17. November 2021
Aufwändige Ausbildung, anspruchsvolle Prüfungen und ein gelungener Abschluss
Auch in 2021 veranstaltete Hessens größter Jagdverein HUBERTUS Gießen und Umgebung e.V. seinen Abrichte- und Hundeführerlehrgang, sowie zahlreiche Hundeprüfungen und Veranstaltungen rund um den Jagdhund.
Das Ende des Lehrgangs und der jagdlichen Prüfungen 2021 bildete dieses Jahr der feierliche Abschlussabend am 27. Oktober im Vereinsheim am Schießstand in Garbenteich.
Schon früh im Jahr, am 17. Februar, trafen sich interessierte Hundeführer zu einem Informationsabend. Hundeausschussvorsitzende Dr. Sandra Nobel und Ausbildungsleiter Thomas Tang führten durch den Abend und erklärten dem Auditorium den Jahresablauf im Hinblick auf die Jagdhundeausbildung.
Der Start des Abrichte- und Hundeführerlehrgangs wurde auf den 07. April festgelegt und sollte in wöchentlichem Turnus durchgeführt werden.
Da bereits im März die jagdlichen Anlagenprüfungen (Verbandsjugendprüfungen des JGHV und Jugendprüfungen der Zuchtverbände) begannen, wurden die Hundeführer durch das Ausbildungsteam vor dem offiziellen Start des Kurses schon mit wertvollen Tipps zum Gehorsam, Ausbildungsutensilien und Videos zur Darstellung wichtiger Abläufe versorgt.
Hubertus Gießen veranstaltete am 10. April eine Jugendprüfung mit acht Gespannen, wobei die Prüfungsergebnisse von gut bis überragend reichten. Auch einige Teams aus dem vereinseigenen Junghundekurs unter Leitung von Hubertus Sarges und Kay Lienert nahmen teil und präsentierten sich erfolgreich.
Im April startete dann der Abrichte- und Hundeführerkurs am vereinseigenen Gewässer in Garbenteich. Die Aufnahme aller Daten der Hunde und Hundeführer sowie das Prüfen der Mikrochips und Impfpässe nahm einige Zeit in Anspruch, aber dann wurden die Gespanne in Gruppen aufgeteilt und mit den ersten Gehorsamkeitsübungen begonnen. Die nachfolgenden Wochen dienten der Vertiefung des Gehorsams und dem Aufbau des Apports. Ausbildungsleiter Thomas Tang wurde bei diesen kleinteiligen und aufwändigen Arbeiten durch die weiteren Trainer Nicol Müller, Tanja Gerhard und Kim Muskat unterstützt.
Nachdem die Grundsteine Gehorsam und Apport gelegt waren, wurden die einzelnen Prüfungsfächer in den Fokus genommen. Hierbei zeigte sich schnell der unterschiedliche Ausbildungsstand der Hundegespanne, so dass sehr flexibel auf die einzelnen Teams eingegangen werden musste.
Parallel dazu wurde eine Übungsgruppe für die Schweißhundeprüfungen unter der Leitung von Stefan Habermann und Burkhard Bautz ins Leben gerufen, die sich an den Wochenenden von Mai bis August zusätzlich außerhalb des Kurses traf.
Am 13. Juni stand für 12 Gespanne ein Besuch im Schwarzwildgatter Bad Berka an. Dies war ein aufregendes Erlebnis, denn für viele Hunde war es der erste Kontakt mit Schwarzwild. Alle Hunde wurden durch die Gattermeister fachgerecht an die Rotte herangeführt und ihrem Naturell entsprechend gefordert. Die Hundeführer lernten viel über ihre Hunde und konnten beim gemeinsamen Picknick und der Nachbesprechung ihre Erfahrungen austauschen. Die Professionalität der Gattermeister soll hier besonders hervorgehoben werden, was die Hubertus-Gruppe zusätzlich mit einem „Wilden Gaumenschmauskorb“ zu würdigen wusste.
Am 15. August wurde für interessierte Hundeführer des Vereins erneut der beliebte Lehrgang „1. Hilfe für den Jagdhund“ unter der Leitung von Dr. Stefanie Bohle angeboten. 15 Hundeführer, zum Teil mit eigenem Hund, lernten viel über die spezifischen Verletzungen und gesundheitlichen Probleme, die im jagdlichen Einsatz bei unseren Vierläufern auftreten können. Die schnelle und gute Erstversorgung ist dabei ein wichtiger Baustein, um Schäden zu vermeiden. Die praktischen Übungen am eigenen Hund nahmen schnell die Berührungsängste mit dem Verbandsmaterial!
