6. November 2024
Sehr gut besuchte Hubertusmesse des Jagdvereins „Hubertus“ im Kloster Arnsburg
Mit der schon zur Tradition gewordenen „Hubertusmesse fand unsere Jungjägerausbildung am Sonntag, den 3. November (Sankt Hubertus) im Dormitorium des Kloster Arnsburg bei Lich ihr Ende. Aber nicht nur der jagdliche Nachwuchs wurde offiziell in die Gemeinschaft der Jägerschaft aufgenommen, auch stand -ganz traditionell- beim Gottesdienst das Ehren des Heiligen Hubertus von Lüttich im Vordergrund.
Die hervorragende Akustik der Parforcehörner des deutschlandweit bekannten Parforcehorncorps „Hoher Vogelsberg“ unter dem Vorsitz von Johannes Falk und dem Dirigenten Peter Diehl kam in den alten Gemäuern des Dormitoriums im Kloster Arnsburg hervorragend zur Geltung.
Das Parforcehorncorps wurde dabei unterstützt durch die Hubertus-Jagdhornbläser unter der Leitung von Ehrenmitglied Oswald Henzel. Der große Saal (ehemaliger Schlafsaal der Mönche von Arnsburg) war bis in die letzten Reihen gefüllt. Darunter viele Ehrengäste des Vereins mit Ihren Familien.
Den Gottesdienst hielt, wie auch die letzten Jahre, Pfarrer Dr. Ulrich Becke aus Bad Nauheim.
In seiner Predigt, die zum Nachdenken anregte, ging der pensionierte Pfarrer
Dr. Ulrich Becke auf die Zeit zwischen den Jahren ein, also die Rauhnächte. Mit diesem Begriff waren in vielen Generationen uralte mythische Ängste verbunden. Er ging in seinen Worten in die germanische Urvergangenheit zurück und erzählte von Wotan dem Anführer der wilden Jagd. Diese wilde Jagd zog nach Volksüberlieferung in den Rauhnächten von der Sonnenwende bis ins Neue Jahr nächtens übers Land. Auch in der Wolfsschluchtszene aus Webers „Freischütz“ zog zum Höhepunkt der schaurigen Szene die Wilde Jagd über die Bühne.
Die fesselnde Predigt mit Erzählungen über die Rolle des Göttervaters Wotan in Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ begeisterte die zahlreichen Zuhörer. Becke erzählte vom wilden Heer und seinem Anführer und deren Beziehung zur Fruchtbarkeit. In Schweden glaubte der einfache Landmann, dass er mit schlechter Heuernte bestraft würde, wenn er Odins Pferde keine Grasbüschel opfere. In anderen Religionen wurde der „Wilden Jagd“ Milch, Brot, Bier und Ährenbüschel dargereicht. Eine Art Vorstufe unseres heutigen Erntedankfestes, wo die Gaben des Feldes nur mehr dankbar auf dem Altar betrachtet, aber nicht mehr dort einem oder mehreren Göttern geopfert werden. Er schlug eine Brücke zum Heiligen Hubertus, dessen Tag an jedem 3.11. im Jahr begangen wird. Auch Oskar von Riesenthal kam in der Predigt vor. Pfarrer Becke zitierte aus dem 19. Jahrhundert:
„Das ist des Jägers Ehrenschild,
dass er beschützt und hegt sein Wild,
waidmännisch jagt, wie sich`s gehört,
den Schöpfer im Geschöpfe ehrt.
Hubertus mahnt uns als Symbolgestalt zur waidgerechten Jagd, die eben ihrem Schöpfer im Geschöpfe ehrt und die Erhaltung der Umwelt predigt und vorlebt. Der morgendliche Pirschgang sollte auch Demut verleihen vor der Majestät der Natur, der Schöpfung Gottes, Demut und Dankbarkeit für all diesen Reichtum, den wir erfahren und als Geschenk Gottes an uns alle begreifen dürfen und sollen.
Papst Franziskus hatte schon in 2015 einen Wunsch am Schluss seiner Umwelt-Enzyklika „Laudato Si“ in einem Gebet niedergeschrieben, mit dem der pensionierte Pfarrer Dr. Becke die Predigt beschloss:
Heile unser Leben,
damit wir Beschützer der Welt sind
und nicht Räuber,
damit wir Schönheit säen
und nicht Verseuchung und Zerstörung.
Lehre uns,
den Wert von allen Dingen zu entdecken
und voll Bewunderung zu betrachten;
zu erkennen, dass wir zutiefst verbunden sind
mit allen Geschöpfen
auf unserem Weg zu deinem unendlichen Licht.
Danke, dass du alle Tage bei uns bist.
Die Besucher spendeten Dr. Becke für diese Predigt einen Sonderaplaus.
Zur Einleitung der Hubertusmesse spielte der Bläserchor des Jagdvereins.
Hubertus -Vorsitzender Dieter Mackenrodt begrüßte die Besucher und hieß vor allem die vielen Ehrengäste herzlich willkommen. Hessens größter Jagdverein hatte für die Hubertus-Messe wieder farbige Programmhefte drucken lassen.
Der liebevoll hergerichtete Altar im Dormitorium wurde eingerahmt durch den Falkner Kai Schmid mit seinem Habicht sowie den Hundeführern mit ihren Jagdhunden.
Die „Hubertus-Legende“ erzählten die Jungjägerinnen Anke Horn und Simone Johnscher und das Fürbitten-Gebet sprach Julia Wollmerstädt. Der Hubertus-Legende nach war Hubertus (655–727 n.Chr.) Pfalzgraf von Burgund, zunächst keinesfalls ein Vorbild für die Jägerschaft. Nach dem Tod seiner Frau ging er einem zügellosen Leben nach und übte die Jagd rücksichtlos aus. An einem Karfreitag traf er auf einen kapitalen Hirsch. Kurz bevor er einen Pfeil auf das edle Tier schießen konnte, leuchtet zwischen dem Geweih des Hirschen plötzlich ein Kruzifix auf. Hubertus sank vor Ehrfurcht auf die Knie und gelobte Besserung. Nach dieser Begegnung widmete Hubertus sein Leben der Kirche, was ihm später den Bischofssitz in Lüttich und die Heiligsprechung der Kirche einbrachte. Die Legende fordert den Jäger auf, in den freilebenden Tieren Mitgeschöpfe zu sehen, auf deren Lebensrecht sie Rücksicht zu nehmen haben.
Das musikalische “Gloria“ sowie die wunderbar imitierten „Glocken“ der Parforce-Hörner gehörten ebenso zum Ritual der traditionellen Hubertus-Messe in Arnsburg.
