Aktuelles aus dem LJV Hessen

Immer bestens informiert sind Sie mit den Neuigkeiten aus dem Deutschen Jagdverband-Jagdnetz.

 

Hier haben wir die aktuellsten Informationen für Sie zusammengestellt. 


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Mähsaison beginnt früher – Kitzrettungsteams sind einsatzbereit

22. April 2024

 

Hohe Temperaturen und aktuelle Niederschläge sorgen für ein schnelles Wachstum der Wiesengräser. Landwirte werden voraussichtlich schon Anfang Mai mit dem Mähen beginnen. Die ersten Rehkitze sind bereits gesetzt und müssen vor der Mahd gesichert werden. Die Kitzretter der hessischen Jagdvereine sind auf die Saison gut vorbereitet und einsatzbereit. Eine aktuelle Umfrage ergab: In über 80 Prozent der hessischen Reviere sind Maßnahmen zur Jungwildrettung erforderlich.

 

Nach einer aktuellen Erhebung im Rahmen der „Flächendeckenden Erfassung“ haben über 80 Prozent der Jagdpächter aus Hessen angegeben, in ihren Revieren Maßnahmen zur Jungwildrettung umzusetzen*. Eine Ausnahme bilden sehr waldreiche Regionen oder Reviere ohne Feld-/Wiesenanteil. 

 

In den meisten Jagdbezirken werden zudem mindestens zwei Maßnahmen zur Jungwildrettung kombiniert: Zum Beispiel das Aufstellen von Scheuchen am Abend vor dem Mähen und die Absuche mittels Wärmebilddrohne", so Markus Stifter, Pressesprecher des Landesjagdverbandes Hessen.

 

Diese Kombination hat sich bewährt, da die Ricken (weibliche Tiere), ihren Nachwuchs dann gar nicht erst in den Flächen ablegen. „In einigen Revieren werden zum Vergrämen der Muttertiere optische Blinkleuchten mit zusätzlichen akustischen Signalen oder spezielle Duftstoffe eingesetzt, die den Tieren signalisieren: Hier lauert Gefahr. Die Muttertiere suchen dann meist einen anderen Ablageort für ihre Jungtiere und die Drohnenteams müssen am frühen Morgen weniger Kitze oder anderes Jungwild sichern und können so größere Flächen in kürzerer Zeit abfliegen“, so Stifter weiter.

 

Am wichtigsten ist die frühzeitige Kommunikation zwischen Landwirten und Jägern. Wenn die entsprechenden Flächen und die ungefähren Mähtermine bereits jetzt bekannt werden, können sich die Rettungsteams entsprechend vorbereiten und dann die wetterabhängigen kurzfristigen Einsätze besser planen.

 

Wir sind dankbar für jegliche sinnvolle Unterstützung der zahlreichen Kitzretter in Hessen und den kurzen Draht zu den Jagdpächtern. So können die Kitze rechtzeitig vor der Mahd in Sicherheit gebracht werden“, lobt Volker Lein, Vizepräsident des Hessischen Bauernverbandes, die Zusammenarbeit.

 

Landwirte werden deshalb gebeten, schon jetzt mit den Jagdpächtern Kontakt aufzunehmen und die Kitzrettungseinsätze grob zu planen.

 

Eine Checkliste zur Jungwildrettung können Landwirte und Jäger unter folgender Adresse kostenfrei herunterladen: https://ljv-hessen.de/kitzrettung/

 

*An der „Flächendeckenden Erfassung 2023“ haben in Hessen insgesamt 747 Jagdausübungsberechtigte (Jagdpächter) teilgenommen. Gefragt wurde: „Welche Maßnahmen setzen Sie zum Schutz von Wildtieren vor der Mahd ein?“

 

Download: Bilder und Pressegrafiken 

 

Herzliche Grüße

Markus Stifter, Pressesprecher


Waschbär und Fuchs infiziert: Vogelgrippe (Aviären Influenza) bei Wildcarnivoren im Stadtgebiet Kassel

17. April 2024

 

Das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat informiert in einer Pressemeldung vom 11.04.2024: 

 

Vogelgrippe: Waschbär und Fuchs infiziert

 

Im März wurde im Stadtgebiet von Kassel bei einem Waschbär und einem Fuchs das hochansteckende Vogelgrippe-/Geflügelpest-Virus (Aviäre Influenza) nachgewiesen. Ansteckung erfolgt in der Regel über infizierte Beutetiere (Wildvögel). Mögliche Mutationen müssen beobachtet werden, FLI stuft Risiko der Virusübertragung von Tier auf Mensch weiterhin als gering ein. Tote oder kranke Tiere, insbesondere Wasser- oder Greifvögel, sollten zeitnah der Veterinärbehörde gemeldet werden. Tote Tiere bitte nur mit Handschuhen anfassen.

