Wir stehen für Einsätze zur Wildsuche zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns gerne: Wildtierretter (at) hubertus-giessen.de
Umfangreiche Informationen zur Wildtierrettung und zum Einsatz von Drohnen finden Sie unter: www.deutsche-wildtierrettung.de
21. Oktober 2024
In Dorf-Güll/Pohlheim fand am Sonntag, den 13.10.2024 ein Erntedankfest in der Klosterwaldhalle statt. Die Wildtierrettungsgruppe vom Hubertus Gießen e.V. konnte zu diesem Anlass die Kitzrettung mit der Drohne vorstellen. Die Kitzrettung wird von der Bevölkerung sehr positiv aufgenommen. Darum haben wir gerne die Einladung angenommen, um die dazu gehörende Arbeit und Technik zu präsentieren.
Die Zuschauer folgten aufmerksam und interessiert den Ausführungen von Benjamin Kutscher zum Thema Wildtierrettung mit Drohne. Der Vortrag machte deutlich, wie sich bei zu mähenden Flächen mithilfe der Wärmebildkameras der Drohnen die Kitze effektiv auffinden und sichern lassen. „Die beste Zeit dafür ist in den frühen Morgenstunden“ so Benjamin Kutscher.
Beeindruckt hat die Zuhörer die Technik und das Mitverfolgen der Genauigkeit, wie man in der Wärmebildkamera das Wild erkennen kann. Die anschließende Live-Vorführung stieß auf großes Interesse. Großen Eindruck hinterlassen hat die Vorführung bei Jung und Alt und die Besucher waren positiv überrascht über die gute Zusammenarbeit mit den Landwirten für das Tierwohl. Das Jägersein ist eine vielfältige Verpflichtung gegenüber der Natur und der Wildtiere. Dies haben die Besucher an diesem Sonntag eindrucksvoll erfahren können.
„Was, sie stehen so früh auf und machen das auch noch ehrenamtlich?“ wurde von einer Besucherin bemerkt. Diese Veranstaltung bot Gelegenheit in den Austausch von Natur Interessierten und Jägern zu treten. Die Notwendigkeit der Kitzrettung führt dazu, dass sich immer mehr Vereine diesem Thema widmen. Die Natur ist vielen Menschen wichtig und sie sind interessiert was getan werden kann und welche Möglichkeiten es gibt. Dies merken wir gerade bei solchen Veranstaltungen. Es entstehen immer wieder gute und konstruktive Gespräche und vielleicht konnten wir auch den ein oder anderen Helfer für die Zukunft gewinnen.
22. Juli 2024
Auch dieses Jahr war die Kitzretter Gruppe wieder erfolgreich unterwegs. Wie im letzten Jahr konnten wir wieder viele Kitze retten. Wetterbedingt gab es für die Landwirte große Herausforderungen. Oft waren die Zeitfenster einer trockenen, regenfreien Zeit klein und die Anfragen darum kurzfristig. Da wir mittlerweile eine größere Gruppe von Piloten sind und auf 4 Drohnen zugreifen können, konnten wir über 15 Einsätze fliegen.
Durch das wetterbedingte späte Mähen waren viele Kitze schon sehr mobil und konnten selbständig die Wiese verlassen. Erstaunlicherweise haben wir in dieser Saison einerseits sehr mobile Kitze aber auch frisch gesetzte gefunden. Das Abfliegen der Wiesen mit der Drohne ist generell spannend. Die Spannung steigt dann rapide, wenn auf der Wärmebild Kamera ein heller Punkt ausgemacht wird, der Pilot mit der Drohne das Bild vergrößert und ein Tier sichtbar wird.
Neben Kitzen kann man immer wieder auch andere Tiere entdecken, wie Rebhühner oder Feldhasen. Ist ein Kitz bestätigt, laufen die bereitstehenden Helfer los, um das Kitz zu sichern. In diesem Jahr sind viele Kitze vorab schon abgesprungen und der Pilot konnte mit der Drohne verfolgen, wo es hingelaufen ist. Diese Information wird dann an den Landwirt gegeben, da immer damit gerechnet werden muss, dass ein mobiles Kitz wieder in die Wiese zurückkehrt. „Ich fahre auf jeden Fall vorsichtig“ so ein Landwirt.
