Ein Chance für den Froschkönig


 

Das Forstamt Wettenberg führte am 21.05.2014 um 15:00 Uhr eine Veranstaltung zum Thema „Umsetzung des Artenhilfskonzeptes Laubfrosch im Landkreis Gießen“ durch. Zu der im Holz-Technik-Museum in Wißmar stattfindenden Tagung waren Vertreter von Naturschutzbehörden und -verbände, Kommunen und andere Akteure im Bereich Naturschutz geladen. Ottfried Weber vertrat den Jagdverein Hubertus Gießen e. V. Ziel der Veranstaltung war es, Maßnahmen zur Wiederansiedlung des Laubfroschs kreisweit zu koordinieren.

 

Feuchtgebiet in der Umgebung von Lich
Feuchtgebiet in der Umgebung von Lich

Der wärmeliebende Laubfrosch ist mit seiner glatten, grasgrünen Oberseite gut zu erkennen.  Von Natur aus ist der Laubfrosch ein Bewohner der Flussauenlandschaften in den Tieflagen. Mit dem Zurückdrängen des Waldes durch den Menschen eroberte er sich aber auch die entstehende Agrarlandschaft da, wo sie ihm ausreichend Gewässer und extensiv bewirtschaftete Landlebensräume zur Verfügung stellte. Spätestens in den 70-er Jahren des 20. Jahrhunderts setzte aber überall ein Bestandesrückgang ein, der immer noch anhält. Ursachen hierfür sind u.a. das Verfüllen von Kleingewässern, die Entfernung von Gehölzen und vermutlich auch der Einsatz von Insektiziden in der Landwirtschaft.

Das hessische Umweltministeriums hat 2008 die Hessen-Forst-Servicestelle Forsteinrichtung und Naturschutz (FENA) mit der Erarbeitung eines Artenhilfskonzeptes für den Laubfrosch in Hessen beauftragt. Unter wesentlicher Mitarbeit des Fachbüros Bioplan in Marburg wurde der aktuelle Verbreitungszustand erhoben und Maßnahmenvorschläge erarbeitet.

Im Landkreis Gießen hat sich durch die intensiven Bemühungen des Naturschutzes im Bereich um Lich und Hungen eine der wichtigsten Laubfroschpopulationen Mittelhessens erhalten. Eines der im Artenhilfskonzept genannten Ziele ist seine Vernetzung mit weiteren Vorkommensschwerpunkten im Amöneburger Becken im Kreis Marburg. Aber auch eine Entwicklung der Population in Richtung Lahn nach Westen hin ist denkbar. Hierzu müssten dort vorhandene Gewässerstrukturen verbessert und neue Laichgewässer angelegt werden. Die Überwindung der A 5, ein erhebliches Ausbreitungshindernis für Laubfrosch und andere Tierarten, ist eines der Probleme, das dabei zu lösen wäre. Neben dem Laubfrosch würden auch andere an Gewässer gebundene Arten von der Umsetzung solcher Maßnahmen profitieren.

Für Rückfragen steht Herr Brusius vom Forstamt Wettenberg unter der Telefonnummer 0641/46046019 zur Verfügung.

Das Forstamt Wettenberg, das den Laubfrosch als eine seine Patenarten erkoren hat, würde sich freuen, wenn es durch diese Initiative gelänge, dem grünen Sympathieträger im Landkreis Gießen wieder zu seiner früheren Verbreitung zu verhelfen.

 

Der vorstehende Text ist ein Auszug aus der Presseinformation von Hessen-Forst.

 

Gabriele R. Winter 26.06.2014


Exkursion des Ausschuss zum Waldlehrpfad in Grünberg


Station am Waldlehrpfad
Wissen wir eigentlich alles über den Wald?

Jetzt ist es fast ein Jahr her, dass der neue Waldlehrpfad in Grünberg eröffnet wurde. In Kooperation mit der Naturlandstiftung und der Theo-Koch-Schule Grünberg und weiteren Partnern entstand 2013 ein völlig neues inhaltliches Konzept. Auf Bildtafeln können die Besucher Informationen zum Thema "Wald" lesen. Besonders spannend sind dabei auch die Fragen an den Besucher, die dann auf der nächsten Tafeln beantwortet werden.