 

Am 11. März 2024 wurde der Nachweis für hochpathogene Aviäre Influenzaviren (HPAI) des Typs H5 bei einem Waschbären aus Hessen vom nationalen Referenzlabor für Aviäre Influenzaviren am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bestätigt. Am 26. März 2024 wurde der Nachweis des gleichen Virustyps bei einem Fuchs vom FLI bestätigt. Damit wurden zum ersten Mal HPAI-Viren bei Wildcarnivoren in Hessen nachgewiesen.

 

Der Waschbär war am 29.02.2024 aufgrund von sichtbaren Krankheitserscheinungen vom Jagdausübungsberechtigten im Stadtgebiet Kassel erlegt worden.

Der Fuchs war am 13.03.2024 verendet in Kassel-Niederzwehren aufgefunden worden.

Beide Tierkörper waren zur Untersuchung auf Tollwut und weitere Erkrankungen an den Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (LHL) geschickt worden. Nachdem das FLI im letzten Jahr angeregt hatte, möglichst auch Wildcarnivoren auf HPAI zu untersuchen, werden alle Spezies, die im Rahmen des Tollwut-Monitorings im LHL eingehen, auf HPAI untersucht. Nach ersten positiven Ergebnissen im LHL wurden jeweils Proben von beiden Tieren zur Bestätigungsuntersuchung und weiteren Differenzierung an das FLI gesendet.

 

Die Untersuchung auf Tollwut zeigte bei beiden Tieren ein negatives Ergebnis. Bei dem Waschbären wurde zusätzlich eine Infektion mit dem Staupevirus nachgewiesen. 

 

Infektionswege

 

Wildcarnivoren stecken sich in der Regel über infizierte Wildvögel als Beutetiere mit dem Virus der HPAI an. Da Anfang Februar der Ausbruch der HPAI in einem Legehennenbestand im Schwalm-Eder-Kreis festgestellt worden war und in der Zwischenzeit das Virus sowohl bei einem Reiher im Schwalm-Eder-Kreis als auch bei einem Schwan in der Stadt Kassel festgestellt wurde, ist davon auszugehen, dass das HPAI-Virus aktuell insbesondere in der nordhessischen Region zirkuliert. Die mögliche Infektion von Wildcarnivoren ist deshalb nicht unwahrscheinlich.

 

HPAI-Viren bei Wildcarnivoren waren zuvor in Deutschland laut einer Pressemitteilung erstmals vor einem Jahr bei vier Füchsen in Niedersachsen nachgewiesen worden. Im Mai 2023 war HPAI-Virus bei einem Fuchs in Rheinland-Pfalz und im Januar 2024 bei einem Rotfuchs in Karlsruhe nachgewiesen worden. Auch in anderen europäischen Staaten wurde HPAI bei Wildcanrnivoren nachgewiesen, z.B. bei Rotfüchsen in Norwegen, Belgien, Italien und Lettland und bei Polarfüchsen, Nerzen und Marderhunden in Finnland. 

 

Hintergrund:

 

Die Infektionen mit HPAI-Viren bei den Wildcarnivoren müssen beobachtet werden, damit möglichst frühzeitig eine Mutation des Virus festgestellt werden kann, die dazu führen könnte, dass das Virus leichter auf Säugetiere übertragen werden kann oder auch eine Übertragung unter verschiedenen Säugetierspezies leichter möglich wird. Eine solche Mutation könnte die Gefährlichkeit des Virus, Infektionen bei Menschen zu verursachen, erhöhen. In der letzten Risikoeinschätzung des FLI vom 14. März 2024 wird das Risiko einer Übertragung des Virus von Tieren auf den Menschen weiterhin als gering eingestuft. In Verbindung mit beruflicher Exposition zu infizierten Tieren wird von einem geringen bis moderaten Risiko ausgegangen.

