Unser Hubertus-Lehrrevier

Seit dem 1. April 2017 stehen uns zwei Reviere als sogenannte "Hubertus-Lehrreviere" zur Verfügung. Es handelt sich hier um die Reviere Markwald Grüningen sowie Gemeinschaftlicher Jagdbezirk Dorf-Güll. Beide Reviere sind fußläufig von unserem Schießstandgelände und dem Vereinshaus erreichbar. 

 

Die Markwaldgesellschaft Grüningen und die Jagdgenossenschaft Dorf-Güll hatte uns ab 1. April 2017 die Reviere anvertraut und diese stehen den Hubertus-Ausschüssen (Ausschuss für Naturschutz, Hundeausschuss, Ausbildungsausschuss etc.) zur Verfügung.

 

Anfragen zu Jagdgelegenheiten beantwortet Ihnen der Hubertus-Vorsitzende Dieter Mackenrodt.

 


Aktuelles aus dem Ausbildungsrevier

Pflanzaktion klimastabiler Zukunftswald im „Hubertus“- Lehrrevier

17. Februar 2022

 

Mitglieder des Ausschusses für Naturschutz des JV Hubertus Gießen und der internen Vereinsgruppe Lernort Natur haben im Februar 250 klimastabile Bäume gepflanzt. Die aktuellen ökologischen und wirtschaftlichen Waldschäden, verursacht durch Hitze und Trockenheit sind gravierend. Dadurch nehmen Schädlingsbefall und Zuwachseinbußen spürbar zu. Unsere Wälder müssen klimafit gemacht werden - durch regelmäßige Waldpflege und mehr Mischwald mit verschiedenen Baumarten. Gesetzt wurden daher die Baumarten: Stieleiche, Vogelbeere, Elsbeere, Esskastanie und Vogelkirsche. 

Elsbeere, Vogelkirsche und Vogelbeere sind Arten der Gattung Sorbus. Die Bäume charakterisieren sich dadurch, dass sie gegen Krankheiten und Schädlinge relativ resistent sind und sonnige und trockene Standorte bevorzugen. 

Zusammen mit anderen wärmeliebenden Mischbaumarten leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung, der von Waldschutzproblemen geplagten Eichenwäldern.

Die Vogelbeere ist als wärmeliebendes Halbschattengewächs bekannt und besitzt noch eine weitere positive Eigenschaft. Durch ihre leicht zersetzbare Streu leistet die Vogelbeere einen Beitrag zur raschen Wiederverfügbarkeit der Nährstoffe im Boden – so verbessern Vogelbeeren auf Dauer vor allem nährstoffarme Standorte.

Bei guter Laune und viel Spaß waren nach rund drei Stunden die 70 bis 100 cm großen 250 Bäume von den fleißigen Helfern gesetzt. Die Bäumchen wurde natürlich auch mit einem Verbissschutz umhüllt. Alle Mitwirkenden sind nun schon gespannt auf die nächsten Monate, dass möglichst viele Setzlinge erfolgreich anwachsen. 

Wir danken allen Vereinsmitgliedern, die uns bei dieser Aktion unterstützt haben.

Wer Interesse, Zeit und Lust hat mitzuwirken ist herzlich bei der Gruppe Lernort Natur willkommen! 

Desweiteren suchen wir Jägerfreunde, die uns günstig Holzmaterial zum Bau von Nistkästen vermitteln können. Für die pädagogische Arbeit sammeln wir Tierpräparationen. Wer aus Nachlässen oder Aufräumaktionen Präparate abgeben möchten, kann dies gerne bei uns tun. Bevorzugt: Rebhuhn, Feldhase, Fuchs, Waschbär, Eichelhäher, Eichhörnchen, Raben- und Saatkrähe, Feldhamster, Rehkitz, Baum- und Steinmarder, Dachs und Marderhund. Bitte bei Dr. Michaela Hönig im „Hubertus“ Gießen melden.


Waldkauz im Lehrrevier

28. Mai 2021

 

Es war im Februar, als allabendlich gespenstische Rufe, die man sonst nur aus Gruselfilmen kennt, durch die Dunkelheit schallten. Ich war sofort Feuer und Flamme, wusste natürlich sofort, wem diese Rufe gehören.

 

Es ist der Ruf des Waldkauz Männchens, einer eigentlich nicht seltenen Eule, aber ein Waldkauz direkt vor der Haustür zu haben, war schon etwas besonderes für mich.

Jetzt hieß es ab in den Wald und den Rufen folgen um auszumachen aus welcher Richtung er ruft.

Dies war schnell herausgefunden und so habe ich mich am nächsten Tag im Hellen auf die Suche nach dem Kauz gemacht. Aber außer 1, 2 Baumhöhlen, in der er sich vielleicht befinden könnte oder auch sogar brüten könnte, habe ich nichts gefunden. Kein Waldkauz weit und breit. So vergingen Tage und Wochen und die Hoffnung schwand immer mehr…. 

 

Bis ich dann am Ostersonntag tatsächlich doch noch für meine mühsame Suche belohnt wurde. Aus einer der gefundenen Baumhöhlen schaute ein kleiner weißer Federknäuel heraus. Nach genauem Hinschauen , entdeckte ich auch den Muttervogel tiefer in der Höhle sitzen. Der Waldkauz war endlich gefunden und er hatte sogar Nachwuchs, worauf ich auch hoffte. 