Wer ein digitaler Fan ist, kann sein Smartphon heraus holen und über einen Q-Code weitere aktuelle Informationen bekommen.

Inzwischen wurde der Lehrpfad von den Schulen in die Arbeit eingebunden. Für Schüler und Schülerinnen in allen Altersgruppen gibt es Anregungen zur Auseinandersetzung mit  der Bedeutung des Waldes für Mensch und Tier.

Am Ende der Exkursion waren alle Teilnehmer bei einem kleinen Waldfrühstück der Meinung: Die Investion hat sich gelohnt.

Gabriele R. Winter

18.05.2014


Weg von eintönigem Grün, hin zu vielfältigem Bunt

Gelungene Kooperation zwischen Landwirten, Imkern und Jägern in der Region Grünberg


 

„Ich bin neulich auf einer Tagung angesprochen worden, weil es über den Landkreis hinaus publik geworden ist, dass sich hier in Grünberg Landwirte, Jäger und Imker regelmäßig treffen, um sich fachlich auszutauschen und Verabredungen über konkrete Maßnahmen zu treffen. Das ist durchaus nicht üblich“, stellte Peter Schäfer, Landwirt und Vorsitzender des „Vereins für Landwirtschaftliche Fortbildung Grünberg e.V.“ im Rahmen der diesjährigen gemeinsamen Vortragsveranstaltung fest.

 Der Ausschuss für Naturschutz des Jagdvereins Hubertus Gießen und Umgebung e.V. hatte für diesen Abend Stefan Zeller von der Firma Saatenzeller in Miltenberg mit dem thematischen Schwerpunkt „Biogas- eine Chance für alle“ eingeladen. Zeller stellte in seiner Präsentation das Projekt „Energie aus Wildpflanzen“ vor, bei dem es darum geht, eine Alternative für den Maisanbau durch mehrjährige Einsaaten zu schaffen. Dass dies nicht den Mais ersetzen soll, betonte Zeller ausdrücklich. Aber gerade auch für die Imker sei es dringend notwendig, dass mehr Blühpflanzen angebaut würden. Ziel sei hierbei, dem Landwirt einen Anreiz zu schaffen, indem diese Flächen nicht völlig aus der Produktion genommen würden, sondern der Ertrag im Herbst in Biogasanlagen eingespeist werden könne. Zudem eigneten sich für diese Wildpflanzen besonders trockene flachgründige Böden, auf denen der Maisanbau nicht unbedingt einen hohen Ertrag bringe. Die Diversität lasse sich gerade auf solchen mehrjährigen Kulturen enorm verbessern und biete Nahrungs- und Lebensraum für viele Insekten. Dass sich solche Flächen der Wildschaden minimieren, sei ein angenehmes Nebenprodukt. „Klar, die Sauen liegen dort auch drin, aber sie finden keine Nahrung auf diesen Flächen und richten dadurch auch keinen Schaden an“, so Zeller. Inzwischen lägen zu dem Projekt auch schon positive Erfahrungswerte vor; so habe man an der Zusammensetzung der Mischung gearbeitet und z.B. großblütige Sonnenblumen entnommen, um bei der Ernte keine Probleme zu bekommen. Angelegt würden die Flächen auf 5 Jahre, so dass die Kosten für den Anbau für diese Flächen gering sei, keine Spritzmittel nötig seien und zudem eine Förderung möglich sei. Stefan Zeller hoffe darauf, dass das Projekt als Greening im Zuge der zurzeit ausgehandelten Umsetzung der Agrarreform anerkannt werde. Dass derzeit Bestrebungen bestünden, den Anbau von Grünroggen dort ebenfalls aufzunehmen, halte er für kontraproduktiv, da dieser gerade in der Aufzuchtzeit geerntet werde und den Tod vieler Wildtiere bedeute.