 

Tote oder kranke Vögel, insbesondere Wassergeflügel oder Greifvögel sollten der zuständigen Veterinärbehörde gemeldet werden. Handelt es sich bei den tot aufgefundenen Tieren um Arten, die dem Jagdrecht unterliegen (= Wild), so ist dies nach § 3 Abs. 1 Hessisches Jagdgesetz zusätzlich den Jagdausübungsberechtigten oder der nächsten Polizeidienststelle anzuzeigen.

Sofern unumgänglich sollten diese Tiere grundsätzlich mit Handschuhen angefasst werden. Nach Kontakt mit erkrankten oder toten Vögeln ist in jedem Fall eine gründliche Handreinigung mit Seife durchzuführen. Ein entsprechendes Merkblatt ist auf der Internetseite des HMLU unter dem folgenden Link eingestellt:

 

https://umwelt.hessen.de/sites/umwelt.hessen.de/files/2021-07/merkblatt_umgang_mit_verendeten_wildvoegeln.pdf

 

Staupeinfektionen konnten bereits in der Vergangenheit bei Waschbären in Nordhessen nachgewiesen werden. Diese Viren können auch bei Hunden schwerwiegende Krankheitsverläufe verursachen. Hunde können gegen die Krankheit geimpft werden. Neben der Impfung gegen Tollwut, Parvovirose und Leptospiren gehört die Impfung gegen Staupe zu den von der Ständigen Impfkommission Veterinäre empfohlenen Standardimpfungen für Hunde in Deutschland. Insbesondere jagdlich eingesetzte Hunde sollten gegen diese Krankheiten geimpft sein, um schwerwiegenden Krankheitsverläufen vorzubeugen.

 

Herzliche Grüße und Waidmannsheil

Markus Stifter, Pressesprecher


Zu Ostern sind die Hasen los – 26 Prozent Zuwachs bei den Feldhasen in WILD-Referenzgebieten

2. April 2024

 

Besonders erfreulich: Wenige Tage vor Ostern konnte der LJV einen Zuwachs von 26 Prozent bei den Feldhasen in den hessischen WILD-Referenzgebieten (von Frühjahr bis Herbst 2023) vermelden. Zahlreiche Medien wie dpa, FAZ.net, Hitradio FFH oder ECHO online haben die LJV-Pressemitteilung aufgegriffen und ausführlich berichtet.

 

Seit mittlerweile über dreißig Jahren sind in vielen hessischen Revieren um diese Jahreszeit die Jäger auf der Pirsch – allerdings nicht mit der Flinte, sondern mit großen Suchscheinwerfern, Fernglas, Papier und Bleistift. In den Abendstunden, rund zwei Stunden nach Beginn der Dunkelheit, werden auf Hessens Feldflächen Hasen gezählt. Bei noch niedrigem Bewuchs können die Hasen auf bis zu 150 Metern sicher erkannt und gezählt werden. Ihre Augen leuchten hellrot, wenn sie angestrahlt werden. Erste Ergebnisse, wie z. B. aus Revieren rund um Wiesbaden und die Wetterau, zeigen in den vergangenen Jahren einen beeindruckenden Anstieg der Feldhasen und belegen damit den Erfolg der engagierten Hegemaßnahmen.

 

Der mittlere Zuwachs, also die Zunahme des Feldhasenbesatzes vom Frühjahr bis zum Herbst 2023, lag in den hessischen WILD-Referenzgebieten bei rund 26 % (WILD = Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands).

 

Da die Strukturen in den hessischen WILD-Referenzgebieten sehr unterschiedlich sind, sind auch die Ergebnisse der Feldhasenzählung sehr heterogen. Während Revierinhaber in stark landwirtschaftlich genutzten Regionen Besätze bis über 200 Feldhasen auf 100 Hektar Offenlandfläche zählen können, kommt der Feldhase, als typischer Vertreter des Offenlandes, in waldreichen Regionen nur in geringen Dichten vor. Hier werden typischerweise 3-10 Feldhasen je 100 Hektar Offenland gezählt. Die dargestellten Zahlen spiegeln hier daher nur den Durchschnittswert der teilnehmenden Reviere wider.

 

Doch in diesem Frühjahr haben es die Junghasen schwer.

