Lehrgangsberichte im Jahr 2020


Erste-Hilfe-Seminar für Hunde in Zeiten von COVID-19

10. September 2020

 

Corona-bedingt fand das diesjährige Seminar „Erste Hilfe beim Hund“ von Tierärztin Dr. Stefanie Bohle am Sonntag, den 06. September 2020 vor dem Vereinshaus am Schießstand im Freien statt. An dieser Stelle herzlichen Dank an Holger Claus für die Bewirtung! Die 13 Anwesenden erfuhren, wie der gesunde Hund „funktioniert“ und wie man die sogenannten Vitalfunktionen Atmung, Puls und Temperatur überprüft.

 

Verbände von Kopf bis Fuß demonstrierte die Referentin situationsbedingt am eigenen Hund, der Weimaraner Langhaarhündin „Cleo von der Landweer“ genannt Dana. 

Anschließend legten die Teilnehmer (in diesen Zeiten selbstverständlich ausgestattet mit Mundschutz und Handschuhen) den eigenen Hunden Verbände an und stellten Herzfrequenz und Atmung fest. 

 

Danach wurden weitere Notfälle wie Magendrehung, Insektenstiche, Eichenprozessionsspinner, Bissverletzungen, Vergiftungen und Fremdkörper besprochen. 

Die Referentin betonte immer wieder, wie wichtig es unter dem Aspekt der Ersten Hilfe ist, dass die Hunde gehorsam und gut ausgebildet sind und die Rangordnung zwischen Hund und Führer geklärt ist. Denn nur ein Hund, der im „Down“ korrekt durchgearbeitet ist, lässt sich vor der Straße herunterträllern und vor einer Kollision mit einem Auto bewahren. Auch die bisweilen unangenehme Manipulation oder das Anwenden von sogenannten Zwangsmaßnahmen muss der Hund dulden, weil nur so der Führer die Möglichkeit hat, lebensrettende Sofortmaßnahmen vorzunehmen. 


Große Beteiligung am Seminar Trichinenprobenentnahme beim Jagdverein „Hubertus“ Gießen und Umgebung e.V.

7. September 2020

 

Eine große Zahl Jägerinnen und Jäger besuchten unser Seminar zur Berechtigung von Probenentnahmen zur Untersuchung durch das zuständige Veterinäramt in Gießen. 

Mit Änderung des Fleischhygienegesetzes und der Fleischhygieneverordnung ist für interessierte Jägerinnen und Jäger die Möglichkeit geschaffen worden, an einer von der zuständigen Veterinärbehörde durchgeführten Schulung zur Trichinenprobenentnahme teilzunehmen. 

 

Der Jagdverein Hubertus Gießen und Umgebung e.V. hatte die Kreisjägerschaft zu dieser Schulung in die Seminarräume des Hessischen Holz + Technikmuseum nach Wettenberg-Wißmar eingeladen. Als Referenten standen dabei die Gießener Veterinärmedizinerin Frau Dr. Stephanie Graff und Markus Businszky vom Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz in Gießen zur Verfügung. 

 

Die Experten gingen auf die gesundheitlichen Auswirkungen der winzigen Fadenwürmer ein. Die Hauptübertragung auf den Menschen erfolgt durch den Verzehr von rohem bzw. ungenügend gegartem Schweinefleisch. Die dadurch entstehende Trichinelose muss in Deutschland gemeldet werden. Es besteht eine gesetzliche Untersuchungspflicht! 

Weitere Themen waren die Entwicklung und Vermehrung von Trichinen und die Anatomie des Schwarzwildes, das korrekte Aufbrechen des Schwarzwildes zur Entnahme der Trichinenproben, die Verpackung und Kennzeichnung der Proben sowie Transport zur Trichinenuntersuchungsstelle, Anbringen der Wildmarke und Ausfüllen des Wildursprungsscheins. 

 

Geschichtliches zu Trichinellen im Schweinefleisch und die Biologie der Trichine und Krankheitssymtome beim Menschen, wussten die Referenten hervorragend zu vermitteln. Ausführliche Informationen gab es zu den zwingend vorgeschriebenen Probenentnahmen. Besonders verwies die Referentin dabei auf die rechtlichen Vorschriften. Zuwiderhandlungen können als Straftat geahndet werden. 

 

Auch für das Thema Afrikanische Schweinepest (ASP) und deren Gefahren stand die Amtstierärztin Dr. Stefanie Graff zur Verfügung. Die kompetente Amtstierärztin informierte über das Risiko für Deutschland bei Einschleppung des Virus in die Wildschweinpopulation durch „illegale Verbringung und Versorgung von kontaminiertem Material oder durch kontaminierte Schweinefleischprodukte entlang des Fernstraßennetzes durch Fahrzeuge und Personen“. In unbehandelten, getrockneten, geräucherten oder gepökelten Fleischerzeugnissen hält sich das Virus monatelang – Zeit genug für ein Wildschwein, sich am Salamirest im Gebüsch zu infizieren. Positiv sei, dass Deutschland noch immer von dieser schlimmen Krankheit verschont geblieben ist, und bat um erhöhte Vorsicht und Einreichung von Blutproben erlegter Wildschweine.

Der Hubertus-Vorsitzende Dieter Mackenrodt bedankte sich bei den beiden Referenten für die interessante Schulung und informierte über das Vereinsgeschehen. Dieter Mackenrodt bat die Jägerschaft zur intensiven Bejagung, um das Schwarzwild scharf aber waidgerecht zu erlegen.

 

 In der Situation vor einer ASP-Gefahr muss das Schwarzwild ganzjährig und flächendeckend unter Berücksichtigung des Elterntierschutzes bejagt werden. Höchste Priorität - solange noch kein ASP-Fall aufgetreten ist – muss die vorbeugende starke Reduzierung des Schwarzwildbestandes sein, um das Ansteckungsrisiko bei Auftreten der ASP zu minimieren.