Neben Wildwarnern am Traktor nutzen viele Landwirte auch die Mähtechnik von innen nach außen. Eine Mahd von innen nach außen bietet einen besseren Fluchtweg für größere Wildtiere wie Rehe oder Hasen. Eine weitere Möglichkeit ist das Anmähen der Ränder am Vortag. Die Beunruhigung soll der Ricke die Möglichkeit geben, nachts das Kitz aus der Wiese zu führen und an einen ruhigen Platz zu begleiten. Die Kitzrettung mit Drohnen gelingt nur dank der guten Zusammenarbeit mit den Landwirten.
Damit die Einsätze reibungslos verlaufen, ist der Zustand des Equipments entscheidend. Um die Kosten z.B. für defekte Akkus und Zubehör wie Akku-Packs (für eine längere Flugzeit) abzudecken, freuen wir uns auf Unterstützung durch Spenden.
Auch freut sich das Kitzrettungs-Team weiterhin auf Verstärkung, sei es bei den Piloten oder bei Helfern. Beide sind immens wichtig, da nicht an jedem Einsatzort Helfer zur Verfügung stehen und somit die kurze Zeit der Flüge in den Morgenstunden gut genutzt werden kann.
10. Juni 2024
Wir sind ein Team mit 10-15 Personen, die sich mit Freude und Leidenschaft für die Kitzrettung einsetzen. Mit unseren Drohnen fliegen wir in der Regel in den Gemarkungen des Vereins Hubertus Gießen.
2023 konnten wir in unserem zweiten Saisonjahr bei17 Einsätzen 30 Kitze retten! Regelmäßig treffen wir uns in lockerer Runde, um mit der Technik zu üben und den Bestandsdrohnen zu fliegen. Das Equipment (Walkie-Talkies, Warnwesten, vor Ort Ladegerät, Kitzrettungsboxen, Handschuhe) wird zentral gelagert und gepflegt.
Über einen Gruppen-Chat werden Einsätze bekannt gegeben und das jeweilige Team organisiert. ln der Regel kommen wir dann mit 3 bis 6 Personen. lm besten Falle sind ortskundige Personen z. B. der Landwirt vor Ort und besprechen mit dem Piloten und den Helfern die Abfolge der Flüge. Es soll gewährleistet sein, dass nach dem Abfliegen der Fläche diese zeitnah gemäht wird.
Der Pilot wird von einem Spotter unterstützt, der die gesamte Zeit den Flug auf dem Bildschirm überwacht. So ist gewährleistet, dass jeder helle Punkt gesehen werden kann, der ein mögliches Wildtier sein könnte. Da gibt es auch schon einmal die eine oder andere Überraschung.
Geflogen wird in den frühen Morgenstunden, die Grasflächen sind meist noch feucht und nass. Gute und wasserdichte Kleidung für die Helfer, die in die Fläche geschickt werden, hat sich bewährt. Wird ein Rehkitz gefunden, ist es wichtig ruhig zu bleiben. Mit Handschuhen und Gras {um keine menschliche Witterung zu hinterlassen)wird es aufgenommen und in die mitgebrachte Box oder Tragekorb gelegt. Die Rehkitze verbleiben an einem schattigen Platz bis zum Ende der Mahd sicher verwahrt.
lst der Acker gemäht wird das Kitz wieder mit Handschuhen und Gras aus der Box herausgehoben und an einen sicheren, möglichst im Schatten liegenden Platz gelegt, damit Ricke und Kitz wieder zusammenfinden.
Nachbesprechungen im Team beenden den Einsatz.
Wir sind gespannt, auf welches Ergebnis wir am Ende der Saison 2024 blicken können.