 

 

"Viele Häsinnen haben ihren Nachwuchs schon Ende Februar zur Welt gebracht. Die langanhaltende Schlechtwetterperiode und die Nässe setzen den neugeborenen Hasen zu. Die Tiere verbrauchen sehr viel Energie, um den eigenen Körper warmzuhalten und sind so anfällig für Krankheiten. Daher ist es besonders wichtig, dass die Tiere nicht zusätzlich durch Störungen, wie z. B. stöbernde Hunde und häufige Fluchten, noch mehr Energie verlieren. Zudem verrät jede Flucht bei Tageslicht den Beutegreifern wie Fuchs und Rabenkrähe den Ablageort der kleinen Hasen“,

so Markus Stifter, Pressesprecher des Landesjagdverbandes Hessen.

 

 

Da die Junghasen oft in den Randbereichen eines Feldes – und nicht wie oft irrtümlich angenommen in der Mitte des Ackers – abgelegt werden, sollten Hunde immer im Einwirkungsbereich oder an der Leine geführt werden. Auch sollten Feldflächen nicht mehr überquert werden.

 

Hintergrund:

Grundlage für die insgesamt guten Hasenzahlen ist neben den lebensraumverbessernden Maßnahmen eine flankierende intensive Bejagung von Beutegreifern wie Fuchs, Rabenkrähe oder Waschbär, ohne die in unserer Kulturlandschaft ein solcher Besatz kaum mehr erreichbar wäre. Den positiven Effekt, den eine intensive Raubwildbejagung auf den Erhalt der Artenvielfalt haben kann, zeigen Projekte wie zum Beispiel das Bremer Blockland.

 

Der Landesjagdverband Hessen e. V. initiiert und koordiniert als anerkannter Naturschutzverband die unterschiedlichen Zählmethoden und das Wildmonitoring in Hessen. Mit seinen 54 Mitgliedsvereinen, den rund 260 Hoch- und Niederwildhegegemeinschaften und rund 20.000 Mitgliedern erfolgte im vergangenen Jahr zusätzlich die sog. „Flächendeckende Erfassung“ im Rahmen des „Wildtierinformationssystems der Länder Deutschlands“ – kurz WILD. Diese Datengrundlage liefert wichtige Argumente z. B. zum Vorkommen einzelner Wildarten, aber auch zu den durchgeführten Hegemaßnahmen und z. B. zu Wildunfallschwerpunkten.

 

In Hessen wird die halbjährliche Zählung der Feldhasen mit der Scheinwerfermethode bereits seit Ende der achtziger Jahre durchgeführt. Damit nehmen die hessischen Jägerinnen und Jäger eine Vorreiterrolle bei der Wildtiererfassung ein. Seit 2002 fließen die Daten der hessischen Referenzgebiete für die Feldhasenzählung ebenfalls in WILD ein.

 

Herzliche Grüße

Ihr LJV Hessen


Achtung: Wildunfallgefahr steigt nach Zeitumstellung rapide an

28. März 2024

 

Im April und Mai passieren jeweils doppelt so viele Unfälle wie noch im März – am häufigsten sind Rehe betroffen

 

Nach der Umstellung auf die Sommerzeit in der Nacht auf den Ostersonntag verschiebt sich die Morgendämmerung in die Hauptverkehrszeit. Besonders risikoreich für Mensch und Tier sind die Morgenstunden zwischen 6.00 Uhr und 8.00 Uhr. Aber auch am Abend zwischen 21.00 Uhr und 23.00 Uhr besteht ein erhöhtes Wildunfallrisiko. Wie eine Auswertung von über 36.500 Datensätzen des Tierfundkatasters aus den Jahren 2021 bis 2023 zeigt, passieren im April und Mai jeweils doppelt so viele Wildunfälle wie noch im März.

 

Der Landesjagdverband Hessen e. V. gibt Tipps, wie Autofahrer ihr persönliches Wildunfallrisiko reduzieren können und was zu tun ist, falls es doch zu einem Zusammenstoß mit einem Wildtier kommen sollte. Ein Ratgeberfilm sowie eine Broschüre für das Handschuhfach stehen auf der Homepage www.wildunfall-verhindern.de kostenlos zum Download zur Verfügung. Die App „hessenWARN“ des Hessischen Ministeriums des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz steht sowohl im App Store als auch bei Google Play kostenfrei zum Download zur Verfügung. Neben der Warnung vor Gefahren, Katastrophen und Unwettern, erhalten Nutzer zudem während der Fahrt tageszeitabhängig einen Hinweis zu regionalen Wildunfallschwerpunkten (Aktivierung vorausgesetzt). 

