schwärmt jeder Feinschmecker. Und: Wildfleisch ist nicht nur wegen seines würzigen Geschmacks sehr beliebt, es ist auch besonders fettarm und dadurch gut verträglich. 

 

Am Sonntag, den 09.Februar 2025  besuchten wir Chef de Cuisine Markus Leidner und sein Küchenteam im HOTEL & RESTAURANT heyligenstaedt in Gießen. Der Profi nahm uns mit hinter die Kulissen, zeigte praktische Tipps und Tricks sowie kulinarische Kunstgriffe. 

 

Das Ehepaar Bettina und Markus Leidner hat in 2012 das HOTEL & RESTAURANT heyligenstaedt eröffnet. Während Bettina die Verantwortung für den gesamten Service samt Personal übernommen hat, verwirklicht Markus als Chef de Cuisine mit seinem Küchenteam innovative Ideen in der modernen Küche des Hauses.

 

Nach der offiziellen Begrüßung unserer Gäste im Foyer des Restaurants und einem gegenseitigen Kennenlernen, nahm Markus Leidner unsere Gruppe mit in die Küche und ließ seine Gäste dann an den einzelnen Stationen werkeln. Der Profi machte alle Arbeitsschritte nacheinander vor und gab dabei immer wieder wichtige handwerkliche Tipps. 

Das Schneiden, Rühren, Braten, Aufkochen und Portionieren an den Arbeitsblöcken betreute das Küchenteam mit hilfreichen Kommentaren aus der Kochkarriere.  

 

Die einzelnen durch die Gruppe vorbereiteten Gänge speisten die Teilnehmer dann gemeinsam bei netten Gesprächen im Restaurant.

 

Als Vorspeise bereitete die Gruppe eine leckere Wildterrine vor. Danach Wildschweinbäckchen an brauner Soße. Als Hauptgang wurden Rehrücken gemeinsam vorbereitet und als 3. Gang verspeist. Auf den lecker zubereiteten „ Fluch der Karibik“  als Dessert freute sich die 20 teilnehmerstarke Besuchergruppe ganz besonders. 

Chef de Cuisine Markus Leidner und sein Küchenteam überreichten uns die Rezepte und Warenkunde zu Wildschwein, Reh und Dessert. Dazu viel Notizblatt zum Mitschreiben. 

 

Ein gelungene Veranstaltung Wild-Kochkurs mit “Hubertus“ Gießen fand nach genussvollen 6 Stunden Werkeln und Dinieren ein mehr als zufriedenes Ende. 

 

Allen Teilnehmern war klar: Auf ein Neues im nächsten Jahr!


Nachruf Werner Stutz

20. Februar 2025


Traditionelle Fuchswoche: Beitrag zur Artenvielfalt in Wald und Flur

19. Februar 2025

 

Am 15. Februar 2025 fand zum wiederholten Male auf dem Vereinsgelände des Jagdvereins „Hubertus“ Gießen und Umgebung die traditionelle Fuchswoche mit Streckelegen und verblasen derselbigen statt. Der 1. Vorsitzende, Dieter Mackenrodt, begrüßte an die 50 Teilnehmer zu dieser Veranstaltung, die ganz im Zeichen des Artenschutzes und der Artenvielfalt steht.

 

Ein besonderer Gruß ging an die Vorstandsmitglieder, Ehrenmitglieder und Jagdhornbläser unter der Leitung von Ehrenmitglied Oswald Henzel. Die starke Bläsergruppe unterstützte die Abschlussveranstaltung der Fuchswochen musikalisch. 

 

„Ich danke allen Jägern und Revierinhabern, die sich an dieser Strecke beteiligt haben“, sagte der Vorsitzende, denn gerade im Hinblick auf die Artenvielfalt ist eine konsequente Raubwildbejagung immens wichtig.

 

„Wir werden in den kommenden Jahren mehr und mehr Waschbären haben. Das ist eine Tatsache. Ebenso, dass wir schätzungsweise 1,3 Millionen Waschbären in der Bundesrepublik haben. Und jeder dieser Waschbären frisst jedes Jahr 200 Wirbeltiere. Das macht 260 Millionen Wirbeltiere, die von den Waschbären gefressen werden. Gerade vor diesem Hintergrund müssen wir hier effektiv eingreifen. Und ja, manche Reviere machen einfach zu wenig. Es kann nicht sein, dass jemand sagt, in unserem Revier gibt es keine Waschbären. Dann sollte man einfach mal Kameras aufhängen und schon wird man sie entdecken“, führte Mackenrodt aus, der selbst von steigenden Besätzen berichten kann.