Gemeinsam mit den Parforcehörnern sang die Gemeinde lautstark „Großer Gott wir loben Dich!“ Das Parforcecorps Hoher Vogelsberg besteht seit etwa 60 Jahren und wird geleitet durch seinen Dirigenten Peter Diehl aus Grünberg. Vorsitzender ist Johannes Falk.
Der Hubertus Vorsitzende Dieter Mackenrodt forderte die Jungjäger auf, den Auftrag der Natur entgegen zu nehmen. Er wies darauf hin, dass Jägerprüfung und Jagdschein noch kein Garant für Waidgerechtigkeit sei. Erst die seelische und sittliche Reife gäbe das Recht zum Führen einer Waffe. „Nicht die Flinte macht den Jäger, sondern das Herz, mit großer Bereitschaft und stetem Bemühen und Streben auch um die Kenntnis der Lebens- und Verhaltensweisen der freilebenden Tierwelt“.
Mackenrodt forderte die Jungjäger auf, bei jedem jagdlichen Tun und Wirken sich einen Spiegel vorzuhalten. Das Ablegen der Jägerprüfung nach einem Jahr theoretischer und praktischer Ausbildung sei zunächst einem „Gesellenbrief“ gleich zu stellen. Meister werden sie erst mit Erfahrung und Praxis im Revier.
Der Vorsitzende des „Hubertus“ Gießen betonte, das Wild sei weder Schädling noch Zielscheibe, sondern Geschöpfe Gottes, welches es zu Achten gelte. Er erinnerte daran, dass die Jagd kein Hobby, sondern Berufung sei und – auch in Anbetracht der wundervollen Hubertusmesse- dass erst die Ehrfurcht vor dem Tier zu Brauchtum und Traditionen führe.
Der „Jägerschlag“ wird mit einem alten Hirschfänger und folgendem Text durch drei Schläge auf die Schulter der neuen „Jungjäger“ ausgeführt:
Der erste Schlag soll dich zum Jäger weihn,
der zweite Schlag soll dir die Kraft verleihn, zu üben stets das Rechte,
der dritte Schlag soll dich verpflichten, nie auf die Jägerehre zu verzichten.
Ausbildungsleiter Moritz Mattern und „Hubertus“-Chef Mackenrodt überreichten den 19 Jungjägern die Jägerbriefe sowie den traditionellen Trunk. Den Jägerbrief erhielten:
Der Hubertus-Vorsitzende Dieter Mackenrodt berichtete abschließend von den vielfältigen und wertvollen Leistungen der Jägerschaft und mahnte die Besucher, noch mehr Rücksicht auf die Natur zu nehmen und damit auch ihren Beitrag zur Erhaltung der heimischen Tier- und Pflanzenwelt zu leisten. Die Jagd ist jünger und weiblicher geworden. Alle Berufsgruppen sind mittlerweile in der Jägerschaft anzutreffen. Darüber hinaus steigt die Zahl an staatlich geprüften Naturschützern, die den Jagdschein machen, merkte er abschließend an. Der nächste Vorbereitungslehrgang zur Jägerprüfung im „Hubertus“ Gießen beginnt im Februar 2025
Die feierliche Hubertus-Messe endete mit dem „Amazing Grace“ des Parforcehorncorps Hoher Vogelsberg. Das Dormitorium war dabei stimmungsvoll im Kerzenlicht abgedunkelt.
6. September 2024
Anlässlich der Feierlichkeiten zur 1225 Jahrfeier der Gemeinde Dorf-Güll unterstützte
der Jagdverein „Hubertus“ Gießen mit der „Rollenden Waldschule“ und der Gruppe Lernort-Natur am 01.09.2024 die Gemeinschaft der Dorfvereine bei der Durchführung des Familientages.
Auf dem Vorgelände des Festplatzes hatten die vier Waldpädagogen: Jennifer Falkenstein, Dr. Christian Rosar, Dieter Jüttemeier und Ralf Weber die „Rollende Waldschule“ aufgebaut. Neben Hüpfburgen, Oldtimer Traktoren und Feuerwehrfahrzeugen der Stadt Pohlheim war die „Rollende Waldschule“ ein ständiger Anlaufpunkt für Groß und Klein.
Ständig war die „Rollende Waldschule“ von Kindern belagert, die begeistert von den in der Waldschule ausgestellten Präparaten waren und Fragen über Fragen stellten.
Gerne beantworten die Waldpädagogen die vielen Fragen, denn das ist genau das Ziel
der Gruppe Lernort-Natur, den Kindern die heimische Natur- und Tierwelt näher zu bringen.
Aber auch die Erwachsenen zeigten großes Interesse an der Jagd im heimischen Revier.
So konnten Dieter Jüttemeier und Ralf Weber, die auch das Lehr- und Ausbildungsrevier in Dorf-Güll betreuen und bejagen über die Jagd und die Hegearbeit berichten.
Sehr erstaunt waren die Zuhören, wieviel Zeit; Arbeit und auch Geld gerade die Jägerschaft für die Niederwildhege, dem großen Verlierer der heutigen Kulturlandschaft aufbringt, und auf welche Erfolge man mit Stolz zurückblicken kann und man über einen stabilen Rebhuhn- und Feldhasen Besatz verfügt.
So endete die Veranstaltung gegen 17 Uhr bei der die Waldpädagogen Kindern und Erwachsenen die heimische Natur- und Tierwelt näher bringen konnten und das bereits sehr gute Verhältnis zu der Bevölkerung von Dorf-Güll weiter verfestigen konnte. Die Jagd ist ein fester Bestandteil im ländlichen Lebensraum und besonders im Jubiläumsdorf Dorf-Güll!
Gez. Ralf Weber
Ausschuss Lernort Natur
23. August 2024
Der „Hubertus“ Gießen Vorstand lud die Hegegemeinschaftsvorsitzenden des Landkreis Gießen mit weiteren Experten zum traditionellen Meinungs- und Informationsaustausch im „Klosterwald“ bei Lich ein.Vertreter vom Jagdverein „Hubertus“ Gießen und Hegegemeinschaften diskutieren aktuelle Themen
Der Vorstand des Jagdverein „Hubertus“ Gießen und Umgebung e.V. traf sich auch in diesem Jahr wieder traditionell mit den Vorsitzenden der Hegegemeinschaften im Kreis Gießen sowie weiteren kompetenten Gästen zu einem Meinungs- und Informationsaustausch im Tagungshotel Klosterwald bei Lich.