 

Aktuelle Erhebung zu wildunfallträchtigen Streckenabschnitten

Nach einer Erhebung im Rahmen der „Flächendeckenden Erfassung“ im Jahr 2023 haben 37 % der teilnehmenden Jagdpächter angegeben, dass in ihrem Jagdrevier ein Streckenabschnitt mit einer besonders hohen Wildunfallhäufigkeit liegt (mehr als fünf Wildunfälle pro Jahr mit Schalenwild). Insgesamt wurden 748 Jagdpächter befragt, davon konnten 275 Pächter einen Streckenabschnitt mit erhöhtem Wildunfallvorkommen identifizieren.) Im Mittel wurden acht Wildunfälle pro Jahr angegeben.

 

"Wie die Statistik des Tierfundkatasters und die Erfahrung der Jägerinnen und Jäger zeigt, kommt es insbesondere mit Rehen im April und Mai sehr häufig zu Verkehrsunfällen. Die einjährigen männlichen Tiere (Jährlingsböcke), die gerade geschlechtsreif geworden sind, werden auf der Suche nach einem eigenen Territorium (Revier) oft von den älteren Platzböcken vertrieben. Deshalb laufen die jungen Rehböcke häufig unvermittelt und hochflüchtig auf die Fahrbahn. Auch das frische Grün auf den Wiesen lockt die Rehe, die im Winter über im ‚Energiesparmodus‘ leben, oft über gefährliche Straßen. Die längere Tageshelligkeit aktiviert zudem den Stoffwechsel der Tiere. Dies führt zu einer häufigeren Nahrungsaufnahme und einem damit verbundenen Wildwechsel", so Markus Stifter, Pressesprecher des Landesjagdverbandes Hessen.

 

Doch auch am Abend ist Vorsicht geboten. Besonders in der Dämmerungsphase, ca. eine Stunde vor dem Dunkelwerden, steigt die Wildunfallgefahr besonders auf Überlandstrecken an.

  

Service

 

Wie kann ein Wildunfall verhindert werden?

  • Geschwindigkeit entlang von unübersichtlichen Wald- und Feldrändern reduzieren.
  • Besonders gefährlich sind neue Straßen durch Waldgebiete, da das Wild seine gewohnten Wege beibehält.
  • Die größte Gefahr droht in der Morgen- und Abenddämmerung, bei Nacht und bei Nebel.
  • Tier am Straßenrand: Abblenden, Hupen, Geschwindigkeit verringern.
  • Ein Tier kommt selten allein. Autofahrer sollten stets mit Nachzüglern rechnen.
  • Lässt sich ein Zusammenstoß nicht verhindern: Bremsung einleiten, Lenkrad festhalten, in der Regel nicht ausweichen! Sonst könnte die Fahrt schnell im Gegenverkehr oder an einem Baum enden.

Was ist nach einem Wildunfall zu tun?

  • Unfallstelle sichern: Warnblinkanlage anschalten, Warnweste anziehen, Warndreieck aufstellen und Polizei unter 110 anrufen. Sind Personen verletzt, muss der Notruf 112 gewählt werden.
  • Einem geflüchteten Tier nicht folgen. In der Unfallmeldung die Fluchtrichtung mitteilen und die Unfallstelle markieren. Dies gelingt z. B. mit einem weißen Papiertaschentuch, das an einen Ast oder Busch, von der Straße aus gut sichtbar, befestigt wird. Auch ein Einmalhandschuh aus dem Verbandskasten kann z. B. über den nächstgelegenen Leitpfosten gestülpt werden, um den Unfallort zu markieren. So kann der Jäger das verletze Tier leichter finden.

Hintergrundinformationen:

Das Tierfund-Kataster – Mitmachen und Leben retten!

Mit dem Tierfund-Kataster werden im Straßenverkehr verunfallte Wildtiere und andere Totfunde erstmals bundesweit systematisch erfasst. Die gesammelten Daten können helfen, Unfallschwerpunkte zu identifizieren und zu entschärfen. Über die zugehörige App lassen sich Daten unterwegs schnell erfassen. Sie ist kostenlos und für iPhone oder Android erhältlich. Alle Funde gibt es in interaktiven Karten und Diagrammen auf der Internetseite www.tierfund-kataster.de.