 

Im zweiten Teil des Abends referierte auf Einladung des Bienenzuchtvereins Grünberg und Umgebung e.V. Agr. Ing. Dieter Skoetsch zu dem Thema „Imkerei und moderne Landwirtschaft – kein Widerspruch“. In seinem Vortrag versuchte Skoetsch, selbst Imker und Landwirt, Vorurteile gegen die Landwirtschaft abzubauen und für den gemeinsamen Dialog mit Imkern, Jägern zu werben. Auch in der Öffentlichkeit werde oft, ohne wirklich die Realität zu prüfen, auf die Landwirtschaft „eingeschlagen“ und sie als einziger Verursacher von Umweltproblemen gesehen. Skoetsch zeigte an Grafiken auf, wie sich landwirtschaftliche Betriebe zwischen 1949 und 2010 verändert hätten. Heute gebe es weniger Betriebe, aber mit weitaus größeren Flächen. Das verlange andere Anbaumethoden und ein verändertes Betriebsmanagement. Die mittelständigen Betriebe müssten die Rentabilität im Auge haben, seien aber auch z.B. durch das EU Programm „Cross Compliance“ in Verantwortung für die Umwelt, müssten qualitativ hochwertige Lebensmittel erzeugen und seien damit ständigen Kontrollen unterzogen. Als Imker plädierte Skoetsch dafür, sich bewusst zu sein, dass zwischen Bienen und Blühpflanzen eine Symbiose bestehe. Ohne Bienen, das sei ganz klar, lägen die Erträge der Feldfrüchte und die des Obstanbaus nur zwischen 10 -40 %. Wichtig sei dabei, dass die Bienenvölker in der Nähe der blühenden Schläge stünden. Das bedeute aber auch, dass man sich zwischen Imkern und Landwirten absprechen müsse, um Schäden bei den Bienen durch Spritzmittel zu vermeiden. Dass Feldkulturen, wie der Raps, der besonders schädlingsanfällig sei, ohne den Eingriff der Landwirte nicht auskomme, stellte Skoetsch an Beispielen dar. Aber gerade auch nach der Aberntung der Feldflächen werde es „eng“ für die Bienen. Hier böten die Anlage von Blühstreifen, Stilllegungsflächen und Bienenweiden eine Möglichkeit, den Bienen über den Winter zu helfen. Zum Schluss richtete Skoetsch noch einen Appell an die Kommunen, in diesem Bereich nach Möglichkeiten der Einsaat zu suchen. „Und auch in jedem Hausgarten bringen kleine Blühflächen eine Bereicherung. Weg von eintönigem Grün, hin zu vielfältigem Bunt.“ schloss Skoetsch

 

Gabriele R. Winter. April 2014

 


Naturschutzprojekt statt Geburtstagsgeschenke

Bachlauf der Jossoler mit 100 Rotererlen bepflanzt


Immer wenn ich mit dem Hund durch die Felder in Nähe der Flugplatzsiedlung Ettingshausen gelaufen bin, fiel mir auf, dass ein Teil der Uferbepflanzung am Unterlauf der Jossoller gefehlt hat“, berichtet Dr. Heino Steinmetz. Da kam er auf die bemerkenswerte Idee, sich zu seinem Geburtstag Geld schenken zu lassen, um dort 100 Roterlen pflanzen zu können. Aber nicht genug damit, Steinmetz lud auch alle damaligen Gäste zu dieser Pflanzaktion ein, die diese Einladung mit ihren Kindern gerne annahmen. Naturschutz zum Erleben, eine gelungene gemeinsame Unternehmung mit anschließendem zünftigem Essen am Bachlauf und ein Stück naturgemäße Bepflanzung an einem einheimischen Fließgewässer stehen am Ende des Projektes.

Doch bevor es so weit war, mussten zunächst einige bürokratische Hürden genommen werden. Mit viel Energie und Durchhaltewillen setzte sich Steinmetz dafür ein, dass seine Idee Wirklichkeit werden konnte. Die Jossoller entspringt zwischen Hattenrod und Lich, wird dann zum Nebenfluss der Äschersbach, bevor es über die Wetter, die Nidda, Main und Rhein in die Nordsee geht.