In alter Tradition und guter Atmosphäre wurden über aktuelle jagdpolitische Themen gesprochen und über die Zukunft des Wildes und der Jagd diskutiert. Der konstruktive und kontinuierliche Informations- und Gedankenaustausch mit jagdlichen Experten aus dem Landkreis Gießen ist für den Jagdverein „Hubertus“ zu einem wichtigen und unverzichtbaren Bestandteil des Jahres geworden.
Das Engagement der Hegegemeinschaften im Kreis Gießen zur Lebensraumverbesserung des heimischen Wildes ist vorbildlich und unterstreicht den Anspruch als Hüter, Heger, Pfleger und Regulierer der Artenvielfalt im Kreis Gießen zu sein.
Der Hubertus-Chef Dieter Mackenrodt begrüßte die Vorsitzenden der Hegegemeinschaften aus dem Kreis Gießen sowie weitere geladene Gäste in freundschaftlicher und traditioneller Runde in Arnsburg.
Er begrüßte für die Hegegemeinschaft An der Bieber den Vorsitzenden Jürgen Bepler, für die Hegegemeinschaft Grünberg den Vorsitzenden Bernhard Keil, für die Hegegemeinschaft Grüningen den Vorsitzenden Moritz Mattern, für die Hegegemeinschaft Hungen den Vorsitzenden Hans-Hermann Ruwe, für die Hegegemeinschaft Londorf Herrn Reiner Käs, für die Hegegemeinschaft Lich den Vorsitzenden Thomas Müntze, für die Hegegemeinschaft Gleiberger Land den Vorsitzenden Hubertus Sarges, Nina Will für die Hegegemeinschaft Gießen und für die Rotwildhegegemeinschaft Krofdorfer Forst Herrn Dr. Volker Krauhausen. Entschuldigt war die Hegegemeinschaft Laubach.
Der Vorsitzende Dieter Mackenrodt begrüßte darüber hinaus die geladenen Gäste Alexander Michel (Geschäftsführer des Landesjagdverband Hessen), den ehemaligen Leiter der Naturschutzbehörde im Kreis Gießen Herrn Stephan Stein, sowie den Kreisjagdberater Dr. Ekkehart Hammermann.
Entschuldigt waren in diesem Jahr die Hegegemeinschaft Laubach, der Leiter der Jagdbehörde in Gießen Herrn Christian Krusche und der Landesjagdberater Peter Seibert aus Biebertal.
Das jährliche Treffen dient dem jagdlichen Informationsaustausch und findet einmal im Jahr, in Form einer offenen Gesprächsrunde statt und bietet Raum für jagdpolitische Diskussionen.
Der „Hubertus“-Vorsitzende berichtete über die Aktivitäten in Hessens größtem Jagdverein und stellte den Gästen den „Hubertus“-Gießen-Vorstand vor. Ebenso gab er Einblick in die gute und wichtige Arbeit des Vorstandes und lud die Hegegemeinschaften zum Vergleichsschießen am Samstag, dem 19.Oktober 2024 auf die Schießstandanlage bei Garbenteich ein.
Die Hegegemeinschaftsvorsitzenden informierten selbst über ihre Arbeiten und diskutierten mit den Experten über die aktuelle jagdpolitische Lage in Hessen:
Der Geschäftsführer des Landesjagdverbandes Hessen, Alexander Michel, informierte über die gute Arbeit in der Geschäftsstelle Bad Nauheim und beantwortete viele Fragen aus der Expertenrunde. Er verwies auf die informative Waschbär-Broschüre des LJV Hessen und berichtete aus den südhessischen ASP-Gebieten. Ein wichtiges Thema war dabei die Arbeit und Honorierung der Kadaversuchhunde. Die Schalenwildrichtlinie wird aktualisiert und auch die Förderrichtlinie ist zu kompliziert und umfangreich. Hier sind Änderungen in Arbeit. Eine anregende Diskussion wurde zu den Themenkreisen Jagdpachtverträge und dem Nutzen von Abschusslisten geführt.
Interessante Statements zu ihren Aufgaben berichtete der Kreisjagdberater Dr. Ekkehart Hammermann sowie das Naturschutzbeiratsmitglied Stephan Stein. Herr Stein informierte beispielsweise darüber, dass ständig die Aspekte der Jagd in die Diskussion im Naturschutzbeirat eingebracht werden müsse. Außerdem jagdpraktische Hinweise bei der Bauleitplanung eingereicht werden. Eine wichtige Aufgabe ist ihm, dass Wecken von Verständnis für jagdliche Belange bei nicht jagenden Naturschutzbeirat-Mitgliedern.
Abschließend lud der Hubertus-Vorsitzende Dieter Mackenrodt die Hegegemeinschaften noch einmal zum Vergleichsschießen im Oktober auf die Schießstandanlage bei Garbenteich ein.
9. August 2024
Auszeichnung mit der Goldenen Ehrennadel des Deutschen Jagdverband
Am 1. August feierte unser Ehrenmitglied Wilfried Graf mit guten Freunden und der Familie seinen 90. Geburtstag. Im Rahmen der Feierstunde überreichte der LJV-Vizepräsident Dieter Mackenrodt die Goldene Ehrennadel des Deutschen Jagdverbandes nebst Ehrenurkunde.
Geboren wurde unser Ehrenmitglied Wilfried Graf am 1.8.1934 in Korbach.
Nach erfolgreicher Schulbildung und Abitur im März 1955 wurde er für die Zulassung zum Höheren Forstdienst des Landes Hessen ausgewählt. Er absolvierte das vorgeschriebene praktische Ausbildungsjahr als Voraussetzung für das Studium der Forstwissenschaft. Nach den Studien der Forstwissenschaften in Göttingen und München schloss Wilfried Graf im Sommersemester 1960 das Studium erfolgreich ab. Das anschließende Referendariat im Forstamt Rod a.d. Weil, mit Abschluss des Großen Forstlichem Staatsexamen schloss er als Prüfungsbester ab. Anschließend erhielt er eine Anstellung als Assessor im Forstdienst in der Funktion als stellvertretender Forstamtsleiter im Forstamt Rüdesheim.
Am 1. Juni 1966 wurde Wilfried Graf als Forstamtsleiter an das Forstamt Lich versetzt. Er übernahm ehrenamtliche Aufgaben im örtlichen Bereich als Hegeringleiter, Schwarzwildringleiter, Experte für Wildschadensfragestellungen, Leiter der Regiejagd, Zusammenarbeit mit der Jagdwissenschaft/-forschung und darüber hinaus Mitglied des Naturschutzbeirates des Landkreises Gießen als Vertreter der Jägerschaft für Fragen der Raumnutzung und Biodiversität.