 

Download: Bildmaterial und Pressegrafiken 

 

Herzliche Grüße und Waidmannsheil 

Markus Stifter, Pressesprecher


Auf zur "Jagen Fischen Offroad" vom 08.03.-10.03.2024 in der Hessenhalle Alsfeld

7. März 2024

 

Die Informations- und Verkaufsausstellung für Jäger, Angler und Outdoor Freunde, die Jagen Fischen Offroad in Alsfeld ist zu einem festen Bestandteil in der Terminplanung der hessischen Jägerinnen und Jäger geworden. 

 

Der Landesjagdverband Hessen freut sich auf Ihren Besuch an unserem Stand (Nr. 59) in der Halle 2 auf der

JAGEN FISCHEN OFFROAD

vom 08.03.2024 bis 10.03.2024

in der Hessenhalle Alsfeld

täglich von 9.30 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet,

Eintritt 12,00 Euro pro Person inkl. Messekatalog und freiem Parken.

 

Kinder bis 12 Jahre haben freien Eintritt. Am Gewinnspiel kann jeder Besucher, der eine Eintrittskarte erworben hat, teilnehmen.

 

Das sich der Freundeskreis dieser Messe ständig erweitert, ist insbesondere ein Zeichen dafür, dass die Messe, wie die letzten Jahre auch, mit einigen Neuerungen aufwartet.

 

Die Ausstellung hat in den vergangenen 20 Jahren gezeigt, dass mit der Hessenhalle in Alsfeld ein idealer Standort in der Mitte von Deutschland gefunden wurde.

 

Der LJV Hessen als ideeller Träger beteiligt sich gerne wieder an dieser Ausstellung mit einem Informationsstand und fachkundiger Beratung sowie der Gestaltung eines attraktiven Rahmenprogramms.

 

Auf rund 8.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche erwartet Jäger, Angler und Outdoorfreunde ein vielfältiges Sortiment an Produkten und Dienstleistungen, dass neben aktuellen Informationen einen kurzweiligen Messebesuch verspricht.

 

Besonders große Spannung verspricht auch bei dieser Messe das Gewinnspiel, bei welchem wieder hochwertige Sachpreise verlost werden.

 

Die Fachmesse für Jäger und Freunde der Natur freut sich mit ca. 120 Ausstellern und attraktiven Programmpunkten über zahlreiche Besucher.

 

Weitere Informationen sind unter https://hessenhalle-alsfeld.de/messen/jagenfischenoffroad zu finden.

 


Anfrage: Illegale Müllentsorgung in Wald und Feld

27. Februar 2024

 

Die Hessenschau-Redaktion plant für die Sendung am kommenden Samstag, 2. März 2024, eine Fernsehreportage zur Aktion "Müll sammeln im Revier - zum Schutz der Natur und unserer heimischen Wildtiere".

 

Wir möchten der Redaktion gerne weitere Informationen liefern und würden uns freuen, wenn Sie uns die nachfolgenden Fragen kurz per E-Mail an markus.stifter@ljv-hessen.de beantworten: 

  • Hat die illegale Entsorgung von Müll in Wald und Feld zugenommen?
  • Beteiligen Sie sich ggf. im Verein oder der Hegegemeinschaft an einer Müllsammelaktion?
  • Welche Abfallmengen werden dabei gefunden (z. B. zwei große Anhänger voll) und welche Gegenstände (z. B. Kühlschränke, Fernseher, Autoreifen, Farbeimer, Skuriles usw.) werden dabei gefunden?

Falls Ihnen Fotos von illegal entsorgtem Müll zur Verfügung stehen, können Sie mir diese ebenfalls gerne per E-Mail zusenden. Bitte geben Sie in der E-Mail auch den Namen des Fotografen an.

 

Haben Sie aktuell große Mengen Müll oder große Gegenstände in Ihrem Revier gefunden? Dann würde ich mich freuen, wenn Sie mir ein Handyvideo davon zusenden (Querformat). Dies könnte die Hessenschau dann ggf. im Beitrag verwenden.

 

Um unseren Wildtieren Leid zu ersparen, möchten wir auch in diesem Jahr auf dieses wichtige Thema aufmerksam machen. Ich würde mich freuen, wenn Sie uns dabei unterstützen.