 

Es waren insgesamt 3 Nestlinge, die quietschfidel in ihrer Höhle rum tollten, stets gut behütet vom Muttervogel. Nach einer Woche meiner Entdeckung haben die ersten zwei jungen Eulen ihr vertrautes Heim verlassen und wurden zu sogenannten Ästlingen. Dies

geschieht im Alter von ca. 3 Wochen. Nun hüpften sie in benachbarten Bäumen herum und warteten darauf, dass ihr drittes Geschwister auch endlich den Mut erfasst und sich zu ihnen gesellt. Eigentlich passiert dies innerhalb Weniger Tage, aber der dritte kleine Waldkauz ist wohl ein Spätzünder, denn erst weitere zwei Wochen später wagte auch er sich aus seiner Kinderstube heraus.

Nun waren sie wieder vereint und tollten gut versteckt ganz oben in den Bäumen herum, immer im guten Sichtfeld vom Muttervogel. Tag für Tag wurden sie furchtloser und mutiger. Veranstalteten waghalsige Flugmanöver, erst nur von Ast zu Ast, später dann von Baum zu Baum. Es wurde immer schwieriger sie täglich wieder zu finden. Bis sie dann, nach 4 Wochen faszinierender Beobachtung, komplett flügge waren und nun den Dorf Güller Wald erkunden.

 

Das Waldkauz Männchen, von dessen Rufe ich überhaupt anfangs aufmerksam wurde, habe ich übrigens nie entdeckt, obwohl es sicherlich immer in guter Sichtweite der Bruthöhle saß…

 

www.hoffmann-naturfoto.de


Drohnenvorführung im Ausbildungsrevier

12. November 2018

 

Multikopter, im Volksmund auch Drohne genannt, sind immer stärker auf dem Vormarsch, wenn es um Jungwildrettung geht.

 

Interessierten des Vereins Hubertus Gießen und Umgebung e. V. zeigten Jörg und Anita Fuchs vom Modellbaukeller Fuchs, Gelnhausen am Sonntag, den 11.11. in Garbenteich, wie eine solche Drohne aus der Nähe aussieht, beantworteten viele Fragen und demonstrierten die Fortschritte, die die Technik in kürzester Zeit gemacht hat.

Ehepaar Fuchs vertreibt unter anderem Drohnen mit Wärmebildkameras und setzt diese seit ein paar Jahren erfolgreich in der Jungwildrettung ein.

Unterschiedliche Modelle haben ihren Weg gekreuzt, bis das derzeit perfekte Equipment für diesen Zweck zusammengestellt war. Das Farbspektrum von über 250 Farben in der Wärmebildkamera, mit der sie arbeiten, zeigt kleinste Temperaturunterschiede auf dem Boden, so dass Tageszeit und Temperatur keine Rolle mehr spielen. Das relativ große Sichtfeld ermöglicht zudem, in kurzer Zeit auch größere Felder abzufliegen. Die Zeiten des frühen Fluges bis maximal 9 Uhr sind vorbei, ebenso die, in denen ein Maulwurfshügel von einem Kitz nicht zu unterscheiden war. So konnte Familie Fuchs in der vergangenen Saison knapp 300 Kitze aus Wiesen retten, bevor die Mähmaschinen anrückten. Verluste gab es bisher keine.

Weitere Einsatzmöglichkeiten wurden im theoretischen Teil der Informationsveranstaltung im Vereinshaus besprochen, wie beispielsweise die Nutzung von Drohnen bei der Maisjagd. Besonders in Zeiten der ASP und dem damit verbundenen Druck, Schwarzwildbestände kurz zu halten, ermöglicht die Technik noch effizientere Jagd, auf der unter anderem Hunde geschont, da zielgerichteter eingesetzt werden können.

 

Wie das in der Praxis aussieht, demonstrierten Jörg und Anita Fuchs in dem Vereinshaus nahe liegenden Ausbildungsrevier. Familie Fuchs ließ den Multikopter steigen. Um auch bei starkem Sonnenlicht nichts zu übersehen, trägt eine zweite Person, der sogenannte Spotter, dabei eine nach allen Seiten geschlossene Brille, auf die das Bild der Wärmebildkamera übertragen wird. So kann der Drohnenpilot sich auf die Steuerung des Fluggerätes konzentrieren. Die Teilnehmer waren rasch begeistert und überzeugt von dem, was siesahen. Die Demonstration ließ keine Zweifel daran, auch kleine Tiere, beispielsweise in der Größe eines Junghasen problemlos entdecken zu können.

Zwei Wochenenden reichen aus, die Technik selbst beherrschen zu lernen. Entsprechende Kurse bietet Familie Fuchs ebenfalls an. Vielerorts hastet man der sich rasant entwickelnden Technik in der Landwirtschaft noch hinterher, wenn es um Jungwildrettung geht. Der Einsatz von Drohnen lässt zumindest einen großen Schritt weit aufschließen - zum Wohle vieler Tiere, die die Chance haben sollen, erwachsen zu werden.

(Barbara Bausch)