Im Winter 1967 trat Wilfried Graf in den Jagdverein Hubertus Gießen ein. Er wurde zum 2.Vorsitzenden gewählt und beschäftigte sich mit einer Satzungsänderung und dem Ziel die Jägerschaft des Landkreises und der Stadt Gießen zu vereinen. Wilfried Graf bemühte sich um die Erreichung eines langfristigen Pachtvertrages für ein Schießstandgelände und beriet den Verein in jagd- und forstrechtlichen Fragen.
Von 1982 bis 2010 nahm unser Jubilar das Amt des Vorsitzenden des Jägerprüfungsausschusses für den Bereich Gießen-Alsfeld-Lauterbach wahr.
Währenddessen wurde er im August 1985 an die selbständige Obere Forst- und Naturschutzbehörde nach Darmstadt, später Regierungspräsidium Gießen, berufen.
Im Jahre 1997 begann der Ruhestand des Leitenden Forstdirektor Wilfried Graf aus Lich.
In den Vorstand des LJV Hessen wurde der Leitende Forstdirektor a.D. in 1989 berufen. Dort übernahm er die Aufgabenstellung für den Fachbereich Naturschutz. In dieser Eigenschaft war er auch 12 Jahre lang Mitglied des Landesnaturschutzbeirates Hessen. Schatzmeister des LJV Hessen war Wilfried Graf von 1997 bis 2001.
Ab 1997 begann auch die Erarbeitung der Grundlagen für das von ihm gegründete naturschutzfachlich begründete Offenlandartenprojekt einschließlich Sicherung derer Finanzierung und ab 1998 dann endlich die Realisierung. Ziel des Projektes war es, auf kleineren Flächen in sich vernetzte Lebensgemeinschaften sich entwickeln zu lassen;
die Erfolge wurden wissenschaftlich durch externe Wissenschaftler in Gutachten dokumentiert.
Ein für ihn sehr wichtiges Projekt war von 2002 bis 2007 der Lebensraum Brache. Ihm widmete er sich viel Zeit.
Wilfried Graf ist Ehrenmitglied im „Hubertus“ Gießen sowie auch Ehrenmitglied im Landesjagdverband Hessen.
Vom Landesjagdverband Hessen und auch vom Deutschen Jagdverband wurden dem Jubilar zahlreiche Ehrennadeln verliehen. Die höchste Auszeichnung des Deutschen Jagdverbandes, die Goldene Ehrennadel wurde durch seinen Heimatverein, dem Jagdverein „Hubertus“ Gießen und Umgebung e.V. angeregt und beantragt. Nach Zustimmung durch das Gremium des Landesjagdverband Hessen wurde dieser Antrag an den Deutschen Jagdverband nach Berlin weitergereicht. Das Präsidium des Deutschen Jagdverband stimmte dem Antrag zu und sendete pünktlich zum 90. Geburtstag die verdiente Goldene Ehrennadel nebst Ehrenurkunde.
Mit viel Freude und persönlichen Worten überreichte der Hubertus-Vorsitzende und gleichzeitig Vizepräsident im Landesjagdverband Hessen, Dieter Mackenrodt im Rahmen der Feierstunde dem Jubilar diese hohe Auszeichnung. Mit der Familie und vielen Freunden genoss man im Rahmen der Feierstunde einen schönen gemeinsamen Abend auf dem Schießstandgelände des „Hubertus“ Gießen. Die Jagdhornbläser des „Hubertus“ Gießen unter der Leitung von Ehrenmitglied Oswald Henzel, viele gemeinsame Weggefährten der ereignisreichen gemeinsamen Jahre, genossen mit Wilfried Graf und seiner Familie einen wunderschönen Abend bei angenehmen Temperaturen auf dem herrlichen Vereinsgelände.
Wir wünschen dem Jubilar und Ehrenmitglied im Rahmen seines „Unruhestandes“ weiterhin im Namen aller Vereinsmitglieder Gesundheit und vor allem Waidmannsheil, verbunden mit einem kräftigen Waidmannsdank für seine bisher geleistete ehrenamtliche Tätigkeit.
4. April 2024
Der Jagdverein „Hubertus“ Gießen und Umgebung e.V. hatte jetzt zu einer besonderen Aktion im Rahmen seines 103-jährigen Vereinsjahr zu einer Pflanzaktion auf dem Vereinsgelände bei Garbenteich eingeladen. Für diese Aktion hatten die Mitglieder des Vereins reichlich gespendet, damit die Setzlinge in die Wald-Erde gebracht werden konnten. Elsbeeren, Flatterulmen, Winterlinden, Weißtannen, Eiben und Douglasien wurden gesetzt.
„Hubertus“ Gießen Vorstandsmitglied Hannes Wollmerstädt hatte das Areal auf dem Vereinsgelände ausgesucht und die Pflanzen mit Einzelschutz und „Drahtigel“ mitgebracht. Beruflich ist er sonst Förster bei Hessenforst. Auf den geräumten Flächen wird sich dank der Pflanzaktion nun ein gesunder Mischwald für die nächsten 150 Jahre entwickeln, erläuterte der Experte. Er zeigte den Vereinsmitgliedern mit einem Fachvortrag wie gepflanzt werden muss.
Begrüßt wurden die Teilnehmer der Pflanzaktion am Ostersamstag auf dem Vereinsgelände vom Vorsitzenden Dieter Mackenrodt sowie dem 2.Vorsitzenden Dr. Ulrich Lany. Jüngster Teilnehmer war mit 18 Jahren das Mitglied Maximilian Mackenrodt und mit 95 Jahren der älteste Teilnehmer unser Ehrenmitglied Oswald Henzel. Mit Hannes Wollmerstädt und Ehrenmitglied Wilfried Graf tauschten sich verschiedene Generationen von Förstern bei Fachgesprächen aus. Die Pflanzaktion machte allen Mitgliedern sehr viel Spaß und der Hubertus-Chef Dieter Mackenrodt bedankte sich bei allen Mitwirkenden. Nach dem Arbeitseinsatz gab es für alle Teilnehmer einen deftigen Brunch bei Heike und Anneliese im Vereinshaus am Schießstand.
28. März 2024
Der Jagdverein Hubertus Gießen und Umgebung e.V. trauert mit dem Landesjagdverband Hessen e.V. um Klaus Schwan, der im Beisein seiner Familie nach langer schwerer Krankheit am 19. März 2024 für immer von uns gegangen ist.
Klaus Schwan war über 60 Jahre Mitglied im „Hubertus“ Gießen und wurde zuletzt im Februar diesen Jahres durch den Hubertus Gießen Vorstand zum Ehrenmitglied ernannt.