Karin Haueter und Birgit Tegtmeyer
24. April 2024
Bereits Ende März traf sich das Wildtierrettungsteam wieder zu der ersten Übungsstunde nach der Winterpause. Alle Drohnen sind gut gewartet und startbereit. Durch das warme und trockene Wetter wurden in einzelnen Revieren bereits die ersten Kitze gesichtet. Die Landwirte werden voraussichtlich gegen Ende Mai mit den ersten Mahd Schnitten starten und darum ist es wichtig, sich wieder mit der Technik der Drohne vertrat zu machen und zu üben. Die Gruppe trifft sich jeweils mittwochs ab 18 Uhr im 14 Tage Rhythmus im Lehr-Revier des Vereins.
Wer Lust hat und mal reinschnuppern möchte, ist jederzeit herzlich willkommen. Die Anmeldung für das Training, die Mahd und die Order der Wildtierrettungsgruppe bitte wie bekannt über diesen link Wildtierretter (at) hubertus-giessen.de
17. Juli 2023
Zum Ende der Mähsaison 2023 kann das Wildtierrettungsteam des Hubertus Gießen auf eine anstrengende aber auch sehr erfolgreiche Zeit zurückblicken. In 14 Einsätze konnte das Team aus ehrenamtlichen Drohnenpiloten und Helfern über 30 Rehkitze aus den Wiesen holen und so eine Verletzung der Tiere durch das Mähwerk verhindern. Bei zwei Einsätzen waren die Kitze bereits so mobil, dass sie die Wiese selber verlassen haben. Hier haben die Wildtierretter aufgepasst, dass die Jungtiere bis zum Abschluss des Mähvorgang nicht wieder in die Wiese hineinwechseln. Bei einem Einsatz ist leider, trotz aller getroffenen Vorsichtmaßnahmen, ein Kitz verletzt worden. Insgesamt konnten mit den Drohnen des Jagdvereins eine Fläche von 350 ha abgesucht werden.
Für ihre Einsätze mussten die Ehrenamtlichen früh aufstehen, denn die Suche nach den in den Wiesen liegenden Kitze begann in der Regel bereits um 5 Uhr morgens. Wenn die Sonne noch nicht aufgegangen ist und die Wiesen sich noch nicht aufgeheizt haben, unterscheidet sich die Körpertemperatur der Kitze sehr deutlich von der Umgebung und das Signal der Wärmebildkamera verrät, wo sie im Gras versteckt sind. Die Helfer können dann die sich duckenden Jungtiere aus der Wiese holen und bis zum Ende des Mähvorgangs in Sicherheit bringen.
„Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Jungwildrettung ist neben einer funktionierenden Drohne mit Wärmebildkamera eine gute Absprache zwischen dem Drohnenteam, den Landwirten und dem Jagdpächter“ so Holger Claus, vom Hubertus Wildtierrettungsteam. Wir freuen uns daher besonders, dass bei all unseren Einsätzen die Zusammenarbeit so reibungslos funktioniert hat. Die Landwirte oder der Jagdpächter haben unseren Einsatz frühzeitig angefragt und am Abend vor dem Mahdtermin die Flächen bereits vergrämt, indem sie Pfosten mit Knistertüten oder Wildscheuchen aufgestellt und die Wiesen angemäht haben. Durch diese Maßnahmen werden die in den Wiesen befindlichen Wildtiere beunruhigt, so dass sie im besten Fall ihre Jungtiere über Nacht aus den Flächen holen und an einem sicheren Platz verbringen. Sind dann vor dem Mähvorgang doch noch Jungtiere in den Flächen, können diese dann über die Wärmebildkameras aufgefunden und aus dem Gefahrenbereich herausgebracht werden. Damit zwischen dem Absuchen mit der Drohne und dem Mähen kein Wildtier in die Fläche einwechselt, sollte der Mähvorgang am besten direkt nach dem Abfliegen erfolgen. Auch dies hat in diesem Jahr sehr gut funktioniert, resümiert Claus und dankt nochmals ausdrücklich allen Landwirten und Jagdpächtern für die gute Zusammenarbeit und auch für das ein oder andere leckere Frühstück nach dem Einsatz.