So mussten die Eigentümer der Bachparzelle, hier die Gemeinden Reiskirchen und Grünberg, die Ortsbeiräte und Ortlandwirte, die Untere Naturschutzbehörde und die Untere und Obere Wasserbehörde mit ins Boot geholt werden. Unterstützung in der Planung fand Dr. Steinmetz durch den Fachplaner Johannes Müller-Lewinski, dem er besonders für sein Engagement dankte.

Auf der Jahreshauptversammlung des Jagdvereins „Hubertus Gießen und Umgebung e. V.“ erfuhr Dr.Steinmetz, dass der Verein mit der Naturlandstiftung des Landkreise Gießen e.V. Kooperationsprojekte durchführt und für jede Unterstützung ihrer Arbeit dankbar ist. Spontan erklärte sich Dr. Heino Steinmetz bereit, sein Projekt unter dem Namen der Naturlandstiftung laufen zu lassen. „So viel Engagement für den Erhalt der Naturlandschaft erlebe ich selten“, würdige Ottfried Weber, Vorsitzender der Naturlandstiftung die Arbeit von Dr.Steinmetz. Dass kleine Bachläufe im ländlichen Raum schützenswert sind, Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen bieten und insgesamt das Klima schützen, darüber waren sich Steinmetz und Weber einig und befestigten am Bachlauf als besonderen Hinweis das Schild der Naturlandstiftung.

 

Gabriele R. Winter, 15.04.2014


Weinkeller wird Fledermausquartier

Jagdverein Hubertus Gießen und Naturlandstiftung im Landkreis Gießen fördern außergewöhnliches Projekt in Queckborn


Warum sollte ein alter Weinkeller mit seiner gleichmäßigen kühlen Temperatur und konstanten Luftfeuchtigkeit nicht gerade ideal zum Ausbau eines Fledermausquartiers geeignet sein? Bereits in der Vergangenheit hatte der Jagdverein Hubertus Gießen und Umgebung e.V. in Kooperation mit der Naturlandstiftung im Landkreis Gießen e.V.in der Region verschiedene Quartiere für die schnellen Abendsegler eingerichtet.

In Zusammenarbeit mit dem Jagdpächter Volker Weller und seinem Mitjäger Thorsten Schäfer in der Gemarkung Queckborn entstand nun ein neues Winterquartier. In der Nähe der Jagdhütte hatte der ehemalige Jagdpächter Fritz Heusing Ende der 50ziger Jahre in einem Kellergewölbe ein kleines Weindepot angelegt, um am Abend nach erfolgreicher Jagd bei dem herrlichen Ausblick auf die hessische Mittelgebirgslandschaft einen guten Tropfen genießen zu können. Da der Keller heute nicht mehr genutzt wird, war er dem Verfall preisgegeben und bekommt auf diese Weise eine sinnvolle Verwendung.

 Die finanziellen Mittel zu der Maßnahme stellte der Jagdverein Hubertus Gießen und Umgebung e. V. zur Verfügung. Unter der tatkräftigen Mithilfe und fachkundiger Beratung von Karl Höhl von der Hegegemeinschaft Grünberg konnte das Projekt umgesetzt werden. Damit die Fledermäuse sich besser an den Wänden festkrallen können, wurden im Abstand von einigen Zentimetern Verbundbretter an den Wänden montiert. Hohlblocksteine sind ebenfalls für diesen Zweck geeignet. Die neu gebaute Tür zu dem Keller bekam einen Einflugschlitz, der nicht zu groß sein sollte, damit Zugluft im Innern vermieden wird.

Fledermäuse sind in der heimischen Region durchaus noch zahlreich vertreten, aber die Überlebenschancen werden für diese Tiere immer weniger. Gut gedämmte Häuser und nicht zuletzt die Rotoren der Windkraftanlagen setzen den Tieren zu, so dass es erfreulich ist, wenn für ihren Schutz in kleinen Projekten gesorgt wird.