Er war ebenso lange Jahre Vorsitzender des Wurftauben Club Oberhessen Gießen e.V. und um die guten freundschaftlichen Beziehungen im Hubertus Gießen bemüht.
Der Landesjagdverband Hessen hatte ihn zuletzt in 2019 mit der Ehrennadel in Silber ausgezeichnet.
Die übertriebene Jagd nach Trophäen war seine Sache nicht, aber er unternahm gerne mit seinen Freunden Jagdreisen nach Rumänien, Ungarn, Polen und in die Türkei.
Die Jagdpassion war weit über 50 Jahre fester Bestandteil seines Lebens und wer weiß, vielleicht wäre er ohne die Jagd, ohne die stillen Momente auf dem Ansitz, in denen die Entspannung die Sorgen vertrieb, gar nicht so alt geworden. Im Alter von 83 Jahren ist Klaus Schwan aus Wettenberg am 19. März 2024 nun doch plötzlich vor seinen Herrn getreten.
Wenn ihn die Sorgen seines Geschäfts in Gießen drückten, wenn die Last um das Auf und Ab seiner Aufgaben zu groß wurden, dann zog er sich seine Jacke an, hängte die Büchse um und nahm Oskar, seinen Dackelrüden an die Leine, um im wenigen Kilometer entfernten Revier Rollshausen auf die Jagd zu gehen. Seine beiden Jägersöhne Rainer und Hans Jörg und auch seine langjährige Partnerin Erika Winter, die sagten immer, wenn es zu Hause oder im Laden vor lauter Anspannung mit ihm kaum noch auszuhalten war, dann haben sie ihn auf die Jagd geschickt. Nach drei, vier Stunden, wenn er wieder mit dem Geländewagen, dem Rauhaardackel Oskar und dem Gewehr in das Geschäft in der Katharinengasse einbog, da war er ein anderer, ein verwandelter Mensch. Wie ausgewechselt….
Schon kurz hinter den Toren von Gießen, auf der Fahrt, wo sich der Blick ins Hinterland eröffnet, da galt sein Blick nur noch den Wiesen und Feldern. Und wenn er am Firmament ein Stück Rehwild, einen Hasen oder gar einen Fuchs erblickte, da hellte sich sein Blick auf.
Und wenn das Büchsenlicht schwand, dann trafen sie sich auf der Jagdhütte in Rollshausen, ein Bier trinkend, eine Geschichte erzählend. Geselligkeit liebte der Klaus.
In Rollshausen am Waldrand, in der kleinen Jagdhütte mit Blick auf das Dorf, da begrüßte er viele Jagdfreunde aus Nah und Fern. Erfreut war er, dass seine beiden Söhne Hans Jörg und Rainer den Jagdschein erwarben und das Revier in seinem Sinne weiterführten.
Die Fußspuren, die Klaus Schwan vor allem in der Jungjägerausbildung hinterlassen hat, bleiben bestehen. Wir werden sein Andenken bewahren, seine Fährte weiter gehen – für die Zukunft von Jagd, Wild, der Jägerausbildung und dem Brauchtum!
Auf dem Neuen Friedhof in Gießen haben wir uns von Klaus Schwan verabschiedet und ein Kranz niedergelegt. Eine starke Bläsergruppe aus Rollshausen und Gießen hat die emotionale Trauerstunde musikalisch begleitet. Die Kirche war mit Freunden, Weggefährten und der Familie bis auf den letzten Platz gefüllt.
Wir sagen Waidmannsdank lieber Klaus, dass wir Wegbegleiter Deines Lebens sein durften.
Dein „Hubertus“ Gießen
28. März 2024
Ehrenamt trägt Jagdverein „Hubertus“ Gießen
Zum 16. Male hielten wir im Kulturzentrum Großen-Buseck unsere gut besuchte
Jahreshauptversammlung ab und begrüßten ganz besonders die Ehrenmitglieder Peter Werner, Oswald Henzel, Hans Algeyer, Wilfried Graf, Peter Seller und Günter Weisel.
Der erste Vorsitzende Dieter Mackenrodt hieß ganz besonders die Ehrengäste Dr. Ekkehart Hammermann (Kreisjagdberater), den Landtagsabgeordneten Frederik Bouffier, die Vertreter der Studentischen Jagdgemeinschaft der Universität Gießen, den Vorsitzenden des Wurftauben- Club Oberhessen, Hans Jörg Schwan sowie die anwesenden Vorsitzenden der Hegegemeinschaften aus dem Kreis Gießen herzlich willkommen.
Nach der Begrüßung durch die Hubertus-Bläsergruppe unter der Leitung von Ehrenmitglied Oswald Henzel eröffnete der Vorsitzende die Versammlung und informierte über aktuelle jagdpolitische Themen auf Landes- und Bundesebene. Aktuelle Themen wie die neue Hessische Landesregierung, das neue Ministerium mit dem Namen „Jagd“ im Namen sowie die gute Zusammenarbeit mit diesem Ministerium wurden besonders hervorgehoben. Weitere Themen waren die Umsetzung des neuen, guten Koalitionsvertrages in Wiesbaden. Dieser Koalitionsvertrag ist einzigartig gut und es finden sich darin alle Wahlprüfsteine, die der Landesjagdverband Hessen vor der Landtagswahl veröffentlicht hatte. Beim 11 + 1 Programm wurden bereits die Voraussetzungen geschaffen, dass der Wolf ins Jagdrecht kommt und bei Störungen leichter zu entnehmen ist. Mit Minister Ingmar Jung und Staatssekretär Michael Rühl haben wir nun gute Ansprechpartner im neuen Ministerium. Erste Punkte des Koalitionsvertrages sind bereits umgesetzt. Andere Dinge brauchen noch etwas Zeit.
Der Vorsitzende erinnerte daran, dass jeder Jäger, jedes Vereinsmitglied Botschafter der Jagd und der Natur ist, und derjenigen, die die Jagd auch in den sozialen Medien präsentieren. Die Jägerinnen und Jäger stehen heute in der Mitte der Gesellschaft und erfreuen sich großer Beliebtheit und Akzeptanz. Es ist wichtig dieses positive Image zu steigern und Traditionen, Kulturverständnis und jagdliche Werte der Öffentlichkeit zu vermitteln.
Der Vorsitzende erinnerte an die verstorbenen Vereinsmitglieder der letzten Monate und die Hubertus-Bläsergruppe blies dazu das letzte Halali.
Für langjährige und treue Mitgliedschaften (25, 40, 50 und 70 Jahre) im Jagdverein „Hubertus“ Gießen und im Deutschen Jagdverband wurden eine große Anzahl von Vereinsmitgliedern mit Urkunden und Treuenadeln ausgezeichnet. Kurt Krämer (Lollar), Hubert Grieb (Gießen) und Jürgen Rinn (Wettenberg) sind beispielsweise schon seit 70 Jahren Mitglied im „Hubertus“ Gießen.