Die ersten beiden Gespanne des Hundekurses stellten sich am 22. August in einem kooperierenden Revier in Spangenberg der Prüfung auf Gehorsam und die Brauchbarkeit für die Nachsuche auf Schalenwild. Die prüfenden Verbandsrichter zeigten sich von dem Gehorsam der Hunde und der Leistung beider Teams tief beeindruckt.
Anschließend folgten für vier Gespanne am 05. September die Stöberprüfungen zur Brauchbarkeit in einem kooperierenden Revier in Kassel, die mit sehr gutem Erfolg durchgeführt werden konnten.
Insgesamt acht Teams traten dann am 03. Oktober bei der Brauchbarkeitsprüfung im Hubertus Gießen-Revier an, um auf Gehorsam, Nachsuche auf Niederwild und die Nachsuche auf Schalenwild geprüft zu werden. Der Prüfungstag wurde sehr effektiv und für alle erfolgreich durchgeführt. Der feierliche Abschluss fand für alle Gespanne im Rahmen des vereinseigenen Familientags anlässlich des hundertjährigen Bestehens des Vereins mit der Überreichung der Prüfungszeugnisse statt.
Das folgende Wochenende stand im Zeichen der Meisterprüfung des Jagdgebrauchshunds. Am 09. und 10. Oktober wurde die Verbandsgebrauchsprüfung (VGP) in einem kooperierenden Revier in Gießen sowie am Hundewasser Garbenteich durchgeführt und von allen vier Gespannen, die aus beträchtlicher Entfernung angereist waren, erfolgreich beendet. Auch die Bringtreue-Prüfung am 10. Oktober wurde abgenommen.
Die letzten drei vereinseigenen Teams reisten schließlich am 23. Oktober nach Eschwege, um beim dortigen Jagdverein Hubertus Eschwege die Verbandsprüfung nach dem Schuss (VPS) abzulegen. Auch diese Gespanne waren bestens vorbereitet und konnten die Richter mit ihren Leistungen beeindrucken.
Zahlreiche Zuchtverbandsprüfungen (HZP) im September und Oktober reihten sich in die Erfolgsliste aller Hundekursteilnehmer ein.
Damit wurde das Prüfungsjahr 2021 für die Teilnehmer des Hundeführerlehrgangs beendet. Wohl jeder Hundeführer, der das Ausbildungsjahr Revue passieren lässt, wird bestätigen können, dass er nicht nur viel über seinen Hund, sondern noch mehr über sich selbst gelernt hat.
Insgesamt 28 Hundegespanne begannen mit der Ausbildung im Frühjahr und 19 beendeten den Lehrgang mit mindestens einer erfolgreich abgelegten Prüfung. Bei den übrigen Teams waren die Gesundheit von Hund oder Führer, Umzug oder Zeitmangel Gründe für den Abbruch des Kurses.
Der Dank für diesen erfolgreichen Jahresverlauf gilt Thomas Tang und seinem Trainerteam, die gemeinsam nicht nur 28 Trainingstage im Kurs gestemmt haben, sondern nochmal so viele Zusatztage für das Legen und Ablaufen von Schweißfährten aufwendeten und für jede Frage der Kursteilnehmer zu fast jeder Tages- und Nachtzeit zur Verfügung standen.
Weiterhin soll auch Hubertus Sarges mit dem Team des Junghundekurses gedankt werden, denn schließlich legt er in vielen Fällen den Grundstein für die weitere Ausbildung im Abrichte- und Hundeführerkurs.
Hinzu kommt für Thomas Tang die verantwortungsvolle und aufwändige Tätigkeit als Richter/-obmann, die alleine für den Verein nicht nur die Anwesenheit an insgesamt sieben Wochenenden in 2021 erforderte, sondern auch das vorherige Besichtigen der Prüfungsreviere, die Absprachen mit Revierinhabern, das Legen von Schweißfährten, die Kommunikation mit dem JGHV und LJV Hessen zur Organisation und last not least über 1900 zusätzlich gefahrene Kilometer und annähernd 500 Zeitstunden umfasste.