Spenden für Ersatzteile, Akkus herzlich Willkommen
Alle Mitglieder der Wildtierrettungsgruppe vom Hubertus Gießen engagieren sich rein ehrenamtlich und erfüllen diese wichtige Aufgabe in ihrer Freizeit, meistens vor ihrer regulären Arbeit. Wenn Sie das Team und den Jagdverein dabei unterstützen möchten, sind Spenden zum Beispiel für die Anschaffung von weiteren Akkus für Drohnen oder stabilen Boxen zur Aufbewahrung der Kitze herzlich Willkommen. Die Gruppe sucht auch noch einen Paten oder eine Patenorganisation (z.B. Firma), die sich bei einer Spende von mindestens 1000 € für die nächsten fünf Jahre ganz offiziell als „Pate der Deutschen Wildtierrettung“ bezeichnen und diesen Titel auch für Werbezwecke einsetzen darf.
https://www.deutsche-wildtierrettung.de/seite/631578/patenschaften.html
Die Möglichkeit einer Spende besteht auf dem „Hubertus“ Gießen Vereinskonto bei der Sparkasse Gießen IBAN: DE40 5135 0025 0245 0029 79
Eine Spendenquittung kann auf Wunsch ausgestellt werden!
Der Jagdverein „Hubertus“ Gießen und Umgebung e.V. dankt dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und der Umweltlotterie GENAU für die Unterstützung bei der Anschaffung der Drohnen mit Wärmebildkamera.
Ausschuss für Naturschutz im „Hubertus“ Gießen
10. Juni 2023
Auch am 6. Juni wurden wieder sechs Rehkitze gerettet. Der Jagdverein Hubertus bedankt sich beim Wildtierrettung-Team!
22. Mai 2023
Der 13. Mai begann für einige der Mitglieder des JV Hubertus Giessen bereits um 5 Uhr, um gemeinsam mit dem Kreisjagdverein Schlüchtern e.V. sowie der FreiKitz/ Freiensteinauer Kitzrettung e. V. eine ca. 80 ha große Wiesenfläche mit Drohnen abzusuchen.
Das frühe Anreisen und Absuchen der Flächen ist für die Rehkitzrettung wichtig, da trotz perfekter Technik der Wärmeunterschied zwischen Tier und Umgebung am frühen Morgen am Präzisesten zu erkennen ist und somit Kitze sicher erkennbar sind.
In Schlüchtern angekommen wurden wir vom ortsansässigen Pächter begrüßt und an die Wiesen geführt. Die Drohnen wurden ausgepackt und bepackt mit Handschuhen und Rettungskisten starteten die Kitzretter ihre Suche nach Kitzen oder Gelegen.
In den ersten beiden Wiesenstücken waren keine Kitze gesichtet worden. Da der Bauer mit seinem Mähwerk noch nicht da war, haben die Kitzretter die Wiese mit wachsamem Auge beobachtet, um eventuell jetzt noch einwechselnde Ricken mit Kitz zu erkennen. Da es 80 ha abzufliegen galt und die Zeiten kurz sind, bis die Sonne erscheint, mussten wir die Wiese frühzeitig verlassen.
Alle waren darum sehr erleichtert, als die Meldung kam, dass kein Kitz ausgemäht wurde. Viele Wiesenstücke wurden abgeflogen und das leicht bedeckte Wetter hat geholfen, länger mit der Drohne suchen zu können. Die Kitze konnten sicher geortet, in Rettungsboxen verbracht und nach der Mahd wieder freigelassen werden. Einige der gefundenen Kitze waren erst ca 5 Tage alt!
Es zeigte sich wieder einmal, dass eine enge Absprache zwischen Landwirt, Jägern und Rehkitzrettern immens wichtig ist für den Erfolg dieser Missionen. Alle möchten dazu beitragen, dass ein Mähtod der Kitze verhindert wird.