In dankbarer Anerkennung und langjährigen Wirkens für Wild und Waidwerk erhielten einige Vereinsmitglieder die Ehrennadeln mit Urkunden des Landesjagdverband Hessen sowie des Deutschen Jagdverband überreicht. Diese Mitglieder hatten sich in besonderem Maße und besonderer Anerkennung in ihrem jeweiligen Ausschuss und ihrem Wirken für den Verein oder das Waidwerk ausgezeichnet.
Der Hubertus-Vorsitzende und Vizepräsident des LJV Hessen, Dieter Mackenrodt, überreichte diese Ehrennadeln an Anja Braschoß, Hannes Wollmerstädt (LJV Bronze), Moritz Mattern, Nicol Müller und Stephan Stein (DJV Bronze), sowie die Ehrennadel des Deutschen Jagdverband in Silber für außergewöhnliche ehrenamtliche Leistungen an Dr. Michael Gaudchau aus Linden.
Der Jagdverein „Hubertus“ Gießen und Umgebung e.V. ist stolz auf diese außergewöhnlichen ehrenamtlichen Leistungen. Unter großem Applaus der Hauptversammlung wurden die Ehrungen ausgesprochen. Die Jagdhornbläser bliesen nach den Ehrungen die Ehrenfanfare!
Dieter Mackenrodt dankte allen Vereinsmitgliedern, die sich ehrenamtlich und in den Ausschüssen engagieren. Indem sie mehr tun, als sie müssten, leisten sie einen unverzichtbaren Dienst für den Verein. Das Ehrenamt lebt aus Wurzeln wie Mitmenschlichkeit, Ideenreichtum, Spontanität und Hilfsbereitschaft. Wer ehrenamtlich tätig ist, hebt sich schon bewusst von denen ab, die sich ausklingen, abseits stehen oder sich zurückziehen. Das Ehrenamt lebt vom Engagement eines jeden Einzelnen.
Grußworte sprachen der neue Landtagsabgeordnete Frederik Bouffier und Kreisjagdberater Dr. Ekkehart Hammermann aus Gießen.
Anschließend informierte der Hubertus-Chef Dieter Mackenrodt in seinem Jahresbericht über das vergangene Vereinsjahr und gab in seinem Bericht einen Einblick über das aktive Vereinsgeschehen:
Er berichtete über Vorstandssitzungen und einem arbeitsreichen, erfolgreichen Vereinsjahr mit vielen Terminen bei Behörden, Vereinsveranstaltungen, Geburtstagen, Beerdigungen, Betreuungen von Senioren und Kooperationsgesprächen mit Werbepartnern des 1500 mitgliederstarken „Hubertus“ Gießen. Dazu Besuche in den Vorbereitungslehrgängen der Jungjäger, bei den einzelnen Ausschüssen und im Ausbildungs- und Lehrrevier.
Er informierte weiterhin über Arbeitseinsätze am Hundewasser, am Schießstand sowie einer Pflanzaktionen auf dem Vereinsgelände.
Das Ehrenamt in Hessens größtem Jagdverein „Hubertus“ geht mittlerweile an seine Grenzen und man benötigt hauptamtlich Buchhaltung, Steuerberatung und Hausmeister am Schießstand.
Dieter Mackenrodt informierte weiterhin über den neuen vereinseigenen Lernort Natur Anhänger, die Aktivitäten am Schießstand und große Bereitschaft der Mitglieder für ehrenamtliche Vereinsarbeit, bspw. der über 100 freiwilligen Aufsichten jährlich am Schießstand.
Auch die Mitgliederzahlen stiegen weiter (1500) und im Vorbereitungslehrgang zur Jägerprüfung befinden sich aktuell 29 Kursteilnehmer.
Die Kosten des Schießstandes und dessen Erhaltung wurde angesprochen und auch die Wichtigkeit von finanziellen Rücklagen im „Hubertus“ Gießen. Gute Beziehungen bestehen zum Landesjagdverband Hessen, den Nachbarvereinen, den Hegegemeinschaften und auch dem Landkreis Gießen.
Der Vorsitzende berichtete weiter über die enorme Mitgliederentwicklung, die Beiträge der hessischen Jagdvereine und die herausragenden Leistungen des Hundeausschusses, des Bläserausschusses, des Ausschusses für das Schießwesen, des Ausschusses für den Naturschutz und des Ausschusses für Aus- und Fortbildung. Alle vorgenannten Ausschüsse standen im Rahmen der Hauptversammlung für eine Erläuterung ihrer Berichte 2023 zur Verfügung.
Dieter Mackenrodt bedankte sich beim Hubertus-Vorstand für die gute Arbeit.
Der Vorstand und die Ausschüsse sind das Herzstück und damit die wichtigste Grundlage des Jagdvereins „Hubertus“ Gießen. Alle Mitglieder des Vorstand haben durch Ihre Leistungen in den jeweiligen Verantwortungsbereichen diesen Vereinserfolg erst möglich gemacht. Kompetenz, Teamgeist, Wertschätzung und noch so kleine Aufgaben prägen die Vereinskultur bei „Hubertus“ Gießen. Es besteht eine große Harmonie im Vorstand und den Ausschüssen, welche man im großen Saal des Kulturzentrums in Großen-Buseck auch spürte.
Mit der Unteren Jagdbehörde und dem Landkreis Gießen steht man in gutem Austausch. Der Kreis Gießen ist von der Jagdsteuer und den Gebühren bei der Trichinenbeprobung befreit. Dafür bedankte sich der Hubertus-Chef beim Landkreis Gießen.
Der Vorsitzende informierte über die gute Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern sowie die stets aktualisierte Hubertus-Website.
Er informierte weiter über die Liegenschaften am Schießstand und die kulinarische Betreuung im Vereinshaus. Mit Rücksicht auf die Feiertage, Schießzeiten und Besucherzahlen bemühe man sich um die guten Beziehungen in der Bevölkerung. Die Beziehung zur Markwaldgesellschaft Grüningen und der Jagdgenossenschaft Dorf-Güll bzw. der Bevölkerung sind neben der Unterstützung der 1225-Jahrfeier in Dorf Güll nur einige wenige Beispiele.
Im Interesse an der Straffung des Ablaufes waren die Berichte der Ausschüsse alle im letzten Mitteilungsblatt abgedruckt. Die Ausschussvorsitzenden standen für eine Erläuterung zur Verfügung.