Gabriele R. Winter, 05.09.2014


Auszeichnung Goldenes Rebhuhn für die Jagdgenossenschaft Biebertal


18. September 2014


Die Naturlandstiftung Hessen e.V. mit Sitz in Friedrichsdorf hat die Jagdgenossenschaft Biebertal aus dem Landkreis Gießen mit dem „Goldenen Rebhuhn“ ausgezeichnet. Der Landesverband für Naturschutz und Landschaftspflege ehrt mit dieser Auszeichnung Personen und Institutionen, die sich um die Schaffung und Erhaltung von Biotopflächen im Offenland, wie auch die Anlage von Feldholzinseln, Blühflächen und Feuchtbiotopen verdient gemacht haben.

Die Auszeichnung war durch Hessens größten Jagdverein „Hubertus“ Gießen und Umgebung e.V. beantragt worden.


Die Jagdgenossenschaft Biebertal ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass jedes Jahr ein Teil der Jagdpachteinnahmen für Biotopverbesserungen zur Verfügung gestellt werden. Dies geschieht durch den Einsatz von Forstmulchern, welche in Absprache mit Hessen-Forst vorhandene Brachflächen, Rückeschneisen und auch Bejagungsschneisen soweit bearbeiten, dass dort zusätzliche Äsungs- und Deckungsflächen für die heimischen Wildarten geschaffen und erhalten werden können. Von diesen Maßnahmen profitieren 7 Biebertaler Jagdbögen der Großgenossenschaft, welche ca. 3000 ha umfasst.


Im letzten Jahr wurden z.B. weitere  Geldbeträge für 600 blaue Wildwarnreflektoren an den Unfallschwerpunkten der betroffenen Landes- und Kreisstraßen angebracht. Dies hatte zur Folge, dass ein Rückgang der Unfälle mit Rehwild  um ca. 90% verzeichnet wurde. 

Goldenes Rebhuhn für Jagdgenossenschaft Biebertal

In einer kleinen Feierstunde überreichten der Vorsitzende der Naturlandstiftung im Landkreis Gießen e.V. Herr Ottfried Weber mit dem Vorsitzenden des Jagdbeirates Kreis Gießen Dieter Mackenrodt der Jagdgenossenschaft Biebertal das „Goldene Rebhuhn“ nebst Urkunde.


Der stellv. Jagdvorsteher und Hubertus-Mitglied Peter Seibert nahm für die Jagdgenossenschaft Biebertal die Auszeichnung nebst Urkunde in Empfang und versprach sich weiterhin im Rahmen der Jagdgenossenschaft Biebertal für Biotopverbesserungen, Naturschutz und Landschaftspflege einzusetzen. Dies sind Investitionen in die Zukunft und fördernde Maßnahmen, um die Lebensbedingungen der Pflanzen und Tierarten zu sichern und langfristig zu erhalten.


Informationen zur Naturlandstiftung erhalten Sie auch auf der Internetseite 

www.naturlandstiftung-giessen.de.



Weiteres Fledermausquartier in der Region verwirklicht


In Zusammenarbeit mit dem Möbelschreiner Jörg Müller-Eckhardt Grünberg konnte ein zweites Fledermausquartier in Queckborn realisiert werden. Ein alter Vorratskeller bildet dabei die Basis. Die Tür stammt von einem ausrangierten Scheunentor und wurde von Müller-Eckhardt fachmännisch eingepasst. Hier gehen somit Artenschutz und Nachhaltigkeit Hand in Hand.


Gabriele R. Winter 30.09.2014





Und noch eine Besonderheit hat das Tor. Wenn man genau hinsieht, dann fällt auf, dass die Türangeln seitenverkehrt eingesetzt wurden, somit kann die Tür nicht ausgehängt werden. Ein pfiffiger Beitrag das Fachmanns gegen Vandalismus und Zerstörung.


Gabriele R. Winter, 30.09.2014


Bilddokumentation über die Anlage von Blühflächen am 21.10.2014 im Foyer des Grünberger Rathauses eröffnet


 Rahmen einer Preisverleihung für die besten Müllsammler 2014 eröffnete Bürgermeister Frank Ide zusammen mit dem Umweltberater René Damerow am 23.10.2914 eine Bilddokumentation zu den in der Stadt Grünberg angelegten Blühflächen. In einem begleitenden Text können sich die Besucher über das Projekt informieren. Die Bilddokumentation wurde von Gabriele R. Winter zusammen mit René Damerow im Laufe des Jahres erstellt.

