29. April 2025
Praxisseminar am 26. April 2025 mit dem Experten Reiner Käs
Der Jagdverein Hubertus Gießen und Umgebung e.V. hatte im Rahmen seiner Fortbildungsveranstaltungen zum 1-Tagesseminar: „Verhalten vor und nach dem Schuss und Bewerten von Anschüssen“ eingeladen.
Der 1. Vorsitzende des Jagdverein „Hubertus“ Gießen Dieter Mackenrodt hatte dafür als Referenten den renommierten Schweißhundeführer und Experten Reiner Käs aus Allendorf/Lumda gewinnen können. Der Experte geht seit über 40 Jahren auf die Jagd. Seine Passion gilt davon seit 37 Jahren dem verunfallten bzw. verletzten Wild als Schweißhundeführer mit dafür ausgebildeten Jagdgebrauchshunden.
In diesen 37 Jahren wurden von Reiner Käs weit über 2000 Nachsuchen durchgeführt. Die große Zahl an Nachsuchen sprechen für eine hohe fachliche Kompetenz und jede Menge Erfahrung des Referenten aus Allendorf/Lumda.
Der „Hubertus-Chef“ begrüßte im Vereinshaus am Schießstand eine große Anzahl von Teilnehmern und bedankte sich bei Ralf Weber und Dieter Jüttemeier (von der Lernort Natur Gruppe) für die praktische Unterstützung der Anschüsse im „Hubertus“ Ausbildungs- und Lehrrevier am Schießstand.
Das Anschuss-Seminar gliederte sich in einen 3-stündigen theoretischen Teil und einen praktischen Teil im Revier. Greenhorns und alte Hasen erfuhren von den gesetzlichen Grundlagen, der Anatomie des Schalenwildes-, dem Verhalten vor, bei und nach der Schussabgabe, Schuss- und Pirschzeichen, Untersuchen und Verbrechen des Anschusses, Nachsuchen bei Drückjagden bis hin zur Einarbeitung des sogenannten „Schweißhundes“.
Kein Wild am Anschuss, kein Schnitthaar und kein Schweiß? Schnell wird die Sache als Fehlschuss abgetan. Ein folgenschwerer Fehler, wie Dieter Mackenrodt bei der Begrüßung wusste. Oft sind bei tödlichen Schüssen kaum Pirschzeichen zu finden.
Im theoretischen Teil des Seminars erklärte der „Nachsucheprofi“ Reiner Käs, worauf während und nach dem Schuss zu achten ist und wie die „gefundenen Pirschzeichen“ richtig bewertet werden.
Die einstündige Mittagspause mit einem leckeren Imbiss im Vereinshaus wurde bei guten Gesprächen und regem Erfahrungsaustausch genutzt. Unsere gute Seele im Vereinshaus Doris Rohrbach hatte für die Seminarteilnehmer einen kleinen Imbiss vorbereitet.
Nach der Mittagspause folgte der praktische Teil im Revier: Hier hatte Ralf Weber und
Dieter Jüttemeier einige „Anschüsse“ auf Schalenwild vorbereitet.
Die Teilnehmer mussten nun im Revier die Anschüsse auf Schuss- und Pirschzeichen hin untersuchen. Danach erarbeitete die Gruppe eine Anschussdiagnose. Die Teilnehmer arbeiteten hervorragend mit und hatten viel Spaß bei der interessanten Materie.
Wenn ein Wildunfall passiert ist oder Wild bei Schüssen nicht verendet zusammenbricht und eine Nachsuche erforderlich wird, ist das Ansprechen - Können von Pirschzeichen an der Unfallstelle oder am Anschuss und auf der Wundfährte zwar wichtig, wegen des Rückschlusses über den vermutlichen Sitz der Kugel, vor allem aber deshalb, um richtig zu reagieren und ggf. ohne falsche Scham um Hilfe zur Nachsuche zu bitten, wodurch unnötig langes Leiden des beschossenen Wildes vermieden werden kann.
Was Nachsuchen-Profis mit einem erfahrenen Hund vermögen, ist immer wieder erstaunlich! Nach Kilometern “Riemenarbeit“ durch dick und dünn und anschließender Hetze einen gekrellten Frischling zu erlösen, und nicht bei der erst besten „Verleitung“ oder der Reviergrenze abzubrechen, dass ist Waidgerechtigkeit im besten Sinne!
Auch wenn der eigene Hund noch jung und unerfahren ist, der Anschuss aber eine lange Nachsuche oder Hetze prophezeit, dann ist der Schütze es dem Wild schuldig, einen Nachsuchenführer wie beispielsweise Reiner Käs, herbeizurufen. Auch das ist Waidgerechtigkeit im besten Sinne!
Gegen 16.00 Uhr ging eine Fortbildungsveranstaltung auf hohem Niveau zu Ende, die für alle Teilnehmer sehr lehrreich war. Alle Kursteilnehmer bekommen ein „Handout“ zum Nachlesen.