Den Kassenbericht trug erstmalig die 1. Rechnerin Heike Gillat vor und berichtete über die Ein- bzw. Ausgaben. Die Kassenprüferinnen waren Sandra Regele und Eva Alberts, welche am 16. Februar 2024 die Kassenprüfung durchgeführt hatten. Sandra Regele und Eva Alberts berichteten in ihrem Bericht über eine ordentlich geführte Kasse. Gegen die Erteilung der Entlastung der Kasse und dem Vorstand des „Hubertus“ Gießen bestehen aufgrund der Ergebnisse der Prüfung für das Jahr 2023 keine Bedenken. Sandra Regele stellte den Antrag auf Entlastung. Die Versammlung erteilte ohne Gegenstimme (bei einer Enthaltung) die Entlastung.
Danach stellte Heike Gillat noch den Haushaltsvoranschlag für das Jahr 2024 vor.
Auf der Tagesordnung war anschließend die Festsetzung der Mitgliedsbeiträge abgedruckt. Für das kommende Jahr 2025 ist keine Beitragserhöhung vorgesehen. Möglicherweise müsse man aber ab 2026 bei Gebührenanhebungen des Landesjagdverband Hessen und dem Deutschen Jagdverband mitgehen.
Der Hauptversammlung lag ein fristgerecht eingegangener Antrag vor. Dieser wurde dem Antragsteller ausführlich erläutert und als Tischvorlage den Teilnehmern der gut besuchten Hauptversammlung überreicht.
Zum letzten Tagesordnungspunkt Verschiedenes informierte das Vereinsmitglied Ralf Weber über die Nutzung des Lernort Natur Anhängers. Hierbei informierte er über die ersten Veranstaltungen in 2023 und bereits 17 gebuchte Termine im laufenden Kalenderjahr. Der ausgebaute Lernort Natur Anhänger stand allen Teilnehmern der Jahreshauptversammlung vor dem Großen Saal des Kulturzentrums zur Besichtigung bereit. Die Besucher waren begeistert von der umfangreichen Ausstattung.
Bei der Verabschiedung der Hauptversammlung forderte der Hubertus-Chef die Mitgliederversammlung auf, sich weiter ehrenamtlich mit Herz und Sachverstand zu engagieren. Davon habe die Jägerschaft reichlich! Er dankte für die Teilnahme der großen Gästeschar bei der diesjährigen Hauptversammlung. Mit dem Besuch an der Jahreshauptversammlung zeigen die Mitglieder, dass sie zu der Mehrheit der deutschen Jägerinnen und Jäger gehören, die kultiviert in Traditionen verankert sein wollen und dass Jagd für sie mehr ist als Schädlingsbekämpfung. Sie zeigen mit Ihrer Anwesenheit in Großen-Buseck, dass Jagd für sie Passion ist, die sie als „Huberten“ ganz erfasst, so seine abschließenden Worte!
Vereinsmitglieder und die Baumschule Engelhardt hatten den großen Saal im Kulturzentrum in Großen-Buseck dekorativ und liebevoll ausgestattet.
Dieter Mackenrodt wünschte den Mitgliedern weiterhin viel Gesundheit und Freude mit ihrem Jagdverein „Hubertus“ Gießen und bedankte sich für ihre Mitgliedschaft.
Nach etwa 3 Stunden endete die harmonische Mitgliederversammlung in dem liebevoll geschmückten großen Saal des Kulturzentrums in Großen-Buseck unter Applaus der Mitglieder.
27. Februar 2024
Am 24. Februar 2024 fand zum wiederholten Male auf dem Vereinsgelände des Jagdvereins „Hubertus“ Gießen und Umgebung die traditionelle Fuchswoche mit Streckelegen und verblasen derselbigen statt. Der 1. Vorsitzende, Dieter Mackenrodt, begrüßte an die 70 Teilnehmer zu dieser Veranstaltung, die ganz im Zeichen des Artenschutzes und der Artenvielfalt steht.
Ein besonderer Gruß ging an die Vorstandsmitglieder, Ehrenmitglieder und Jagdhornbläser unter der Leitung von Ehrenmitglied Oswald Henzel. Die Jagdhornbläser wurden unterstützt durch Mitglieder der Studentischen Jagdgemeinschaft der Universität Gießen.
„Ich danke allen Jägern und Revierinhabern, die sich an dieser Strecke beteiligt haben“, sagte der Vorsitzende, denn gerade im Hinblick auf die Artenvielfalt ist eine konsequente Raubwildbejagung immens wichtig.
„Wir werden in den kommenden Jahren mehr und mehr Waschbären haben. Das ist eine Tatsache. Ebenso, dass wir schätzungsweise 1,3 Millionen Waschbären in der Bundesrepublik haben. Und jeder dieser Waschbären frisst jedes Jahr 200 Wirbeltiere. Das macht 260 Millionen Wirbeltiere, die von den Waschbären gefressen werden. Gerade vor diesem Hintergrund müssen wir hier effektiv eingreifen. Und ja, manche Reviere machen einfach zu wenig. Es kann nicht sein, dass jemand sagt, in unserem Revier gibt es keine Waschbären. Dann sollte man einfach mal Kameras aufhängen und schon wird man sie entdecken“, führte Mackenrodt aus, der selbst von steigenden Besätzen berichten kann.
Natürlich wird das Thema „Fuchswoche“ bzw. Fuchsbejagung im Februar immer wieder heiß diskutiert. Aber auch hier rief Dieter Mackenrodt den Jägern wieder einige Dinge ins Gedächtnis. „Für mich gehört der Fuchs zu den schönsten Wildtieren, die wir in unser Wildbahn haben. Und nicht zuletzt sind wir dazu aufgerufen, das Leben wertzuschätzen, wie wir es auch bei der Hubertusmesse zelebrieren. Dennoch stellt eine effektive Raubwildbejagung auch einen Beitrag zur Artenvielfalt und zum Artenschutz bei. Eine Fähe, die im Februar entnommen wird, kann bedeuten, dass es ein Geheck weniger zu versorgen gilt. Und jeder Jäger eines Niederwildreviers weiß, was es heißt, wenn ein Geheck weniger im Revier ist.“
Gerade Maßnahmen wie die Tollwutimpfung haben dazu beigetragen, dass der Besatz an Füchsen exorbitant gestiegen ist. Im gleichen Zeitraum ist dagegen der Besatz von Feldhasen und Bodenbrütern wie Fasan oder Rebhühnern massiv eingebrochen.