 

Markus Stifter

Pressesprecher


Pressetipp Zeckenalarm im Frühjahr: Neuer Impfstoff gegen Borreliose in Sicht

27. Februar 2024

 

Zeckenalarm im Frühjahr: Mediziner und Jäger geben wichtige Tipps – neuer Impfstoff gegen Borreliose in Sicht

 

Warme Temperaturen und ausgebliebene Frostperioden im Februar lassen Zecken bereits früh im Jahr aktiv werden. Experten des Landesjagdverbands Hessen und des Deutschen Verbands für Jagdmedizin geben wichtige Tipps, um sich vor einem Zeckenstich und den Folgen einer FSME- oder Borrelieninfektion zu schützen. Selten aber besonders gefährlich ist eine durch Borrelien verursachte entzündliche Herzerkrankung – die Lyme-Karditis. Doch ein neuer Impfstoff gegen Borreliose mit dem Namen „VLA15“ befindet sich bereits in der klinischen Entwicklung und könnte schon im Jahr 2026 zulassungsreif sein.

 

Zecken, die Borreliose-Erreger in sich tragen, kommen nahezu überall vor. Für die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) galten bis vor einigen Jahren noch Baden-Württemberg und Bayern als Hauptrisikogebiete. Mittlerweile weist das Robert-Koch-Institut (RKI) bereits zehn Risikogebiete in Hessen aus. Besonders betroffen sind die südlichen, östlichen und südöstlichen Landkreise sowie der Landkreis Marburg-Biedenkopf in Mittelhessen.

 

Bei der FSME handelt es sich um eine Gehirn-, Hirnhaut- oder Rückenmarksentzündung, die durch Viren nach einem Zeckenstich übertragen werden kann. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen FSME allen Personen, die sich in Risikogebieten aufhalten oder dort wohnen und von Zecken gestochen werden können. Für die Grundimmunisierung sind drei Impfungen erforderlich, die beim Hausarzt verabreicht werden können. 

 

Bisher keine Impfung gegen Borreliose

Gegen die Borreliose gibt es bislang noch keine schützende Impfung. Wie die renommierte internationale medizinische Fachzeitschrift „The Lancet“ berichtet, befindet sich ein Borreliose-Impfstoff mit dem Namen „VLA15“ bereits in einer großangelegten Phase-III-Studie. In einer Pressemitteilung vom 4. Dezember 2023 geben die beiden Unternehmen Pfizer und Valneva an, dass die Beantragung der behördlichen Zulassung ihres Impfstoffs für das Jahr 2026 geplant ist.

 

Typisch für eine Borreliose ist die sogenannte ‚Wanderröte‘. Diese kennzeichnet sich durch eine rötliche Hautveränderung, die zwischen 3-30 Tage (frühestens nach 2 Tagen) nach einem Zeckenstich um diesen herum auftreten kann. „Es sollte dann zeitnah eine Antibiotika-Therapie eingeleitet werden. Eine bloße Hautreizung unmittelbar nach dem Stich ist meist unspezifisch und bedarf keiner speziellen Therapie“, so Thomas Scherf, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie vom Deutschen Verband für Jagdmedizin.

 

Während bei einer Borrelien-Infektion am häufigsten Haut, Gelenke und Nervensystem betroffen sind, kann die seltenere Lyme-Karditis, eine entzündliche Herzerkrankung, zu gefährlichen Komplikationen führen. Vereinzelt werden in der Literatur sogar tödliche Verlaufsformen beschrieben. Zu dem typischen Krankheitsbild zählen Kurzatmigkeit bei Belastung, Schmerzen in der Brust oder ein Herzstolpern. Treten diese Symptome einige Wochen (im Mittel 21 Tage) nach der Wanderröte auf, sollten Betroffene dringend ihren Hausarzt, Internisten oder Kardiologen aufsuchen“, so der Kardiologe Thomas Scherf, der im Internistischen Zentrum Spilburg (Medicum Wetzlar) tätig ist.

 

Laboruntersuchungen, Langzeit-EKG, Herzultraschall oder eine MRT-Untersuchung können wichtige Hinweise liefern. Betroffenen rät der erfahrene Internist, die behandelnden Ärzte unbedingt auf einen bekannten oder auch einen möglichen Zeckenstich hinzuweisen, damit eine entsprechende Diagnostik vorgenommen werden kann.