Auch die praktische Jungjägerausbildung zum Thema Jagdhundeausbildung und -prüfungen wurde durch das Trainerteam übernommen.
Tatkräftig unterstützte auch Dr. Sandra Nobel, die sich der Administration der Prüfungen, der vielen Gespanne und deren Papierdokumentation, sowie der Identitätsüberprüfung der Hunde vor jedem Kurs und Prüfungstag, aber auch der Beschaffung von Revieren und der Ausbildung der Jungjäger zum Thema Wildkrankheiten und Jagdhunde widmete.
Dieses Engagement im Ehrenamt sucht seinesgleichen und wurde beim Abschlussabend im Vereinsheim Garbenteich durch die Teilnehmer am Abrichte- und Hundeführerkurs mit einem Abschiedsgeschenk für das Trainerteam besonders gewürdigt. Der Verein unterstützte den Abend mit einem hervorragenden, heißen Wildbüffet, das keine Wünsche offenließ, und kostenfreien Getränken, die durch die Vereinswirtin Renate Claus serviert wurden.
Mit diesen erfolgreichen Ergebnissen lässt es sich positiv in das neue Jahr 2022 blicken, denn viele Gespanne aus 2021 werden im nächsten Jahr die Ausbildung fortführen. Und auch der ein oder andere Junghund wird zum bereits ausgebildeten Jagdhund dazu kommen und nächstes Jahr die Ausbildungs- und Prüfungsreviere bevölkern!
Mit kräftigem Waidmannsheil und HoRüdHo,
Anja Braschoß
6. Juli 2021
Im Rahmen des diesjährigen Abrichtelehrgangs wurde den teilnehmenden Gespannen wieder die Möglichkeit geboten einen Übungstag im Schwarzwildgatter Bad Berka zu absolvieren. 11 Hundeführer entschieden sich für die Teilnahme, hauptsächlich mit Hunden, welche später für die Stöberarbeit oder die Nachsuche eingesetzt werden sollen.
Auch diesmal war die ganze Bandbreite der jagdlich geführten Hunderassen vertreten, teilgenommen haben Vorsteh-, Stöber-, Bauhunde und Retriever.
Die hervorragende Planung und Organisation des Gatterbesuches wurde vom Leiter des Abrichtelehrgangs und Hundeausschusses Thomas Tang vorgenommen.
Im Schwarzwildgatter besteht die Möglichkeit den Vierläufer unter Anleitung und wenn notwendig in mehreren Schritten an das Arbeiten am Schwarzwild zu gewöhnen. Dies geschieht unter fachkundiger Anleitung der Gattermeister.
Unter diesen Bedingungen kann sich der Hundeführer ein genaues Bild vom Verhalten seines vierbeinigen Jagdhelfers am Schwarzwild machen. Dies ist bei den herbstlichen Bewegungsjagden gar nicht oder nur eingeschränkt möglich, da hier der Hund vom Stand geschnallt wird oder vor der Treiberwehr läuft.
Vor Beginn der Übungseinheiten wurden die notwendigen Papiere geprüft und der Gattermeister ließ sich vom Hundeführer über die Erfahrung und den Leistungsstand des Hundes bei Drückjagden ins Bild setzen.
Nach den ersten sechs Gespannen wurde eine kleine Mittagspause eingelegt und jeder der Teilnehmer steuerte seinen Beitrag in Form von Getränken, Brot, Käse und Wurst bei. Trotz des eingehaltenen Sicherheitsabstandes konnten sich die Hundeführer hier bereits über die ersten Erfahrungen im Gatter austauschen.
Nachdem auch die zweite Gruppe aus fünf Gespannen ihre Übungseinheit absolviert hatte, bedankten wir uns für die routinierte und kompetente Betreuung und Beratung bei den beiden Gattermeistern.
Sie bekamen von den Teilnehmern noch einen kräftig bestückten Essenskorb übereicht, in der Hoffnung das wir diesen Gatterbesuch mit dem nächsten Abrichtelehrgang wiederholen dürfen. Alle Hunde zeigten bei der Arbeit am Schwarzwild gute bis sehr gute Leistungen und so traten die Teilnehmer sehr zufrieden die Rückfahrt ins heimatliche Mittelhessen an.