Da sich die Jagd aber eben dafür einsetzt, einen artenreichen, gesunden und zahlreichen Wildbestand zu gewährleisten, wird an dieser Stelle mit der Raubwildbejagung eingegriffen. Zudem wird auch so der Ausbreitung von Krankheiten wie der Staupe oder der Räude entgegengewirkt, die bei großen Beständen leichtes Spiel haben.
Der Hubertus-Vorsitzende sprach deutliche Worte, dass jeder erbeutete Fuchs eine Entlastung vornehmlich für die Junghasen, aber auch jeden Bodenbrüter von der Lerche angefangen bis zum Fasan und Rebhuhn ist, weil ganz einfach ein Beutegreifer weniger frisst!
Die territoriale Fähe jetzt am Ende der vertretbaren Jagdzeit der Wildbahn zu entnehmen, führt dazu, dass dieses Revier von einer belegten Fähe frei bleibt. Zum Wohle unseres Niederwildes, welches alle durch den Fuchs, vornehmlich durch die ein Geheck versorgende Fähe, extrem gefährdet ist.
Jeder Experte weiß, wie intensiv ein Fuchs sein Revier absucht und Studien haben ergeben, dass die Erstsätze der Junghasen so gut wie keine Chance haben, weil die Deckung noch zu niedrig ist. Und wenn der Fuchs die kleinen krabbelnden Junghasen noch nicht wittert, so erblickt sie die Rabenkrähe. Die aktuellen Niederwildbestände sowie Dezimierung der Bodenbrüter sprechen eine deutliche Sprache. Dieter Mackenrodt dankte daher allen Mitwirkenden für Ihre Beteiligung und verteilte mit Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Lany und Nicol Müller die „Erlegerbrüche“ an die Revierpächter.
Stellvertretend für die Reviere im Einzugsgebiet des Vereins lagen am Ende 28 Füchse und 16 Waschbären auf der Strecke, die dann als Ehrung von einer starken Bläsergruppe verblasen wurden.
Im Anschluss der Veranstaltung lud der Hubertus-Vorstand alle Teilnehmer zu einem Imbiss in das Vereinsheim ein. Bei einem gemütlichen Beisammensein im Vereinsheim klang die traditionelle Veranstaltung bei regem Erfahrungsaustausch aus. Im Vereinshaus verköstigten Heike Gillat mit Anneliese Klinkel und Klaus Braungart die Teilnehmer der traditionellen „Fuchswochen“ im Hubertus Gießen.
Alex Losert, Öffentlichkeitsarbeit im Hubertus Gießen
9. Februar 2024
Am 02.Februar.2024 fand eine Fahrt unseres Jagdverein „Hubertus“ Gießen und Umgebung zur Jagdmesse nach Dortmund statt. Mit 50 Vereinsmitgliedern aus den verschiedensten Ausschüssen konnten sich die Teilnehmer der Fahrt von der Vielzahl der Angebote der Firmen in den großen Messehallen in Dortmund einen Eindruck verschaffen.
Wir danken dem Unternehmen Leica aus Wetzlar für die Bereitstellung der Eintrittskarten und dem Verkehrsbetrieb Weber aus Frankenbach für die freie Fahrt im modernen Reisebus.
Am Leica-Messestand wurden wir von der „Sportoptik“ begrüßt und über die interessanten und neuen Produkte informiert. Auch bei Familie Menger vom gleichnamigen Weingut aus Eich am Rhein verbrachten wir einige schöne Momente. Besonders herzlich ging es bei unserem Vereinsmitglied, der Inhaberin der Lodge Ngiri in Südafrika, Anja Müller zu.
Einige schöne Bilder wurden natürlich auch bei all unseren Prämienpartnern „geschossen. Zufriedene Gesichter am Abend nach Rückkehr von einem interessanten Messetag unter guten Freunden im „Hubertus“ Gießen.
23. Januar 2024
Am Samstag, den 20. Januar 2024 feierte unser Ehrenmitglied und langjähriger Leiter der Hubertus-Bläsergruppe, Oswald Henzel mit vielen Freunden, Weggefährten und der Familie in Hungen-Oppershofen seinen 95. Geburtstag.
Bereits seit 1951 ist der Jubilar Oswald Henzel Vereinsmitglied im „Hubertus“ Gießen und war viele Jahre im „Hubertus“-Vorstand aktiv tätig. Er ist bis heute auch aktives Mitglied und Mitbegründer des Parforcehorncorps „Hoher Vogelsberg“. Außerdem Mitglied im Heimatverein, Gesangverein, Obst- und Gartenbauverein, Schützenverein, Sport- und Kulturverein sowie der Freiwilligen Feuerwehr. Seit 1977 ist Oswald Henzel Wildschadenschätzer bei der Stadt Hungen und überall ein gefragter, erfahrener und fachkompetenter Ansprechpartner.
Unserem lieben Freund und qualifizierten Waidmann wurde im vergangenen Jahr im Rahmen des Bundesjägertages in der Barockstadt Fulda durch den Deutschen Jagdverband die höchste Auszeichnung, die Goldene Ehrennadel des DJV verliehen.
Gemeinsam mit dem ehemaligen Ministerpräsident Volker Bouffier, der Landrätin des Kreis Gießen Frau Anita Schneider, dem Regierungspräsidenten Dr. Christoph Ullrich und dem Hungener Bürgermeister Rainer Wengorsch überbrachte der Hubertus-Vorsitzende und Vizepräsident des Landesjagdverbandes Hessen, Dieter Mackenrodt die Glückwünsche des Landesjagdverbandes Hessen und die besten Wünsche des Jagdvereins „Hubertus“ Gießen und Umgebung e.V.
Die Ehrengäste waren voll des Lobes über das Lebenswerk unseres Ehrenmitgliedes Oswald Henzel. Als guter Freund, geistig auf der Höhe und jagdlich noch immer aktiv, Leiter unserer Jagdhornbläsergruppe ist seine Erfahrung und sein Rat noch immer sehr gefragt.
Die Ehrengäste gingen in ihren Grußworten auf das Lebenswerk des Jubilars Oswald Henzel ein und wünschte ihm noch viele Jahre Gesundheit und erfolgreiches Wirken im Ehrenamt.
Der Jubilar Oswald Henzel war gerührt der Auszeichnungen und bedankte sich ganz herzlich bei seiner Familie und den vielen Ehrengästen.
Musikalisch gestaltet wurde die Feier durch das Parforcehorn Corps Hoher Vogelsberg unter der Leitung von Peter Diehl und der Hubertus-Bläsergruppe unter der Leitung des Jubilars, Oswald Henzel.
Ein Ende seines langjährigen ehrenamtlichen Wirkens für unsere Gesellschaft und das Land Hessen ist (glücklicherweise) nicht in Sicht.