 

Jäger sind ähnlich wie Landwirte und Forstmitarbeiter einer besonders hohen Gefahr ausgesetzt, von einer Zecke gestochen zu werden, da sie oft in Wald und Feld unterwegs sind. Sie geben Naturliebhabern wichtige Tipps, wie ein Zeckenstich verhindert werden kann: 

 

Beim Spaziergang in der Natur, insbesondere auf Graswegen, empfehlen wir deshalb lange Hosen zu tragen und die Hosenbeine in die Socken zu stecken, damit die Zecken nicht so leicht auf die Haut gelangen und an den Beinen hochkrabbeln können. Das Einsprühen der Schuhe und der Hosenbeine mit Anti-Zeckenmitteln hat sich in der Praxis als besonders effektiv erwiesen“, so Markus Stifter, Pressesprecher des Landesjagdverbandes Hessen.

 

Der Schutz dieser Mittel hält allerdings nur wenige Stunden an. Daher ist es wichtig, diese bei längeren Aufenthalten in der Natur erneut aufzutragen. Der Fachhandel bietet spezielle Bekleidung an, die bereits einen Zeckenschutz enthält. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich jedoch über die verwendeten Materialien und Inhaltsstoffe informieren, um z. B. Allergien auszuschließen.

 

„Nach dem Spaziergang oder auch während einem Picknick sollte man insbesondere auch Kinder und Hunde genau absuchen. Zecken suchen oft nach einer geeigneten Einstichstelle und können so noch entfernt werden, bevor sie sich festgesaugt haben. Ideal ist es, sich nach dem Spaziergang gründlich und mit Seife zu duschen. Besonders in den Kniekehlen, in der Leiste oder am Bauch saugen sich die kleinen Plagegeister gerne fest“, so Stifter weiter. 

 

Was tun, wenn eine Zecke bereits gestochen hat?

Sollte es dennoch eine Zecke geschafft haben zu stechen, sollte diese so schnell wie möglich entfernt werden. Je länger die Zecke in der Haut verbleibt, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit sich mit FSME oder Borrelien zu infizieren. Zum Entfernen verwenden Sie am besten eine spezielle Zeckenzange (erhältlich in Apotheken oder in Drogeriemärken). Die Zecke sollte möglichst direkt über der Haut mit der Zange gegriffen werden und mit einer leichten Drehbewegung ohne Zug vorsichtig entfernt werden. Wichtig ist dabei, dass der Zeckenkörper nicht zerquetscht wird und dass die Zecke vollständig entfernt wird. Die Wunde sollte mit einem Wundantiseptikum desinfiziert werden. Das Auftragen von Speiseöl oder Haarspray, um die Zecke zu „ersticken“, sollte unbedingt unterbleiben, da die Blutsauger sonst noch mehr Erreger in die Einstichstelle abgeben, rät Internist Thomas Scherf. 

 

Ausbreitung exotischer Zecken erhöht das Gesundheitsrisiko für Mensch und Hund

Bedingt durch den Klimawandel breiten sich auch exotische Zeckenarten, wie die braune Hundezecke oder die Riesenzecke Hyalomma immer mehr in Deutschland aus. Mit ihnen steigt auch die Gefahr, sich in Deutschland mit Erregern von bisher eher seltenen Krankheiten wie dem Fleckfieber anzustecken. Für Hunde birgt vor allem die braune Hundezecke viel Gefahrenpotential. Sie kann den Erreger der Hundemalaria (Babesiose) oder der caninen Ehrlichiose in sich tragen. Auch die Gefahr der Ausbreitung weiterer Krankheitserreger, die unter Sammelbegriff „Mittelmeerkrankheit“ fallen, ist durch das zunehmende Vorkommen der Zecke aus dem Mittelmeerraum erhöht.

 

Als Ansprechpartner bei Rückfragen, für Interviews oder O-Töne stehen Ihnen folgende Ansprechpartner gerne zur Verfügung: 

  • Markus Stifter, Pressesprecher des Landesjagdverbandes Hessen e. V.
  • Telefon: 06032/9361-17 oder E-Mail: markus.stifter@ljv-hessen.de 
  • Thomas Scherf, Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, interventionelle Kardiologie (DGK), Notfallmedizin, Alpin- und Höhenmedizin, Reisemedizin (CRM), E-Mail: thomas.scherf@jagdmedizin.de