Vielen Dank an den Landwirt Herrn Uffelmann für die rechtzeitige Anmeldung, sowie die tatkräftige Unterstützung und den KJV für die perfekte Organisation der Rettungsteams.
Im Anschluss konnten die Retter bei einem Imbiss mit Getränken die Aktion besprechen. Gemeinsam freuten sich alle Beteiligten über die sensationelle Information, dass 16 Kitze gerettet werden konnten und kein Kitz ausgemäht wurde.
Mit diesem gelungenen Start in die Mähsaison stehen bereits weitere Rehkitzrettungs-Aktionen bevor oder werden bereits ausgeführt. Allen Piloten und Helfern wünschen wir viel Erfolg bei den anstehenden Missionen!
27. März 2023
Viele aktive Piloten und Retter waren im März nach Garbenteich gekommen und nutzten den Abend, sich über die vergangene Jagd Saison auszutauschen und entstandene Freundschaften zu pflegen.
Mit dem gleichen Ziel die Kitzrettung, ergänzen und unterstützen das Team zwei neue Mitglieder der Vogel-und Naturschutzgruppe Watzenborn-Steinberg e.V.
Wir blickten auf eine ereignisreiche Saison zurück. Inzwischen hat sich eine Gruppe gefunden, die gut vernetzt ist und auf Zuruf an den sogenannten Missionen teilnehmen kann. Grundsätzlich besteht ein Kitz Rettungsteam aus den Piloten und mehreren Rettern im Feld sowie dem Drohnen-Wartungsteam Klaus Tegtmeyer und sein Sohn Sven. Sie kümmern sich um die fachliche Instandhaltung und sichern die Einsatzfähigkeit der Drohnen.
Eine neue Drohne der Firma DJI kam hinzu und mit ihr eine faszinierende und präzise Bildgebung. Diese ist wichtig, um auch bei helleren Lichtverhältnissen oder schwierigen Temperaturverhältnissen Kitze sicher erkennen zu können.
Frederic hat schon viel Erfahrungen mit dieser Drohne, einer DJI Mavic 2 Enterprise Advanced, machen können und damit bereits viele Flugstunden absolviert. Darum war es naheliegend, dass er dem Kitzrettungsteam eine Einführung in die neue DJI, die uns ab dieser Saison begleiten wird, zu geben. Bereits das Ein- und Auspacken der Drohne in den Transportkoffer ist ein wichtiger Aspekt.
Ist die Drohne ausgepackt, ist sie in wenigen Handgriffen sofort einsatzbereit. Eindrucksvoll waren die Schärfe der Bilder und die detaillierten Informationen über die Möglichkeiten der Drohne. Für alle Anwesenden präsentierte er verständlich die vielen Möglichkeiten, die eine DJI bietet. Mit etwas Geschick und auch ohne viel Affinität zur Technik, kann jeder eine Drohne sicher fliegen. Vorausgesetzt man hat einen Drohnenschein und viel Praxis.
Bestens vorbereitet freuen wir uns auf die Trainingsstunden, die jeweils jeden 2. Sonntag um 10 Uhr in der Nähe des Schießstandes stattfinden. Gestartet wird am 02.04.2023. Der Abend endete mit viel Fachwissen und der Vorfreude auf die Trainingseinheiten gemeinsam mit den neuen Mitstreitern aus der Vogel- und Naturschutzgruppe Watzenborn-Steinberg e.V.
Wer Interesse an der Kitzrettung, als Pilot, oder als Helfer, meldet sich gerne unter Wildtierretter@hubertus-giessen.de
21. November 2022
Der Einsatz von Drohnen mit Wärmebildtechnik zur Wildtier-, insbesondere Rehkitzrettung ist bislang die effektivste Möglichkeit um Rehkitze zu orten und vor Verletzungen und dem sogenannten Mähtod zu retten.
„Immer mehr Landwirte nutzen das Angebot von unserem Jagdverein und melden die Mahd an!“ freuen sich die Drohnen Piloten.