Natürlich wird das Thema „Fuchswoche“ bzw. Fuchsbejagung im Februar immer wieder heiß diskutiert. Aber auch hier rief Dieter Mackenrodt den Jägern wieder einige Dinge ins Gedächtnis. „Für mich gehört der Fuchs zu den schönsten Wildtieren, die wir in unser Wildbahn haben. Und nicht zuletzt sind wir dazu aufgerufen, das Leben wertzuschätzen, wie wir es auch bei der Hubertusmesse zelebrieren. Dennoch stellt eine effektive Raubwildbejagung auch einen Beitrag zur Artenvielfalt und zum Artenschutz bei. Eine Fähe, die im Februar entnommen wird, kann bedeuten, das es ein Geheck weniger zu versorgen gilt. Und jeder Jäger eines Niederwildreviers weiß, was es heißt, wenn ein Geheck weniger im Revier ist.“

 

Gerade Maßnahmen wie die Tollwutimpfung haben dazu beigetragen, dass der Besatz an Füchsen exorbitant gestiegen ist. Im gleichen Zeitraum ist dagegen der Besatz von Feldhasen und Bodenbrütern wie Fasan oder Rebhühnern massiv eingebrochen.

Da sich die Jagd aber eben dafür einsetzt, einen artenreichen, gesunden und zahlreichen Wildbestand zu gewährleisten, wird an dieser Stelle mit der Raubwildbejagung eingegriffen. Zudem wird auch so der Ausbreitung von Krankheiten wie der Staupe oder der Räude entgegengewirkt, die bei großen Beständen leichtes Spiel haben.

Der Hubertus-Vorsitzende sprach deutliche Worte, dass jeder erbeutete Fuchs eine Entlastung vornehmlich für die Junghasen aber auch jeden Bodenbrüter von der Lerche angefangen bis zum Fasan und Rebhuhn ist, weil ganz einfach ein Beutegreifer weniger frisst! 

 

Die territoriale Fähe jetzt am Ende der vertretbaren Jagdzeit der Wildbahn zu entnehmen, führt dazu, dass dieses Revier von einer belegten Fähe frei bleibt. Zum Wohle unseres Niederwildes, welches alle durch den Fuchs, vornehmlich durch die ein Geheck versorgende Fähe, extrem gefährdet ist. 

 

Jeder Experte weiß, wie intensiv ein Fuchs sein Revier absucht und Studien haben ergeben, dass die Erstsätze der Junghasen so gut wie keine Chance haben, weil die Deckung noch zu niedrig ist. Und wenn der Fuchs die kleinen krabbelnden Junghasen noch nicht wittert, so erblickt sie die Rabenkrähe. Die aktuellen Niederwildbestände sowie Dezimierung der Bodenbrüter sprechen eine deutliche Spra-che.  

Dieter Mackenrodt dankte daher allen Mitwirkenden für Ihre Beteiligung und verteilte mit Vorstands-mitglied Dr.Ulrich Lany und Nicol Müller die „Erlegerbrüche“ an die Revierpächter.

 

Stellvertretend für die nachfolgenden Reviere im Einzugsgebiet des Vereins lag am Ende eine große Jagdstrecke auf dem Vereinsgelände, die dann als Ehrung von einer starken Bläsergruppe verblasen wurden. Beteiligt an der Jagdstrecke hatten sich die Reviere Bischoffen-Hohenahr, das Ausbildungsrevier am Schirßstand, EJB Bubenrod, Langgöns, Münzenberg-Trais, Oberbessingen, Holzheim und Hungen. 

Im Anschluss der Veranstaltung lud der Hubertus-Vorstand alle Teilnehmer zu einem leckeren Imbiss in das Vereinsheim ein. Bei einem gemütlichen Beisammensein im Vereinsheim klang die traditionelle Veranstaltung bei regem Erfahrungsaustausch aus. Im Vereinshaus verköstigten Doris Rohrbach mit Klaus Braungart die Teilnehmer der traditionellen „Fuchswochen“ mit leckeren Kuchen und Würstchen vom Grill.

 

Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit im Hubertus Gießen