Gabriele R. Winter 23.10.2014

 

Die Ausstellung ist noch bis zum 08.11.2014 im Foyer des Rathauses in Grünberg zu sehen.

 

Informationstext zu dem Projekt

 

Im August sind die meisten Ackerflächen abgeerntet und  blühende Wiesen selten, aber  Bienen und andere Insekten brauchen weiterhin Nahrung. Daher bietet es sich an, wenig genutzte Flächen und Randstreifen mit ein- oder mehrjährigen Blühmischungen einzusäen.

In einem gemeinsamen Projekt haben der Jagdverein Hubertus Gießen, die Naturlandstiftung, die Stadt Grünberg, Landwirte, Jäger und Privatpersonen kleine Flächen eingesät. Unterstützt wurden sie dabei  auch von der Firma Bayer CropScience GmbH, die Samenmischungen zur Verfügung stellte. Diese Flächen schmücken nicht nur das Landschaftsbild, sondern geben vielen Insekten auch im Herbst noch Nahrung und Lebensraum. Die Imker der Region begrüßten daher das Projekt besonders …

Durch den milden Winter und das zeitige Frühjahr entwickelten sich die Bienen gut und fanden reichlich Nahrung. Jetzt freuen sich alle über die vollen Obstbäume. Doch die Blühphase der Pflanzen endete auch sehr früh, so dass ab Mitte Juli nur noch spärlich Pollen vorhanden waren. Aber ab September schlüpfen nun schon die „Winterbienen“, die dann im kommenden Frühjahr ihre erste Brut füttern; dazu brauchen sie im Winter ausreichend Pollen als unverzichtbare Eiweißnahrung. Blühende Randstreifen und kleine Blühflächen sind daher gerade ab August eine wichtige Hilfe, damit auch im kommenden Jahr die Obstbäume reichlich Früchte tragen können.

Der Ausschuss für Naturschutz im Jagdverein Hubertus  versucht durch kleine Fachvorträge und die direkte Zusammenarbeit mit Landwirten und Imkern, das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Notwendigkeit solcher Maßnahmen zu fördern. Unterstützung bei der Anlage solcher Flächen bekommen Landwirte in Hessen durch bestimmte Agrarförderprogramme. So wurde in diesem Jahr das neue „Hessische Programm für Agrarumwelt- und Landschaftspflegemaßnahmen“ (HALM) neu heraus gegeben. Hierbei fördert der Staat unter bestimmten Voraussetzungen ein-und mehrjährige Blühflächen, Blüh- und Ackerschonstreifen und vieles mehr. Genaue Informationen stehen auf der Homepage des hessischen Landwirtschaftsministeriums. Dort  findet man auch einen HALM-Viewer, mit dessen Hilfe man die Förderwürdigkeit der vorgesehenen Fläche prüfen kann. Für April 2015 hat daher der Ausschuss für Naturschutz eine Informationsveranstaltung zu den Agrarförderprogrammen vorgesehen. Björn John, Fachdienstleiter Landschaftspflege in der Abteilung ländlicher Raum in Wetzlar wird einen Überblick über die Programme und konkrete Hilfen bei einer Antragstellung geben. Der genaue Termin wird rechtzeitig bekannt gemacht.

Ziel ist es dabei, dass die Jägerschaft in Kooperation mit den Landwirten in den Revieren kleine Flächen und Randstreifen für solche Vorhaben nutzt und durch die bunte Vielfalt Insekten in der blüharmen Zeit unterstützt. Dass dann ganz nebenbei auch Spaziergänger und Radfahrer darauf aufmerksam werden und vielleicht zu Hause im Garten das eine oder andere Beet mit diesen bunten Mischungen einsäen, hat sich bereits in diesem Jahr gezeigt.

 

Gabriele R. Winter 16.09.2014