Die Teilnehmer bedankten sich mit anhaltendem Applaus bei dem Referenten Reiner Käs und den beiden Assistenten für die interessante Präsentation. Der Dank galt Allen, die zu dieser erfolgreichen Veranstaltung beigetragen haben. Alle Teilnehmer waren einstimmig der Meinung, dass das Ziel der Veranstaltung, Wissen aufzufrischen, zu einem gerechten Verhalten nach dem Schuss beizutragen und Fehler bei unter Umständen notwendigen Nachsuchen zu vermeiden, mehr als erreicht wurde.
Der Experte Reiner Käs hatte viele dankende Hände zu schütteln. Vor dem Vereinsheim stellten sich die Lehrgangsteilnehmer mit dem Referenten Rainer Käs und dem 1. Vorsitzenden zu einem Gruppenbild als Erinnerung auf. Der Vorsitzende Dieter Mackenrodt bedankte sich im Namen aller Teilnehmer bei dem Dozenten mit einem Weinpräsent.
27. Februar 2025
Unter der Leitung von Revierjagdmeister Fabian Best aus der Wetterau richtete der Jagdverein „Hubertus“ Gießen und Umgebung e.V. einen Fangjagdlehrgang zur Erlangung der Fangjagdbescheinigung aus. Der Lehrgang berechtigt zum Aufstellen von Fallen, wobei die Schonzeiten und sonstigen gesetzlichen Vorschriften zu beachten sind.
Am Samstag (22.Februar 2025) war der Jagdverein „Hubertus“ wieder Ausrichter eines für die Fangjagd gesetzlich vorgeschriebenen Fangjagdlehrganges.
Unter der bewährten Leitung des erfahrenen Fangjagdspezialisten Fabian Best wurde der theoretische Unterricht im Vereinshaus auf dem Schießstandgelände abgehalten.
Der praktische Teil nach der Mittagspause im Revier des Ausbilders.
Für die 25 Teilnehmer begann der Lehrgang mit einer sehr umfangreichen theoretischen Unterweisung, die allen Beteiligten ein hohes Maß an Aufmerksamkeit, Konzentration und aktiver Mitarbeit abforderte. Greenhorns und alte Hasen erfuhren von den gesetzlichen Grundlagen. Hier konnten selbst die älteren, erfahrenen Jäger ihr Handwerkswissen aufarbeiten. Außerdem wurde die hessische Fangjagdverordnung näher erläutert.
Nach der Mittagspause bei guten Gesprächen und einer leckeren Erbsensuppe erfolgte der praktische Teil im Revier des Dozenten.
Nach der kurzen Zusammenfassung wurden alle besprochenen Fanggeräte vorgestellt, in ihrer Funktion genau erklärt und sofort im Anschluss an praktischen Übungen demonstriert.
In dem Lehrgang wurde nicht nur der richtige Umgang mit dem Fanggerät näher gebracht sondern auch lohnende Standorte für Rohr- und Kastenfallen präsentiert. Erfahrene Praxis und die Auswahl der passenden Gerätschaften für den jeweiligen Fangplatz haben diesen Lehrgang geprägt. Es wurden mögliche Fangsituationen, wie sie in jedem Revier zu finden sind, aufgezeigt.
Mit den richtigen Kniffen, Tipps und Tricks ist „Fallenstellen“ für die Teilnehmer jetzt eine effektive Ergänzung zur Raubwildjagd mit Flinte und Büchse.
Hier war der vom Referenten Fabian Best vorbereitete und bestens präparierte Lehrgarten speziell für die Fangjagd die ideale Voraussetzung für den Anschauungsunterricht und somit für die praktische Einweisung und Ausbildung.
Neben vielen Fragen, die hier zu beantworten waren, hatte jeder Teilnehmer die Gelegenheit, sein erlerntes Wissen und seine praktischen Fähigkeiten zu den bevorstehenden Aufgaben zu testen. Wichtig war am Ende der gelungenen Veranstaltung die Erkenntnis der Teilnehmer, wie wichtig die Fangjagd gerade in der heutigen Zeit ist und welche Bedeutung sie für Besatz und Erhalt des Niederwildes hat.
Die Teilnehmer hatten viele Fragen und haben sich im Lehrgang für die „stille Jagd“ auf Raubwild und reife Winterbälge begeistern lassen.
Der Dank des „Hubertus“-Chef Dieter Mackenrodt galt dem Referenten Fabian Best aus der schönen Wetterau. Mit den Fangjagdlehrgängen will der Jagdverein „Hubertus“ Gießen und Umgebung e.V. einen sinnvollen Beitrag zur Erhaltung einer gesunden Flora und Fauna leisten. Das heimische Niederwild und die Bodenbrüter sind überaus dankbar für die Reduzierung ihrer großen Anzahl Fressfeinde.
Dieses für jeden Jäger wichtige Szenario rund um die Fangjagd sowie auch andere wichtige Seminar-Themen wird der Jagdverein Hubertus Gießen und Umgebung e.V. auf jeden Fall fortsetzen und lädt die Teilnehmer zu weiteren Fortbildungsveranstaltungen ein.
Der Fangjagdlehrgang endete mit einem geselligen Ausklang und regem Erfahrungsaustausch. Für alle Beteiligten war klar: Auf ein Neues im nächsten Jahr!