Um eine sinnvolle Jungwildrettung zu betreiben, ist das richtige Timing entscheidend. Landwirte sollten frühzeitig Kontakt aufnehmen, damit sich die Teams mit Helfern und Drohnen-Piloten zeitlich darauf einstellen können und der Einsatz genau abgesprochen werden kann. Die Erfahrungen der letzten Flüge zeigte, dass ein Absuchen der Flächen in den frühen Morgenstunden eine bessere Rettungsquote bietet. Die Temperaturdifferenz zwischen Wildkörper und Wiese ist größer und wird somit als besserer sichtbarer Kontrast auf dem Kontroll-Display abgebildet.
Für diese Erfolgserlebnisse standen alle Beteiligten gerne früh auf. Das Wildtierretter-Team des Vereins wächst und viele engagierte Helfer und Drohnen Piloten konnten in der vergangenen Saison Erfahrungen sammeln und erfolgreich Rehkitze vor dem Mähtod retten.
Die Zusammenarbeit mit den Landwirten klappte reibungslos und die Teams wurden angesichts der sommerlichen Temperaturen anschließend mit Getränken versorgt.
Die Anschaffung einer Drohne ist relativ teuer und wurde bereits im Jahr 2021 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) erfolgreich gefördert. Auch der Jagdverein Hubertus hatte an der Förderung teilgenommen. Groß war die Freude, als im Juli 2022 das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eine weitere Förderung für Vereine und Kreisjägerschaften ankündigte. Auch hier zögerte unser Vorstand und 1. Vorsitzender Dieter Mackenrodt nicht und stellte einen Antrag zur Förderung einer weiteren Drohne. Diese wurde dann bereits im September geliefert und vom Wildtierretter-Team dankbar entgegengenommen. Die weitere Drohne erleichtert die Arbeit, da die Einsatzorte teils weit auseinander liegen und der Bedarfszeitraum eng ist. Im neuen Jagdjahr starten wir nun mit 4 Drohnen und rechnen mit deutlich mehr Einsätzen.
Auch wenn die Saison beendet ist, trifft sich das Team weiterhin im Testrevier des Vereins zum Üben, damit alle für das nächste Frühjahr gut vorbereitet sind.
Wer Interesse hat und als Drohnen-Pilot oder Helfer mitmachen möchte oder einfach nur Lust hat zuzuschauen, meldet sich gerne unter Wildtierretter@hubertus-giessen.de. Der Drohnen Einsatz kann ebenfalls unter dieser Adresse angemeldet werden.
20. Juni 2022
Jagdverein „Hubertus“ Gießen bewahrt Jungtiere mit Drohnen vor dem Mähtod
Während die Welt noch schläft, sind sie schon voll im Einsatz: Teamleiter Holger Claus geht zusammen mit Vereinsmitgliedern auf Rehkitzsuche.
12 Frauen und Männer - eine Mission: Rehkitze mittels Drohne vor dem Mähtod retten. Aber warum kommt eine Drohne mit Wärmebildkamera zum Einsatz? Alles Warme, wie ein Rehkitz, erscheint auf dem Bildschirm Weiß, alles Kalte Schwarz-Grau. Der Wärmeunterschied zwischen Tier und Umgebungstemperatur ist am frühen Morgen am größten und zeitig vor Mahdbeginn. Deshalb beginnt der Tag für die Rehkitzretter sehr früh: Es ist 5.30 Uhr und leicht bewölkt. Landwirt Jörg Mandler aus Kinzenbach sowie Mitglieder der „Rehkitzrettung“ besprechen den Drohneneinsatz über Wiesen rund um Kinzenbach.
Als sich die Autos der Rehkitzrettung nähern, folgt die Ricke, das Reh-Muttertier, ihrem Fluchtinstinkt und versteckt sich in sicherer Ferne. Sobald sie sich entfernt, wird das Rehkitz sich ducken und sich so leise wie möglich verhalten, um nicht von Fressfeinden entdeckt zu werden.
Um 5.48 Uhr dann der erste Fund: Auf dem Monitor, der in 50 Meter Höhe surrenden Drohne ist das Rehkitz zu sehen. „Wenn man den weißen Punkt auf dem Wärmebild sieht, schnellt allen Mitgliedern des Teams das Adrenalin hoch“, sagt Hubertus Gießen Vorsitzender Dieter Mackenrodt. Dieter Jüttemeier streift sich die Einmalhandschuhe über, und Helfer Klaus Tegtmeyer nimmt einen Wäschekorb. Sie stiefeln durch die hohen Gräser, rupfen Grasbüschel ab und werden immer langsamer. “Noch zwei Meter“, lotst der Drohnenpilot der beiden, „jetzt nach links“. Halber Meter vor Dir. Stopp. Du bist direkt davor“. Das Gras vor Ihnen bewegt sich. Jetzt wissen Sie genau, wo das Rehkitz liegt. Es ist schon ungefähr zwei Wochen alt und hat im Vergleich zu einem gerade geborenen Tier einen leichten Fluchtreflex. Allein deshalb heißt es jetzt: Vorsicht. Schritt für Schritt nähert sich der Landwirt dem Kitz und packt schnell, aber behutsam zu. Ein lautes Fiepen unterbricht die Stille. Das Tier hat Angst und enormen Stress. „Man spürt das kleine Herz durch die Handschuhe klopfen“, ergänzt Jörg Mandler. Helfer Hans Kleindienst trägt das kleine Rehkitz an ein neues Versteck unweit der Fundstelle und stülpt den Korb über das Kitz und beschwert ihn mit einem Stein. Unter dem Korb ist es geschützt und wird sich wieder beruhigen.
Der Landwirt kann jetzt guten Gewissens seine Wiese mähen. Holger Claus entfernt am Nachmittag den Korb. Abends findet die Ricke ihr fiependes Kitz und führt es zu einem neuen Versteck. Zwei Stunden später: Mission Rehkitzrettung geglückt. Das Ergebnis: Ein Kitz. Mit so einem Erfolgserlebnis lässt es sich doch in den Tag starten.
Während der Jagdverein „Hubertus“ Gießen im vergangenen Jahr 19 Rehkitze rettete, sind es diese Saison schon 10 Bambis. „Der Juni wird nochmal sportlich“, so Landwirt Jörg Mandler. Das Wichtigste beim Drohneneinsatz ist die enge Absprache zwischen Landwirten, Jägern und Rehkitzrettern. Alle wollen den Mähtod der Kitze verhindern. Mackenrodt betont: „Ein Jäger ist nicht nur am Schießen, er setzt sich auch für Arterhaltung ein. Beispielsweise in diesen Tagen für die Kitzrettung.
Fördermittel für die Anschaffung der Drohnen stellte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zur Verfügung. Neben Fördergeldern wird die Rehkitzrettung durch Spenden sowohl von Landwirten als auch Revierpächtern, für die die Kitzrettung komplett kostenfrei ist, sowie auch von Bürgerinnen und Bürgern unterstützt.
6. Juli 2021
Wie bereits Ende Februar auf unserer Hubertus Webseite berichtet worden ist, hat der Hubertus Gießen im Oktober bei der Umweltlotterie GENAU für sein eingereichtes Projekt „Fliegende Wildretter - Einsatz eines Multikopters mit Wärmebildkamera zur Rettung junger Wildtiere“ den „Zuschlag“ in Höhe von 5000 € für die Anschaffung einer Drohne mit Wärmebildkamera erhalten. Im Februar wurde die neugekaufte Drohne der Marke Yuneec Typhoon H520 dann übernommen und Mitglieder des Vereins durch Alexander Mohr von CopterPro ausführlich in die Technik und Nutzung der Drohne zur Wildtierrettung eingewiesen.
Damit die Drohnen auch zu Ihrer Zweckbestimmung eingesetzt werden kann, hat sich alsbald ein kleines motivierte Team zusammengefunden, das in den darauffolgenden Wochen jeden Sonntag im Lehrrevier das „Fliegen“ geübt hat. Das gemeinsame Training hat sich sehr schnell ausgezahlt, denn so konnte nicht nur gemeinsam der Umgang mit der Drohne geübt werden, sondern auch das ein oder andere auftauchende „Problem“ mit der Technik oder den Einstellungen gelöst werden.
Ein Glücksfall war auch die im April vom BMEL beschlossene Förderung zur Anschaffung von Drohnen für Vereine oder Kreisjägerschaften. Hier hat der Vorstand, vor allem unser 1. Vorsitzende Dieter Mackenrodt, nicht lang gezögert und für unseren Hubertus erfolgreich den Antrag zur Förderung der Anschaffung von zwei weiteren Drohnen gestellt. So haben wir inzwischen drei Drohnen, die durch das „Wildretter-Team“ bereits erfolgreich zur Rettung von jungen Wildtieren eingesetzt wurden. Da die Gruppe erst noch im „Training“ ist und sich auch organisatorisch noch zusammenfinden musste, erfolgten die Anfragen bisher nur über Mund-zu-Mund-Propaganda. Für die nächste Mahd-Saison ist eine vorherige ausführliche Information im Frühjahrs-Rundschreiben sowie auf der Webseite geplant.
Während der insgesamt zwölf Einsätze zeigte sich dann, was bereits schon gut läuft aber auch welche Bedingungen für die Drohnen schwierig sind oder was noch verbessert werden muss. Erfreulich waren natürlich die Einsätze, bei denen Kitze erfolgreich vor dem Mähwerk gerettet werden konnten. Allerdings bestätigte sich auch, dass der Einsatz der Drohne keine Garantie dafür ist, dass alle Kitze gefunden werden und keins zu Schaden kommt. So musste auch unser Wildretter-Team nach einem Einsatz erfahren, dass bei der nachfolgenden Mahd doch ein Kitz vom Mähwerk erfasst wurde. Es ist daher wichtig, sich nicht nur auf eine Maßnahme zu verlassen, sondern mit einer Kombination aus unterschiedlichen Mitteln das Risiko zu senken, dass sich Jungtiere in den Flächen befinden und durch das Mähwerk verletzt oder getötet werden. Ideal ist hier sicherlich, wenn zusätzlich zum Einsatz der Drohne ganz klassisch am Abend vor der Mahd eine Vergrämung der Flächen erfolgt.
Wildretter-Team sucht weitere Unterstützung:
Da wir damit rechnen, dass in der kommenden Saison deutlich mehr Einsätze des Hubertus „Wildretter-Teams“ angefragt werden, suchen wir noch weitere Unterstützung. Wenn Ihr also Lust habt, als „Drohnen-Pilot“ und oder Helfer bei der Rettung von jungen Wildtieren mitzuhelfen, meldet Euch beim Wildretter-Team unter: Wildtierretter@hubertus-giessen.de“
Das Wildretter-Team informiert Euch gerne über die Voraussetzungen und Ihr seid herzlich eingeladen bei den weiterhin regelmäßig stattfindenden Übungsstunden dabei zu sein und Erfahrungen als Pilot zu sammeln. Eine weitere Schulung und Einweisung durch die Firma CopterPro ist für den Herbst geplant. Den genauen Termin werden wir auf der Webseite bekannt geben.
Wildretter-Team steht auch beratend zur Verfügung:
Unser Wildretter-Team steht Euch auch gerne beratend zur Verfügung, wenn Ihr oder zum Beispiel Eure Hegegemeinschaft oder Jagdgenossenschaft überlegt eine Drohne anzuschaffen. Gerne können wir einen Vorführ-Termin ausmachen.
Seit dem 6. Mai wurden bereits 14 Einsätze geflogen:
Autor: Hubertus Wildretter-Team
Der Hubertus Gießen und Umgebung e.V. dankt der Umweltlotterie Genau und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) für die finanzielle Unterstützung, ohne die eine Anschaffung der Drohnen und deren Einsatz zum Schutz unseres Wildes nicht möglich gewesen wäre.